Die Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) kann mittels Medikamenten, Radiojodtherapie oder Operationen behandelt werden. Ist die Schilddrüsenüberfunktion nur gering ausgeprägt, klingt sie möglicherweise auch ohne Therapie ab.
Medikamentöse Therapie
Bestimmte Medikamente (Thyreostatika) wirken hemmend auf die Schilddrüsenfunktion und werden bei einer Überfunktion therapeutisch eingesetzt. Bei der Schilddrüsen-Autonomie kann zunächst die Schilddrüsenfunktion medikamentös gebremst werden. Zu einer dauerhaften Heilung kommt es dadurch jedoch nicht. Es überbrückt lediglich die Zeit bis zur Operation bzw. Radiojodtherapie.
Bei der Basedow-Krankheit wird zunächst eine medikamentöse Therapie mit einem sogenannten Thyreostatikum durchgeführt. Die Anfangsdosis ist zu Therapiebeginn höher und wird im Laufe der Behandlung schrittweise reduziert. Diese thyreostatische Kur führt in vielen Fällen (ca. 50% aller Fälle) zu einer dauerhaften Heilung. Bei den übrigen Fällen kann die Erkrankung wieder auftreten (Rezidiv), und es bedarf einer Operation oder Radiojodtherapie.
Hinweis
Regelmäßige ärztliche Kontrollen während der Therapie mit einem Thyreostatikum sind dringend notwendig! Über mögliche Neben- und Wechselwirkungen informiert Sie Ihre Ärztin/Ihr Arzt bzw. Ihre Apothekerin/Ihr Apotheker.
Radiojodtherapie
Jod ist ein lebensnotwendiges Spurenelement, das nicht im Körper produziert werden kann, sondern über die Nahrung aufgenommen werden muss. Da die Schilddrüse ein guter Jodspeicher ist und spezifisch Jod aufnimmt, kann man sich diesen Vorteil bei der Therapie mit radioaktivem Jod zunutze machen. Bei einer Radiojodtherapie wird eine Kapsel, die radioaktives Jod-131 enthält, eingenommen. Das radioaktive Jod wird schließlich im Darm aufgenommen und gelangt über den Blutweg zur Schilddrüse. Dort gespeichert, bestrahlt es schließlich die Schilddrüse „von innen“. Dadurch wird Schilddrüsengewebe zerstört und die Überfunktion gebremst. Dabei kann es auch zu einer Verkleinerung der Schilddrüse kommen. Die Wirkung der Radiojodtherapie ist erst nach drei bis sechs Monaten vollständig.
Hinweis
Bei schwangeren Frauen ist eine Behandlung mit radioaktiven Substanzen absolut zu vermeiden.
Die Radiojodtherapie ist im Allgemeinen gut verträglich, da es sich allerdings um eine Therapie mit einem radioaktiven Mittel handelt, müssen Strahlenschutzvorkehrungen eingehalten werden. Die Ärztin/der Arzt informiert Sie detailliert was Sie beachten müssen.
Schilddrüsenoperation
Sollte eine Schilddrüsenoperation notwendig sein, erfolgt diese in Vollnarkose. Bei der Schilddrüsenoperation wird je nach Art der Erkrankung entweder:
- die gesamte Schilddrüse (Thyroidektomie),
- ein Lappen (Lobektomie),
- ein bestimmtes Segment (Teilresektion)
- oder ein einzelner Knoten (Enukleation) entfernt (eher selten).
Die Ärztin/der Arzt klärt Sie über mögliche Erfolgschancen und Risiken der jeweiligen Operation auf und sagt Ihnen, was Sie nach der Operation beachten müssen.