Träumen: Was ist das?
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Traum?
Ein Traum ist das Erleben von Bildern oder Ereignissen während des Schlafs. Träumende empfinden den Trauminhalt in diesem Moment als Realität. Es handelt sich beim Träumen um einen veränderten Bewusstseinszustand im Schlaf. Man träumt ungefähr dreimal bis sechsmal pro Nacht. Allerdings gibt es große Unterschiede darin, ob man sich an Träume erinnert oder nicht und wie die Erinnerung aussieht. Nicht an jeden Traum gibt es eine Erinnerung. Dabei könnten unter anderem Schlafmuster eine Rolle spielen.
Träume können sich auf das Befinden am Tag auswirken. So kann sich zum Beispiel nach Albträumen Ängstlichkeit zeigen. Manche Menschen schreiben ihre Träume auch auf, zum Beispiel in einem Traumtagebuch.
Was ist luzides Träumen?
Beim sogenannten luziden Träumen ist Träumenden bewusst, dass sie gerade träumen. Manche Menschen können dann auf den Traum Einfluss nehmen. Laut Fachleuten dürfte das Denken während des luziden Träumens ähnlich wie im wachen Zustand funktionieren. Luzides Träumen kann als Technik unter anderem bei der psychotherapeutischen Behandlung von Albträumen zur Anwendung kommen und ist im Allgemeinen erlernbar.
Tipp
Informationen zu Albträumen finden Sie unter Albträume.
Wie werden Träume erforscht?
Um herauszufinden, was beim Träumen passiert, nutzen Fachleute verschiedene Methoden. So kommen in der Traumforschung unter anderem bildgebende Methoden wie ein MRT oder neurophysiologische Untersuchungen wie ein EEG zur Anwendung. Zudem gibt es auch noch psychologische bzw. psychotherapeutische Forschungsmethoden, z.B. wissenschaftliche Inhaltsanalysen von Träumen. Dafür tragen die Teilnehmer:innen von Studien etwa ihre Träume in ein Traumtagebuch ein. Dieses wird später ausgewertet.
Welche Rolle spielt der REM-Schlaf für das Träumen?
Es gibt unterschiedliche Schlafstadien. Träumen findet zum Großteil während des sogenannten REM-Schlafs statt. REM steht als Abkürzung für den englischen Begriff „Rapid Eye Movement“. In dieser Schlafphase kommt es zu schnellen Augenbewegungen, die trotz geschlossener Augen erkennbar sind. Aus dem REM-Schlaf ist man zwar schwer zu wecken, aber in der Gehirnaktivität zeigen sich Kennzeichen eines Wachzustandes.
Im sogenannten Non-REM-Schlaf wird auch geträumt, jedoch weniger lebhaft. Diese Träume sind eher dem logischen Denken im Wachzustand ähnlich. Weitere Informationen zu den Schlafphasen finden Sie unter Schlaf & Schlafstadien.
Was passiert beim Träumen im Gehirn?
Verschiedene wissenschaftliche Ansätze versuchen zu erklären, was beim Träumen im Gehirn passiert. Dabei zeigt sich zum Beispiel eine hohe Aktivierung in folgenden Gehirnregionen:
- Vorderhirn – auch Prosencephalon genannt: Das Vorderhin ist unter anderem an bewusster Wahrnehmung, Bildung von Bewusstsein und Gedächtnis beteiligt. Die hohe Aktivierung zeigt sich etwa in der Großhirnrinde und in der Amygdala. Auch der Thalamus ist stärker aktiviert. Dieser erfüllt u.a. eine Art Filterfunktion zwischen Gehirn und Körper in der Reizweiterleitung.
- Hirnstamm
- Hypothalamus
Fachleute vermuten zudem, dass Erfahrungen und Erinnerungen wesentlich für Trauminhalte sind. Auch Körperwahrnehmungen könnten in das Traumgeschehen einfließen, z.B. Augenbewegungen. Während eines Traums kommt es zudem zu einer intensiveren Aktivierung von Gefühlen. Informationen werden stärker verarbeitet. Allerdings sind Logik, Orientierungsvermögen oder Gedächtnisfunktionen nicht voll im Einsatz.
Welche Funktion können Träume haben?
Die Fachwelt forscht noch an den möglichen Funktionen des Träumens. Sie nimmt derzeit an, dass Träumen unter anderem dazu dient, Erlebnisse zu verarbeiten, Problemlösungen durchzugehen oder auch für weitere Alltagsgeschehnisse zu „üben“. Träume dürften auch eine Rolle für die Gedächtnisfunktion und die Regulation von Gefühlen spielen.
Laut Fachleuten zeigen Erfahrungen von vielen Menschen, dass sie etwas aus ihren Träumen lernen bzw. etwas Hilfreiches in ihnen sehen können. Ein Traum könnte etwa symbolischer Ausdruck von unbewussten Gedanken sein.
Es gibt auch Theorien, dass Träume keine genaue Funktion haben. Neuere Forschungen gehen jedoch nicht mehr davon aus.
Weitere Informationen:
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 15. Oktober 2025
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: Dr. Tobias Glück, Klinischer und Gesundheitspsychologe, Psychotherapeut