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Malaria

Malaria ist eine Infektionskrankheit, die durch Stechmücken der Gattung Anopheles übertragen wird. Sie wird durch Parasiten – sogenannte Plasmodien – hervorgerufen. Aufgrund des meist schweren Verlaufes zählt Malaria weltweit zu den wichtigsten Tropenkrankheiten.

Es gibt verschiedene Plasmodienarten, die jeweils unterschiedliche Malariaformen verursachen. Die Krankheit beginnt meist mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Der weitere Verlauf ist von der Malariaform abhängig. Die schwerste Form ist die Malaria tropica: Sie kann unbehandelt innerhalb kurzer Zeit tödlich enden.

Zur Therapie der Malaria stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung. Wird rechtzeitig mit der Behandlung begonnen und werden die Medikamente rechtzeitig eingesetzt, können schwere Komplikationen verhindert werden. Dann heilt die Erkrankung meist folgenlos aus. Auch zur Vorbeugung der Malaria stehen Medikamente zur Verfügung. Sie werden bei Reisen in Gebiete mit hohem Infektionsrisiko empfohlen.

Wie wird Malaria übertragen?

Malaria wird durch weibliche Stechmücken der Gattung Anopheles übertragen. Auslöser der Erkrankung sind einzellige Parasiten der Gattung Plasmodium. Die Parasiten werden zwischen Menschen und Anopheles-Mücken übertragen.

Anopheles-Mücken kommen in tropischen und subtropischen Gebieten vor. Sie sind dämmerungs- und nachtaktiv und halten sich vor allem in warmen und feuchten Regionen auf, z.B. in Sümpfen, Fluss- oder Seenähe sowie in landwirtschaftlich bewässerten Gebieten. Das Infektionsrisiko ist während und nach der Regenzeit am höchsten.

Eine Übertragung der Krankheitserreger ist auch über das Blut möglich, z.B. durch Bluttransfusionen, Drogenmissbrauch bzw. verschmutzte Infusionsnadeln etc. Während der Geburt kann Malaria von der Mutter auf das Kind übertragen werden.

Nach einer durchgemachten Infektion besteht keine Immunität. Es ist möglich, mehrmals an Malaria zu erkranken. Bei wiederholten Infektionen sind die Symptome in der Regel milder.

Wo ist Malaria verbreitet?

Malaria ist in tropischen und subtropischen Regionen aller Kontinente – außer Australien - verbreitet. Rund 90 Prozent aller Malariafälle treten in Ländern Afrikas auf. Andere Regionen mit geringerer Übertragungshäufigkeit sind Süd- und Südostasien sowie Südamerika, vor allem im Amazonasbecken.

In Österreich kommen regelmäßig Krankheitsfälle bei Reiserückkehrern vor.

Malaria ist weltweit eine der bedeutendsten Infektionskrankheiten. Etwa 40 Prozent der Weltbevölkerung lebt in Malaria-Endemiegebieten.

Was passiert bei Malaria im Körper?

Durch den Stich einer infizierten Anopheles-Mücke gelangen die Plasmodien ins Blut des Menschen. Sie werden zunächst in die Leberzellen aufgenommen. Dort beginnen sie, sich zu vermehren. Am Ende dieser Vermehrungsphase werden die Erreger in das Blut abgegeben und dringen in die roten Blutkörperchen ein. Erst dann bricht die Erkrankung aus.

In den Blutkörperchen vermehren sich die Plasmodien erneut, und zwar so lange, bis die Blutkörperchen platzen. Die neu entstandenen Erreger befallen weitere Blutkörperchen und beginnen darin, sich wieder zu vermehren.

Die einzelnen Plasmodienarten unterscheiden sich darin, wie lange die Vermehrungszyklen dauern, wie diese ablaufen und wie viele Blutkörperchen befallen werden. Dadurch zeigen die einzelnen Malariaformen einen unterschiedlichen Verlauf.

Die Inkubationszeitd.h. die Zeit von der Ansteckung bis zum Auftreten erster Symptome – beträgt in den meisten Fällen zehn Tage bis vier Wochen. Je nach Plasmodienart sind aber auch Inkubationszeiten von mehreren Monaten bis zu einem Jahr möglich.

Welche Symptome können auftreten?

Die Symptome und der Verlauf der Erkrankung sind nicht bei allen Malariaformen gleich. Es sind milde Beschwerden bis hin zu schweren oder auch lebensbedrohlichen Verlaufsformen möglich.

Erste Anzeichen aller Malariaformen sind:

  • hohes Fieber über 38 Grad Celsius
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • Schweißausbrüche
  • Schüttelfrost
  • Müdigkeit
  • manchmal Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen

Durch den Zerfall der roten Blutkörperchen besteht bei den Betroffenen zudem eine Blutarmut bzw. Anämie. Leber und Milz können vergrößert sein, und es kann eine milde Gelbsucht – ein sogenannter Ikterus - auftreten.

Das Fieber und die begleitenden Symptome treten oft in wiederkehrenden Schüben auf, weswegen die Erkrankung früher auch als „Wechselfieber“ bezeichnet wurde.

Wie verläuft Malaria?

Der Verlauf der Erkrankung ist abhängig davon, um welche Plasmodienart bzw. Malariaform es sich handelt:

  • Malaria tertiana, ausgelöst durch Plasmodium ovale oder Plasmodium vivax: Die Fieberschübe treten alle 48 Stunden auf. Die Malaria tertiana verläuft meist mit stark ausgeprägten Symptomen, aber ohne lebensbedrohliche Komplikationen. Die Krankheitserreger verbleiben lange in den Leberzellen, sodass es nach mehreren Wochen oder sogar noch nach Jahren zu Krankheitsrückfällen kommen kann.
  • Malaria quartana, ausgelöst durch Plasmodium malariae: Die Fieberschübe treten alle 72 Stunden auf. Die Malaria quartana ist insgesamt selten. Sie verläuft meistens ohne Komplikationen. Es ist eine sehr lange Inkubationszeit möglich. Bei zu kurzer Behandlungsdauer sind noch Jahre später Krankheitsrückfälle möglich.
  • Knowlesi-Malaria, ausgelöst durch Plasmodium knowlesi: Die Fieberschübe treten täglich bzw. unregelmäßig auf. Die Knowlesi-Malaria kommt nur in Südostasien vor. Die Symptome sind meist schwer, der Verlauf ähnelt der Malaria tropica.
  • Malaria tropica, ausgelöst durch Plasmodium falciparum: Das Fieber tritt ohne erkennbaren Rhythmus auf. Die Malaria tropica ist die gefährlichste Form der Malaria. Sie ist die häufigste Form der Malaria in Afrika. Die Malaria tropica ist ein medizinischer Notfall: Innerhalb kurzer Zeit können schwere Komplikationen und ein lebensbedrohlicher Verlauf auftreten. Der rasche Einsatz der richtigen Therapie ist lebenswichtig.

Welche Komplikationen können auftreten?

Malaria kann schwere Komplikationen auslösen und lebensbedrohlich werden. Fachleute sprechen von einer komplizierten Malaria. Dabei kann es zu einem Versagen lebenswichtiger Organe kommen. Am häufigsten kommt dies bei der Malaria tropica vor. Zu den möglichen Komplikationen zählen unter anderem:

  • schwere Anämie aufgrund der Zerstörung der roten Blutkörperchen
  • Blutungen
  • akutes Nierenversagen mit fehlender Urinausscheidung oder dunklem bzw. blutigem Urin
  • Störungen der Lungenfunktion mit unregelmäßiger Atmung oder Atemnot
  • Herzschwäche
  • ausgeprägte Müdigkeit und Schwäche
  • Gehirnbeteiligung - sogenannte zerebrale Malaria - mit Halluzinationen, Verwirrtheit, Bewusstseinsstörungen, Krampfanfällen
  • niedriger Blutdruck, Kreislaufkollaps
  • Koma
  • Schock

Wie schwer die Erkrankung verläuft, ist nicht nur von der Art des Erregers, sondern auch vom Immunstatus der infizierten Person abhängig: Bei Personen, die bereits eine Malaria-Infektion überstanden haben, verläuft eine erneute Infektion in der Regel mild. Ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf besteht z.B. für Kinder, Schwangere, Personen mit geschwächtem Immunsystem sowie Reisende aus Gebieten ohne Malariavorkommen.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Bei Personen, die sich in einem Malariagebiet aufgehalten haben, ergibt sich der Verdacht auf die Erkrankung durch die typischen Beschwerden. Zur Sicherung der Diagnose nimmt die Ärztin oder der Arzt eine Blutprobe ab, die unter dem Mikroskop bzw. im Labor auf das Vorhandensein des Erregers untersucht wird.

Hinweis

Bei jeder fieberhaften Erkrankung nach einem Tropenaufenthalt sollte so rasch wie möglich eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden. Auch eine vor der Reise durchgeführte Malariaprophylaxe schließt eine Malaria nicht aus.

Wie erfolgt die Behandlung der Malaria?

Die Behandlung der Malaria ist von verschiedenen Faktoren abhängig, z.B. vom Krankheitserreger, vom Verlauf der Erkrankung sowie vom Gesundheitszustand der bzw. des Betroffenen.

Es gibt verschiedene Medikamente, die gegen die Parasiten wirken und bei der Malaria eingesetzt werden. Milde Formen der Malaria können meist ambulant behandelt werden. Die Behandlung der Malaria tropica soll grundsätzlich im Krankenhaus erfolgen, optimalerweise in einer Einrichtung mit tropenmedizinischer Erfahrung und intensivmedizinischen Möglichkeiten.

Je nach Malariaform ist nach der Akutbehandlung eine Behandlung zur Vorbeugung von Rückfällen - eine sogenannte Rezidivprophylaxe - erforderlich.

Für alle Malariaformen gilt: Die Behandlung sollte so früh wie möglich beginnen. Damit kann verhindert werden, dass sich anfänglich milde Beschwerden verschlechtern. Bei der Malaria tropica kann ein rechtzeitiger Therapiebeginn innerhalb von 24 Stunden lebensrettend sein.

Wie Sie vorbeugen können

Es gibt Schutzimpfungen gegen Malaria, diese sind jedoch nicht als vorbeugende Maßnahme für Reisende geeignet. Eine der Impfungen wird von der WHO für Kinder in Malaria-Endemiegebieten mit mittlerem bis hohem Übertragungsrisiko empfohlen.

Um eine Ansteckung mit Malaria möglichst zu vermeiden, ist es bei Reisen in Malariagebiete wichtig, sich vor Mückenstichen zu schützen. Dazu zählen z.B.:

  • Verwendung von Insektenschutzmitteln,
  • das Tragen von langärmeliger Kleidung und langen Hosen,
  • Verwendung von Moskitonetzen.

Mehr zum Thema: Insektenschutz

Zudem besteht bei Reisen in Malariagebiete die Möglichkeit, eine medikamentöse Vorsorge durchzuführen sowie Notfallmedikamente für den Bedarf mitzunehmen.

Medikamentöse Vorsorge: Chemoprophylaxe

Unter dem Begriff Chemoprophylaxe versteht man Medikamente, die zwar nicht die Infektion verhindern können, aber den Verlauf der Erkrankung abschwächen. Bei Reisen in Gebiete mit hohem Malaria-Ansteckungsrisiko ist eine Chemoprophylaxe grundsätzlich empfehlenswert. Welche Medikamente infrage kommen, ist unter anderem vom konkreten Reiseziel, der Reisezeit sowie der Reisedauer abhängig. Die Einnahme muss manchmal schon zwei bis drei Wochen vor Antritt der Reise begonnen werden. Reisende sollten sich in jedem Fall rechtzeitig - einige Wochen - vor Beginn der Reise bei einer Ärztin bzw. einem Arzt beraten lassen.

Hinweis

Im Falle einer Infektion kann es einige Wochen dauern, bis Symptome entstehen. Die meisten Präparate zur Chemoprophylaxe können den Erreger erst zu diesem Zeitpunkt wirksam bekämpfen. Sie müssen daher bis zu vier Wochen nach Verlassen des Malariagebietes weiter eingenommen werden.

Notfallselbsttherapie

In Gebieten mit geringem oder mittlerem Malariarisiko muss keine Chemoprophylaxe durchgeführt werden. Reisenden wird jedoch in manchen Gebieten das Mitführen eines Medikamentes empfohlen, das eingenommen werden soll, wenn vor Ort malariaverdächtige Symptome auftreten und keine ärztliche Hilfe erreichbar ist. Fachleute sprechen von einer Notfallselbsttherapie oder Standby-Therapie.

Hinweis

Auch nach Einnehmen einer Notfallselbsttherapie muss so schnell wie möglich ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden!

Wohin kann ich mich wenden?

Vor einer geplanten Fernreise sollten Sie sich rechtzeitig ärztlich beraten lassen. Wenden Sie sich an

  • eine Ärztin bzw. einen Arzt für Allgemeinmedizin,
  • eine Ärztin bzw. einen Arzt für Reisemedizin bzw. Tropenmedizin,
  • eine Fachärztin bzw. einen Facharzt für Innere Medizin und Infektiologie.

Das Außenministerium bietet Reiseinformationen für alle Länder der Welt, inklusive Reisewarnungen.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 8. November 2023

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Univ.Prof. Dr. Herwig Kollaritsch, Facharzt für Klinische Mikrobiologie und Hygiene, Facharzt für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin, Zert. Reisemedizin

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