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Stomatitis: Entzündung der Mundschleimhaut

Eine Stomatitis ist eine Entzündung der Mundschleimhaut. Sie verursacht häufig Schmerzen und kann zu Schwierigkeiten beim Sprechen, Trinken und Essen führen. Die Ursachen für eine Stomatitis sind vielfältig. Die Entzündung verursacht die Bildung von einzelnen oder mehreren schmerzhaften Mundgeschwüren. Diese heilen in der Regel innerhalb von sieben bis 14 Tagen ab. Die Möglichkeiten der Behandlung hängen von der jeweiligen Ursache ab. Sie reichen von schmerzlindernden Wirkstoffen bis hin zu Antibiotika.

Welche Ursachen und Formen hat eine Stomatitis?

Die Ursachen einer Stomatitis sind sehr vielfältig. Oftmals ist eine Infektion mit Viren, Pilzen oder Bakterien verantwortlich.

Virusinfektion 

Die sogenannte Herpes-Stomatitis wird häufig durch das Herpes-simplex-Virus (HSV-1) verursacht. Vor allem Kleinkinder und Personen mit geschwächtem Immunsystem sind betroffen. Neben schmerzhaften kleinen Geschwüren in der gesamten Mundhöhle können bei der Herpes-Stomatitis auch Fieber und Lymphknotenschwellungen auftreten.

Pilzinfektion

Hefepilze der Candida-Gruppe kommen bei gesunden Menschen häufig in der Mundhöhle vor, ohne Krankheitserscheinungen zu verursachen. Unter bestimmten Bedingungen können sich die Pilze jedoch stark vermehren. Dies verursacht an bestimmten Stellen eine Infektion und Entzündung der Mundschleimhaut. Man nennt dies auch orale Candidose. Eine orale Candidose wird beispielsweise durch ein geschwächtes Immunsystem – z.B. bei einer Chemotherapie oder HIV-Infektion – begünstigt. Hygienisch nicht einwandfreie (z.B. schlecht gereinigte) Zahnprothesen, bestimmte Medikamente wie Antibiotika oder inhalative Kortikosteroide erhöhen ebenfalls das Risiko für eine Pilzinfektion.

Bakterien

Eine von Bakterien ausgelöste Entzündung der Mundschleimhaut ist die Stomatitis ulcercosa. Der Begriff Ulcus bezeichnet ein Geschwür bzw. eine von der Oberfläche eines Gewebes ausgehende tiefreichende entzündliche Gewebeschädigung. Sie kann z.B. im Zusammenhang mit Infektionskrankheiten auftreten.

Andere Ursachen für eine Stomatitis

Eine leichte Form der Mundschleimhautentzündung ist die Stomatitis simplex. Sie tritt häufig als Begleiterscheinung von fieberhaften Erkrankungen oder mangelnder Mundhygiene, Alkohol- und Nikotinmissbrauch, in der Schwangerschaft oder bei Blutarmut auf.

Kommt es zu einer allergischen Reaktion im Mundraum, z.B. gegen bestimmte Nahrungsmittel, Prothesenmaterial oder Mundpflegemittel, spricht man von einer Stomatitis allergica.

Weiters kann eine Stomatitis im Zusammenhang mit internen Erkrankungen auftreten. Dazu zählen chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa, Morbus Crohn, Zöliakie oder rheumatische Erkrankungen. Aber auch als Begleiterkrankung bei Haut-, Stoffwechsel- und Blutkrankheiten.

Zuletzt können noch ein Mangel an Vitamin A, B oder CEisen oder Folsäure oder trockene Mundschleimhaut (Xerostomie) eine Stomatitis auslösen.

Welche Symptome können bei einer Stomatitis auftreten?

Bei einer Stomatitis können u.a. folgende Symptome im Mund auftreten:

  • Veränderungen der Mundschleimhaut und des Zahnfleisches, z.B. schmerzhafte Rötungen, Schwellungen oder Geschwüre,
  • Beläge,
  • Mundgeruch,
  • vermehrte oder verringerte Speichelbildung,
  • Blutungen,
  • Aphthen: weiß belegte, sehr schmerzhafte Defekte der Mundschleimhaut, die von einem roten Hof umgeben sind und vereinzelt oder in Gruppen auftreten.

Bei einer durch Herpesviren verursachten Stomatitis können zusätzlich eine Lymphknotenschwellung im Halsbereich, ein starkes Krankheitsgefühl und hohes Fieber auftreten.

Eine Pilzinfektion zeigt sich durch einen weißen Belag im Mund- und Rachenraum. Darunter befinden sich rot entzündete, oft auch leicht blutende Stellen. Menschen mit dieser Pilzinfektion haben auch bei einer guten Mundhygiene ständig ein pelziges Gefühl im Mund, ihr Geschmackssinn verändert sich, manchmal haben sie Schmerzen oder ein Brennen auf der Zunge. Eine ausgeprägte Pilzinfektion kann zudem das Schlucken und Sprechen beeinträchtigen.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Bei einer Entzündung der Mundschleimhaut untersucht die Zahnärztin oder der Zahnarzt zunächst die betroffenen Stellen. Im Rahmen eines Anamnesegesprächs mit der Patientin oder dem Patienten bespricht die Ärztin oder der Arzt mögliche Ursachen.

Anhand eines Abstrichs kann im Labor festgestellt werden, ob es sich um eine Infektion handelt und welcher Erreger dafür verantwortlich ist. Eventuell ist auch die Entnahme einer Gewebeprobe erforderlich.

Wie erfolgt die Behandlung einer Stomatitis?

Die Behandlung einer Stomatitis richtet sich nach der Diagnose bzw. Ursache. Meist schlägt die Ärztin oder der Arzt eine Behandlung mit Medikamenten vor.

  • Bei viral bedingten Entzündungen wie der Herpes-Stomatitis können antivirale Medikamente verschrieben werden.
  • Bei bakteriellen Infektionen kommen Antibiotika infrage.
  • In speziellen Fällen, z.B. bei immer wieder auftretenden Entzündungen der Mundschleimhaut, kann die Ärztin oder der Arzt auch Salben mit Kortison vorschlagen.
  • Pilzinfektionen können mit Antimykotika behandelt werden.

Zur Linderung der Beschwerden stehen zusätzlich unterschiedliche Wirkstoffe zur Verfügung:

  • Lokalanästhetika: Örtlich wirkende Betäubungsmittel wie Lidocain oder Benzocain dämpfen die Schmerzwahrnehmung. Sie werden meist als Gel oder Creme auf die schmerzenden Stellen aufgetragen.
  • Antiseptische Wirkstoffe: Mundspülungen mit keimtötenden Wirkstoffen wie Chlorhexidin oder Triclosan.
  • Entzündungshemmer: Schmerzmittel mit dem Wirkstoff Diclofenac wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd.
  • Gefäßverengende Mittel (Adstringenzien): Pflanzliche Wirkstoffe auf Myrrhe- oder Rhabarberwurzel-Basis verengen die Blutgefäße in der Schleimhaut.

Expertinnen und Experten empfehlen dabei vorrangig Präparate, die lokal – auf der betreffenden Stelle – anzuwenden sind. Dadurch ist das Risiko möglicher Nebenwirkungen geringer als bei Einnahme von Wirkstoffen, die im ganzen Körper wirken können. Maßnahmen wie die Beseitigung der auslösenden Ursache oder eine sorgfältige Mundhygiene tragen zudem dazu bei, neue Entzündungen der Mundschleimhaut zu vermeiden.

Medikamente, z.B. Schmerzmittel, können unerwünschte Nebenwirkungen haben, die unterschiedlich häufig auftreten. Vor der Einnahme von Medikamenten bespricht die Ärztin oder der Arzt mit der Patientin oder dem Patienten den Nutzen und mögliche Risiken der Behandlung. Damit ist eine informierte Entscheidung möglich.

Was können Betroffene selbst tun?

Bestimmte Lebensmittel können eine entzündete Schleimhaut reizen. Daher kann es während der akuten Entzündungsphase hilfreich sein, auf diese Lebensmittel zu verzichten. Dazu zählen z.B. knusprige oder harte Lebensmittel wie Brötchen oder Knäckebrot. Auch heiße, sehr saure, scharfe oder salzige Speisen können unangenehm sein, ebenso kohlensäurehaltige Getränke oder Alkohol. Suppen und weichgekochtes oder püriertes Essen hingegen schonen die Schleimhaut. Kühle oder kalte Speisen werden in der Regel besser vertragen.

Wohin kann ich mich wenden?

Bei Entzündungen der Mundschleimhaut können Sie sich an folgende Stellen wenden:

  • Zahnärztin oder Zahnarzt,
  • Hausärztin oder Hausarzt,
  • Hautärztin oder Hautarzt.

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen.

Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:

sowie über die Online-Services und Formulare der Sozialversicherung.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 19. Februar 2024

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Prim. MR. Dr. Ewald Niefergall, Facharzt für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Leitender Zahnarzt ÖGK

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