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Trichomonaden-Infektion (Trichomoniasis)

Trichomoniasis ist eine der weltweit häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen. Sie wird durch Parasiten übertragen. Der Erreger heißt Trichomonas vaginalis - man spricht auch von Trichonomanden - und ist ein sogenanntes Geißeltierchen (aus der Gruppe der Protozooen).

Eine Trichomonaden-Infektion kann Entzündungen im Bereich des Harnleiters, der Scheide und der Blase, selten auch der Nebenhoden oder der Prostata verursachen. Auch wenn es sich um eine eher ungefährliche sexuell übertragbare Krankheit handelt, sollte sie ernst genommen werden. Bei infizierten Schwangeren kann sie das Risiko für eine Frühgeburt erhöhen.

Wie werden Trichomonaden übertragen?

Trichomonaden werden fast ausschließlich durch sexuelle Kontakte übertragen. Eine Übertragung ist selten auch indirekt, z.B. über Badewasser, Badeschwämme, Handtücher, Toiletten, Sauna etc., möglich, da die Erreger im feuchten Milieu bis zu 24 Stunden überleben können. Zudem können infizierte Schwangere die Erreger während der Geburt an das Kind weitergeben.

Trichomonaden-Infektionen kommen weltweit vor und gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen überhaupt. Betroffen sind in erster Linie Frauen. Zwar können auch Männer infiziert sein, es treten jedoch so gut wie nie Beschwerden auf.

Hinweis

Auch Männer mit symptomlosem Verlauf, die unwissentlich mit Trichomonaden infiziert sind, können diese durch sexuelle Kontakte an andere weitergeben.

Trichomonaden-Infektionen treten am häufigsten im frühen Erwachsenenalter auf, es sind vor allem Frauen im Alter von 16 bis 35 Jahren betroffen. Die Krankheit hängt mit der sexuellen Aktivität und der Anzahl der Sexualpartner zusammen. Häufig werden Trichomonaden gemeinsam mit Erregern anderer Geschlechtskrankheiten übertragen.

Hinweis

Eine Trichomonaden-Infektion kann das Risiko einer Ansteckung mit anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen erhöhen.

Eine einmal durchgemachte Infektion schützt nicht vor erneuter Ansteckung.

Welche Symptome können auftreten?

Eine Trichomonaden-Infektion verläuft häufig ohne Symptome (insbesondere bei Männern, aber auch bei Frauen). Sie kann auch subjektiv sehr intensive Beschwerden verursachen. Unbehandelt kann die Infektion über Monate und Jahre bestehen bleiben, wobei die Beschwerden abwechselnd kommen und gehen.

Die Inkubationszeit beträgt vier Tage bis drei Wochen.

Mögliche Beschwerden bei Frauen:

  • dünnflüssiger, gelb-grüner, übelriechender, meist schaumiger Ausfluss aus der Scheide,
  • juckende und brennende Entzündung der Vaginalschleimhaut,
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr,
  • Brennen und Schmerzen beim Harnlassen,
  • Ödeme der Schamlippen,
  • „Erdbeerflecken“ auf der Schleimhaut von Scheide und Gebärmutterhals.

Eine unbemerkte, chronische Trichomonaden-Infektion kann das Risiko einer Frühgeburt erhöhen. Infizierte Schwangere können den Erreger während der Geburt an das Kind weitergeben, dies geschieht jedoch selten. Welche Folgen dies für das Neugeborene haben kann, ist nicht ausreichend geklärt.

Mögliche Beschwerden bei Männern:

  • milde Entzündung des Harnleiters,
  • Beschwerden beim Harnlassen und beim Geschlechtsverkehr,
  • schaumiger oder eitriger Harnröhrenausfluss, vor allem am Morgen,
  • sehr selten Entzündung der Nebenhoden (Epididymitis) oder der Prostata (Prostatitis).

Wie wird die Diagnose gestellt?

Die Diagnose einer Trichomonaden-Infektion wird mittels Abstrichen aus der Harnröhre oder der Scheide gestellt. Mithilfe mikroskopischer sowie bestimmter labortechnischer Untersuchungen (z.B. NAAT) kann der Erreger nachgewiesen werden.

Wie erfolgt die Behandlung einer Trichomonaden-Infektion?

Die Behandlung einer Trichomonaden-Infektion erfolgt mittels Antibiotika (meist Metronidazol). Die Sexualpartnerin oder der Sexualpartner muss mitbehandelt werden. Bei infizierten Schwangeren wird unter Umständen eine Behandlung mit vaginalen Zäpfchen durchgeführt.

Hinweis

Bis mindestens sieben Tage nach Beginn der Behandlung muss auf sexuelle Aktivitäten verzichtet werden.

Wie Sie einer Infektion vorbeugen können

Das Verwenden von Kondomen ist die effektivste Maßnahme, um das Infektionsrisiko beim Geschlechtsverkehr zu senken („Safer Sex“). Dies ist vor allem bei wechselnden Sexualpartner:innen sehr wichtig.

Wohin kann ich mich wenden?

Für die Abklärung und Behandlung einer Geschlechtskrankheit können Sie sich an folgende Stellen wenden:

  • Fachärztin oder Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten
  • Fachärztin oder Facharzt für Gynäkologie
  • Fachärztin oder Facharzt für Urologie

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:

sowie über den Online-Ratgeber Kostenerstattung der Sozialversicherung.

Hinweis

Im Text wird mit dem Doppelpunkt zwischen männlicher und weiblicher Bezeichnung die Geschlechtervielfalt berücksichtigt.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 22. Dezember 2021

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Dr. Andreas Tzovaras, Arzt für Allgemeinmedizin, Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten

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