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HIV: Postexpositionelle Prophylaxe (PEP)

Es ist schnell passiert: ein Kondomriss oder ein anderer Zwischenfall mit möglicherweise HIV-haltigem Blut bzw. einer anderen infektiösen Flüssigkeit. Bei einem Risikokontakt, z.B. mit einem HIV-positiven Menschen ohne erfolgreicher Therapie, kann HIV übertragen werden. In dieser Notfall-Situation sollte die betroffene Person sofort Schutzmaßnahmen setzen und rasch Kontakt mit einem HIV-Behandlungszentrum aufnehmen. Mit einer rechtzeitig durchgeführten Behandlung mit speziellen HIV-Medikamenten lässt sich eine HIV-Infektion mit hoher Wahrscheinlichkeit noch verhindern. Diese Behandlung wird als postexpositionelle Prohylaxe (PEP bzw. HIV-PEP) bezeichnet.

Wann sollte mit einer postexpositionelle Prophylaxe (PEP) begonnen werden?

Nach einem Infektionsrisiko ist rasch eine Beratung durch eine spezialisierte niedergelassene Ärztin/einen spezialisierten niedergelassenen Arzt bzw. im Krankenhaus ( HIV-Behandlungszentren) notwendig. Dabei wird die Möglichkeit einer PEP abgeklärt. Diese sollte möglichst schnell begonnen werden – am besten innerhalb von zwei Stunden sonst möglichst innerhalb von 24 Stunden bzw. spätestens 72 Stunden nach dem Risikokontakt. Die PEP wird meist 28 Tage lang durchgeführt.

Wann ist eine HIV-PEP angezeigt?

Eine Indikation zur HIV-PEP besteht bei Kontakt mit HIV-haltigem Blut oder infektiöser Körperflüssigkeit z.B. in folgenden Fällen:

  • schwere Verletzung,
  • Nadelstich nach intravenöser Injektion,
  • perkutane Verletzung (durch alle Hautschichten gehende Läsion) mit Injektionsnadel oder anderer Hohlnadel,
  • oberflächliche Verletzung, wenn die HIV-infizierte Person eine hohe Viruslast aufweist,
  • ungeschützter Geschlechtsverkehr, wenn die Partnerin/der Partner möglicherweise HIV-infiziert ist.

Was können Betroffene selbst tun?

Wichtige lokale Sofortmaßnahmen sind:

  • Hautkontakt: Reinigung mit Wasser und Seife, anschließend Desinfektionsmittel.
  • Schleimhautkontakt: Penis mit Wasser und Seife abspülen, Mund mit Wasser bzw. mit hochprozentigem Alkohol ausspülen. Scheide und Darm sollten nicht gespült werden, da dadurch das Risiko für eine Schleimhautverletzung steigt.
  • Augenkontakt: Spülen mit verdünntem Desinfektionsmittel (siehe Gebrauchsanweisung).
  • Stichverletzung durch die Haut: Blut bzw. Wundflüssigkeit aus der Wunde oberhalb der Verletzung zentrifugal (vom Körperzentrum weg) unter fließendem Wasser auspressen, Reinigung mit Seife und Desinfektion über mehrere Minuten, z.B. Tupfer mit Desinfektionsmittel fixieren.

Wichtige Fragen bei möglichem HIV-Kontakt:

Die Ärztin/der Arzt kann zur Abklärung des Risikos bei der Beratung folgende Fragen stellen:

  • Wann erfolgte der Kontakt?
  • Von welcher Person stammt das Material (Blut, Samenflüssigkeit)?
  • Welcher mögliche Übertragungsweg von HI-Viren liegt vor?
  • Wie tief war die Verletzung?
  • Wurden Blutgefäße verletzt?
  • Trägt das verletzende Instrument Blutspuren?
  • Wie wahrscheinlich ist die Infektion der vermeintlich HIV-infizierten Person?
  • In welchem Stadium der HIV-Infektion befindet sich die HIV-infizierte Person?
  • Wie hoch ist die Virämie (HI-Viren pro Milliliter Blut) der HIV-infizierten Person?
  • Wird oder wurde die HIV-infizierte Person mit antiretroviralen Medikamenten behandelt?
  • Ist die Viruslast bei der HIV-infizierten Person unter der Nachweisgrenze (im PCR-Test nicht detektierbar)? In einem solchen Fall ist keine PEP notwendig.
  • Welche Maßnahmen wurden bisher ergriffen?

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 30. November 2021

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Priv.-Doz. Univ.Prof. (SFPU) Dr. Alexander Zoufaly, Facharzt für Innere Medizin und Infektiologie, Facharzt für Innere Medizin

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