Teenager & Schwangerschaft
Inhaltsverzeichnis
Achtung
Samenzellen können einige Tage in der Gebärmutter überleben. Zu einer Schwangerschaft kann es daher auch kommen, wenn ein paar Tage vor dem Eisprung oder etwa einen Tag danach Geschlechtsverkehr stattgefunden hat. Monatszyklus und Eisprung lassen sich nicht auf den Tag genau vorher berechnen. Daher sollte sicherheitshalber immer verhütet werden.
Rechtzeitig um Verhütung kümmern
Mit dem Erwachsenwerden kommt eine aufregende Zeit auf Teenager zu. Sexuelle Erfahrungen bedeuten jedoch nicht nur Spaß, sondern auch Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen. Daher ist es sinnvoll, sich ausführlich und rechtzeitig über Sexualität und Verhütung zu informieren – z.B. bei einer Frauenärztin/einem Frauenarzt oder bei speziellen Einrichtungen und Beratungsstellen, die seriöse Beratung, Hilfe, Unterstützung und Information kostenlos anbieten. Infos dazu gibt es bei den Jugendberatungsstellen.
Weitere Infos gibt es außerdem unter Verhütung.
Mädchensprechstunde – Beratung & Untersuchung
Um junge Mädchen besser über das Thema „Sexualität“ zu informieren, hat der Berufsverband österreichischer Gynäkologen die Initiative „Mädchensprechstunde“ ins Leben gerufen. Junge Mädchen werden von Gynäkologinnen und Gynäkologen in die Praxis eingeladen, um ihnen die Möglichkeit zu geben, diese zunächst kennenzulernen, Fragen zu stellen und für den Fall der Fälle eine Anlaufstelle zu haben.
Das Informationsgespräch ist nicht an eine Untersuchung gebunden. Mit der nötigen Information zu Sexualität und Verhütung verlassen die Mädchen die Praxis und haben eine Vertrauensperson an der Hand, an die sie sich bei späteren Fragen wenden können.
Welche Praxen von Frauenärztinnen/Frauenärzten diesen Service bereits anbieten, finden Mädchen und Burschen unter www.maedchensprechstunde.com.
Hinweis
Mädchen ab 14 Jahren können – bei Vorweisen der e-card – die Pille auch ohne das elterliche Einverständnis von ihrer Frauenärztin oder von ihrem Frauenarzt verschrieben bekommen. Beratungen sind auch ohne e-card möglich. Infos dazu gibt es bei Jugendberatungsstellen sowie First Love Ambulanzen.
Ungewollt schwanger – was nun?
Jetzt schon Mutter werden – schaffe ich das? Die Entscheidung für oder gegen eine Mutterschaft ist besonders im jungen Alter nicht leicht zu treffen. Ein Kind bringt für ein junges Mädchen bzw. junge Eltern eine völlige Umstellung ihrer Lebenssituation.
Bei einer ungewollten Schwangerschaft gibt es mehrere Möglichkeiten:
- das Kind bekommen und die Erziehung selbst übernehmen,
- das Kind austragen, aber die Obhut für bestimmte Zeit einer Pflegefamilie übertragen,
- das Kind zur Adoption freigeben
- oder aber auch die Möglichkeit des Schwangerschaftsabbruchs.
Genauere Infos zu den Möglichkeiten gibt es unter Wenn Teenager schwanger werden.
Anlauf- und Beratungsstellen
Die Zeit der Schwangerschaft, der Geburt und der ersten Lebensjahre des Kindes stellt an junge Mütter bzw. junge Eltern hohe Anforderungen und ist eine Zeit großer Veränderungen. Sie fühlen sich häufig hin und her gerissen zwischen den eigenen jugendlichen Wünschen und Bedürfnissen und der Verantwortung, die das Leben mit einem Kind mit sich bringt.
Hilfe und Unterstützung bei der Entscheidungsfindung bieten neben vertrauten Personen auch Beraterinnen und Berater. Einrichtungen bzw. Suchen nach Einrichtungen finden Sie u.a. hier:
- Jugendberatungsstellen
- Eltern-Kind-Zentren
- Krankenhaus St. Josef „YoungMum“
- Frauengesundheitszentren
- Netzwerk österreichischer Frauen- und Mädchenberatungsstellen
- Beratungsstellen auf oesterreich.gv.at
- Suche auf familienberatung.gv.at
„YoungMum“ – Begleitung schwangerer Teenager
„YoungMum“ ist eine kostenlose Anlaufstelle für schwangere Mädchen im Alter von 14 bis 20 Jahren und ihre Partner, die sich dazu entschlossen haben, ihr Kind trotz aller Schwierigkeiten auf die Welt zu bringen.
Die Mädchen werden während der Schwangerschaft, der Geburt und darüber hinaus im ersten Lebensjahr des Neugeborenen von einem Team – bestehend aus Hebammen, Gynäkologinnen und Gynäkologen, Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen sowie Psychologinnen und Psychologen – betreut.
Die Betreuung nach der Geburt umfasst vor allem Stillberatung, die Organisation des Babyalltages unter Einbindung des Partners oder der Eltern sowie die Organisation materieller Hilfsmittel (Babynahrung, Windeln, Babybekleidung und Pflegeartikel etc.).
Mehr Informationen für junge Mütter finden Sie unter www.sjk-wien.at.
Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?
Die Beratungen sind kostenlos und erfolgen immer streng vertraulich.
Die rechtliche Situation minderjähriger Mütter
Wenn die Mutter minderjährig ist, hat sie zunächst keinen Anspruch auf das Sorgerecht. Bis zu ihrem 18. Geburtstag wird vom Jugendamt ein Vormund für das Kind bestellt. Das können zum Beispiel die Eltern der jungen Mutter, des Vaters oder der volljährige Vater des Kindes sein. Der Vater muss für Kind und Mutter Unterhalt bezahlen. Ist er dazu finanziell nicht in der Lage, kann beim zuständigen Bezirksgericht ein Antrag auf Unterhaltsvorschuss gestellt werden.
Nähere Informationen zum Thema Kindesunterhalt finden Sie unter: www.oesterreich.gv.at
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 19. November 2019
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: Österreichische Gesellschaft für Familienplanung, First Love Mobil