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Gesundheit und Klimawandel

Unsere Erde erwärmt sich rascher als erwartet, Wetterextreme wie Hitzewellen und starke Niederschläge werden häufiger. Die mit dem Klimawandel einhergehenden Veränderungen sind bereits auch in Österreich in allen Regionen und Höhenlagen zu bemerken. Der durchschnittliche Temperaturanstieg in Österreich lag in den letzten 150 Jahren bei +2 Grad Celsius. Die WHO sieht den Klimawandel als die größte Gefahr für die Gesundheit der Menschheit. Die globale Erwärmung wirke sich vielfältig auf die Gesundheit aus. Dazu zählen u.a. Auswirkungen von Hitzestress, insbesondere in Städten, oder verstärkt auftretende Pollenbelastungen und Infektionskrankheiten. Doch wie genau hängen Umweltbelastung, Klimawandel und Gesundheit zusammen? Wer ist besonders betroffen? Und was können wir selbst tun, um unsere Gesundheit und damit das Klima zu schützen?  

Klimawandel in Österreich

Eine der Auswirkungen des Klimawandels ist die deutliche Zunahme an Hitzetagen. Das sind Tage mit einer maximalen Temperatur über 30 Grad Celsius. Bei mehreren Hitzetagen nacheinander spricht man von einer Hitzewelle. Verschärft wird dies zusätzlich durch fehlende nächtliche Abkühlung. Vor allem urbane, dicht verbaute Zentren mit wenig Grünraum sind davon betroffen. 

Hitzetage bzw. Hitzewellen stehen häufig in Zusammenhang mit Trockenperioden. Je trockener die Böden, desto leichter können sich Hitzewellen aufbauen, da die kühlenden Effekte durch Verdunstung fehlen. Das Szenario für Österreich, das sich für die kommenden Jahrzehnte abzeichnet, fällt Expertinnen und Experten zufolge recht eindeutig aus: Die Anzahl der Hitzetage und Hitzewellen wird steigen, die der Kältewellen, Eis- und Frosttage wird sinken. Auch die Tage mit Schneedecke werden weniger, unterhalb von 1.000 Meter Seehöhe sogar deutlich weniger.

Doch was bedeuten diese klimatischen Veränderungen für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden?

Welche Folgen hat der Klimawandel auf die Gesundheit?

Der Klimawandel wirkt sich in mehrfacher Weise negativ auf die Gesundheit aus:

Hitze und UV-Strahlung

Hohe Temperaturen belasten den menschlichen Organismus zusätzlich, insbesondere bei Personen z.B. mit Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, mit COPD oder anderen respiratorischen Erkrankungen. Aber auch für ältere Menschen und Kinder stellen Hitzewellen eine zusätzliche Belastung dar. 

Die Zunahme und extrem hohen Temperaturen und Hitzewellen sind u.a. verbunden mit:

  • einer Beeinträchtigung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit,
  • Risiken für Personen, die im Freien arbeiten oder sich sportlich betätigen,
  • einer Zunahme von Luftschadstoffen und bodennahem Ozon,
  • einem erhöhten Hautkrebsrisiko durch die steigende Zahl der jährlichen Sonnenstunden und die dadurch erhöhte UV-Belastung,
  • einer möglichen vermehrten bakteriologischen Beeinträchtigung von Lebensmitteln und Trinkwasser,
  • einem möglichen Anstieg von lebensmittelbedingten Infektionen,
  • vermehrtem Auftreten von Krankheitserregern in Badegewässern (z.B. Badedermatitis),
  • Wirkungsveränderungen bei Medikamenten durch unsachgemäße Lagerung. 

Pollen und Allergien

Das vermehrte und verlängerte Auftreten von Allergenen und damit die Zunahme von Allergien und Asthma steht ebenfalls in Zusammenhang mit dem Klimawandel. Der Anstieg der jährlichen Durchschnittstemperatur ist mit längeren Vegetationsperioden und dadurch einer längeren Pollenflugsaison verbunden. Die Pollensaison startet früher, dauert länger und ist intensiver. Dadurch sind bereits betroffene Personen den Pollen stärker ausgesetzt. Und das Risiko der Neusensibilisierung bisher nicht Betroffener ist höher. Bereits heute leiden rund 20 % der österreichischen Bevölkerung an Allergien. Besondere Risikogruppen sind Personen, die an einer chronischen Lungenerkrankung oder Asthma leiden, sowie Säuglinge und Kleinkinder. 

Mit dem Klimawandel rechnen Expertinnen und Experten auch mit einer Ausbreitung wärmeliebender, bislang nicht heimischer allergener Pflanzen- und Tierarten. Dazu zählen beispielsweise das hochallergene Ragweed oder der Olivenbaum. Zudem finden sich vermehrt auch luftübertragene Allergene, z.B. der Eichenprozessionsspinner. 

Durch Stechmücken oder Zecken übertragene Infektionskrankheiten

Eine weitere Auswirkung des Klimawandels auf die Gesundheit ist die Zunahme von Infektionskrankheiten, die durch Stechmücken oder Zecken übertragen werden. Fachleute bezeichnen sie auch als Vektoren.

Für viele in Tropen und Subtropen verbreitete Erreger und ganz besonders für die übertragenden Vektoren können die veränderten klimatischen Bedingungen unserer Breiten ein günstigeres Umfeld für ihre Vermehrung und Verbreitung bedeuten. Bereits heimische Stechmückenarten können in Zukunft Überträger von bisher seltenen Infektionskrankheiten, wie das West-Nil-Virus, werden.

Nicht nur früher im Jahr, sondern auch in höheren Lagen ist zukünftig zudem verstärkt mit Zecken und den von ihnen übertragenen FSME-Virus oder mit Borrelien zu rechnen. Zecken können aber auch eine Reihe von anderen Krankheiten übertragen. 

Insgesamt ist es jedoch ein komplexes Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Die Temperatur ist hier nur ein Teil des Puzzles. Auch der globale Warenhandel und die internationale Reisetätigkeit können zur Verbreitung von potenziellen Krankheitserregern oder Vektoren führen. 

Extremwetterereignisse mit weitreichenden Folgen

Extreme Wetterereignisse und die dadurch ausgelösten Auswirkungen wie Überschwemmungen und Erdrutsche können Infrastrukturen beschädigen, öffentliche Dienstleistungen beeinträchtigen und zu wirtschaftlichen Verlusten führen. Dazu zählen u.a. eine beeinträchtigte Wasserversorgung in den Katastrophengebieten, eine bakteriologische Verunreinigung des Wassers oder Ernteausfälle. All dies kann wiederrum Auswirkungen auf die Gesundheit haben. In den letzten zehn Jahren wurden die höchsten wirtschaftlichen Verluste aufgrund von Extremwetterereignissen gemessen. 

Der Klimawandel kann aber auch Auswirkungen auf die psychische Gesundheit der Betroffenen haben. Auf der einen Seite können extreme Wetterereignisse und die damit einhergehenden Gefährdungen bei vielen Menschen negative Emotionen und Haltungen auslösen. Stress, Depressionen und Traumata können zunehmen. Andererseits können die Folgen der Klimakrise und die Sorge um die eigene und die Existenz der anderen auch negative Emotionen wie Wut, Trauer, Scham und Hoffnungslosigkeit auslösen.

Wer ist besonders vom Klimawandel betroffen?

Die Bevölkerung ist nicht gleichermaßen von den Folgen des Klimawandels betroffen, so können soziökonomisch benachteiligte Gruppen und vulnerable Personen wie Kleinkinder, ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen in einem höheren Ausmaß betroffen sein. Dadurch führt der Klimawandel zu einer Verstärkung der gesundheitlichen Ungleichheit.

Des Weiteren gibt es Stadt-Land-Unterschiede bezüglich der Betroffenheit durch Klimaeinwirkungen und Maßnahmenauswirkungen.

Gesundheit durch Klimaschutzmaßnahmen fördern

Eine gesunde Lebensweise ist oft auch eine klimafreundlichere. Maßnahmen für den Klimaschutz, die jetzt bereits getroffen werden und in Zukunft noch verstärkt werden sollen, sind gleichzeitig auch gut für unsere Gesundheit. Egal ob wir dabei an das Anlegen von Radwegen, mehr Grünraum in Städten oder die Reduktion des Verbrauchs fossiler Brennstoffe denken.

Aktive Mobilität, nachhaltige Ernährung oder eine nachhaltige Stadt- und Raumplanung sind Beispiele für einen gesundheitlichen Zusatznutzen von Klimaschutzmaßnahmen. Fachleute sprechen hier auch von Co-Benefits.

Aktive Mobilität

Insbesondere Städte weisen aufgrund der kurzen Wege ein großes Potenzial für mehr aktive Mobilität auf. Gemeint ist damit zu Fuß gehen, Rad fahren oder die Fortbewegung in Kombination mit öffentlichem Verkehr. Aktive Mobilität verringert Emissionen durch die Reduktion des motorisierten Individualverkehrs und schont dadurch die Umwelt. Auf gesundheitlicher Seite fördert sie die regelmäßige Bewegung im Alltag und hat Vorteile für Körper und Psyche. 

Stadt- und Raumplanung

Klimafreundliche und gesundheitsfördernde Stadt- und Raumplanung erhöht die Lebens- und Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum. Die Reduktion des motorisierten Individualverkehrs nimmt dabei eine Schlüsselrolle ein. Weniger Autos und somit weniger gefahrene Autokilometer in der Stadt bedeuten geringere Treibhausgasemissionen. Zudem wird die Luft- und Lärmbelastung gemildert und Platz für mehr Grünraum geschaffen. Dieser ist für hitzetauglichere Städte dringend erforderlich. Diese Maßnahmen fördern die gesundheitliche Chancengerechtigkeit und reduzieren den Energieverbrauch.

Nachhaltige Ernährung

Bis zu 30 Prozent der Treibhausgasemissionen in Österreich werden Studien zufolge durch unsere Ernährung verursacht. Dabei nimmt der oftmals überhöhte Fleischkonsum eine Schlüsselrolle ein. Mit einer nachhaltigen Ernährung aus regionalen, saisonalen Produkten mit niedrigem CO2-Footprint kann man viel zu unserer Gesundheit und der des Planeten beitragen. Nachhaltige Ernährung

  • reduziert ernährungsbezogene Erkrankungen wie Übergewicht oder Mikronährstoffmängel,
  • reduziert Treibhausgasemissionen aus der direkten landwirtschaftlichen Produktion,
  • fördert eine nährstoffreiche und nachhaltige Ernährung,
  • verbessert die Boden- und Wasserqualität sowie die Biodiversität,
  • erhöht die Eigenverantwortung der Konsumierenden durch Kennzeichnungspflichten von klimaschädlichen und ernährungsphysiologisch weniger empfehlenswerten Lebensmitteln. 

Hier finden Sie Tipps der Österreichischen Gesellschaft für Ernährung für ausgewogene, gesundheitsfördernde und nachhaltige Ernährung.

Erklärvideo: Klimafreundliche Ernährung

Worauf wir bei unserer Ernährung achten können, um einen positiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, wird im Video "Klimafreundliche Ernährung" der Initiative "Kinder essen gesund" des Fonds Gesundes Österrreich (FGÖ) erklärt.

Klimakrise als Gesundheitskrise

Der Klimawandel wirkt sich bereits heute auf die Gesundheit aus und wird sich in Zukunft noch verstärken. Die Klimakrise ist eine Gesundheitskrise, vor allem hinsichtlich vulnerabler Bevölkerungsgruppen und Chancengerechtigkeit. Expertinnen und Experten zufolge besteht dringender Handlungsbedarf für Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen, um gleichzeitig auch die gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels zu reduzieren.

Kohlendioxid (CO2) gilt als der Haupttreiber des Klimawandels, auch wenn noch andere Treibhausgase und Luftschadstoffe das Klima beeinflussen. Nur die starke und nachhaltige Verringerung der Treibhausgasemissionen kann Expertinnen und Experten zufolge den Klimawandel verlangsamen.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Priv.-Doz. Mag. Dr. Katharina Brugger

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