Cholera

Cholera ist eine Infektionskrankheit, die durch den Erreger Vibrio cholerae hervorgerufen wird. Dieser führt zu schweren Durchfällen und erfordert eine rasche Behandlung. Cholera zählt zu den meldepflichtigen Infektionskrankheiten.

Erreger: Bakterium Vibrio cholerae

Verbreitung: v.a. in Asien, Afrika, in Amerika nur in Haiti. Einige Länder der Welt gelten als choleraendemisch, zudem sind Krankheitsausbrüche nach z.B. Naturkatastrophen möglich. Die Erkrankung kommt so gut wie nie bei Touristen vor. Betroffen sind v.a. Einheimische in ressourcenarmen Ländern, die niedrige Hygienestandards und keinen Zugang zu sauberem Wasser haben.

Informationen über die aktuelle Verbreitung finden Sie hier (WHO).

Übertragung: meist über fäkal kontaminiertes Trinkwasser, verunreinigte Getränke und Nahrungsmittel (besonders durch rohe Meerestiere). Cholera-Vibrionen werden mit dem Stuhl ausgeschieden und gelangen bei ungenügenden hygienischen Bedingungen (fehlender Wasser-, Abwasser- und Abfallhygiene) in die Nahrung und ins Wasser. Seltener erfolgt die direkte Übertragung von Mensch zu Mensch.

Inkubationszeit: wenige Stunden bis maximal fünf bis zehn Tage.

Beschwerdebild: bei der Cholera unterscheidet man eine gutartige und eine schwere Verlaufsform:

  • gutartiger Verlauf: betrifft 80 Prozent aller Erkrankten; es treten zunächst leichte Bauchkrämpfe, dann wässrige Durchfälle auf. Die Erkrankung dauert zwei bis fünf Tage. Durch den milden Verlauf kommt es nicht zu Störungen des Flüssigkeits- und Elektrolythaushaltes.
  • klassischer schwerer Verlauf: massivste reiswasserähnliche Durchfälle, zu Beginn meist auch heftiges Erbrechen. Durch den Durchfall werden bis zu einem halben Liter Flüssigkeit und Elektrolyte in der Stunde verloren. Wird diese Menge nicht ausreichend ersetzt, kommt es zu Austrocknung (trockene Haut und Schleimhäute, eingefallene Augäpfel, flacher Puls, niedriger Blutdruck, Untertemperatur) und schließlich zu Schock und Nierenversagen. Die schwere Cholera mit starkem Brechdurchfall führt unbehandelt in bis zu 50 Prozent der Fälle zum Tod.

Diagnose: anhand der Beschwerden, Erregernachweis im Stuhl.

Therapie: sofortiger Flüssigkeits- und Elektrolytersatz (Gabe von mit Mineralstoffen angereicherten Trinklösungen, orale Rehydratationslösung der WHO, Trinklösung gegen Flüssigkeitsverlust) oder durch Infusionstherapie, Antibiotika.

Weitere Informationen zur Zubereitung von Trinklösungen finden Sie unter Richtig essen & trinken auf Reisen.

Vorbeugung: entsprechende Hygienemaßnahmen sind das Um und Auf. Zudem ist auch eine Schluckimpfung erhältlich; diese wird Reisenden empfohlen, die sich unter sehr einfachen Bedingungen und einer schwer einschätzbaren Hygienesituation in den Verbreitungsgebieten bewegen. Sie schützt für etwa zwei Jahre, ersetzt jedoch nicht die erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen zur Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene!

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 21. August 2018

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Univ. Prof. Dr. Herwig Kollaritsch

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