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Krampfadern

Krampfadern sind dauerhaft erweiterte bläuliche oder violette Venen. Meist bilden sich diese an den Beinen aus. Typische Krampfadern betreffen größere Venen und sind deutlich sichtbar. Sehr kleine Krampfadern werden als Besenreiser bezeichnet. Das sind feine bläuliche Verästelungen. Krampfadern verursachen oft keine Beschwerden. Kommt es zu Schmerzen oder besteht hoher Leidensdruck, gibt es verschiedene Möglichkeiten der Behandlung, wie etwa ein Venenverschluss oder eine operative Entfernung.

Was sind Krampfadern?

Krampfadern sind erweiterte oberflächliche Venen unterschiedlicher Dicke. Fachleute nennen Krampfadern auch Varizen oder Varikose. Ausgeprägte Krampfadern sind typisch geschlängelt, geknäuelt, bläulich bis violett sowie deutlich sicht- und tastbar.

Grafik Krampfadern
© okili77

Krampfadern bilden sich meist an den Beinen, vor allem an den Waden oder den Innenseiten der Schenkel. Selten entstehen Krampfadern am Hoden. In der Schwangerschaft sind auch Krampfadern an der Vulva möglich. Auch Hämorrhoiden sind eine Form von Krampfadern.

Wie häufig sind Krampfadern?

Etwa 20 von 100 Menschen bekommen im Laufe des Lebens Krampfadern. Frauen haben dreimal häufiger Venenleiden und Krampfadern als Männer.

Welche Funktion haben Venen?

Venen haben die Aufgabe, sauerstoffarmes Blut zum Herzen zu befördern. So kann es wieder mit Sauerstoff angereichert werden. Damit das Blut in den Venen nur in eine Richtung fließt, haben die meisten Venen sogenannte Venenklappen. Diese Klappen verhindern ein Zurückfließen des Blutes. Tiefe Beinvenen und oberflächliche Beinvenen in der Haut sind vernetzt und arbeiten zusammen. Nähere Informationen finden Sie unter Venen: Aufbau und Funktion.

Welche Formen von Krampfadern gibt es?

Bei Krampfadern unterscheiden Fachleute verschiedene Formen. Diese reichen von kleinsten Besenreisern bis zu großen Stammvarizen.

Verschiedene Formen von Krampfadern sind u.a.:

  • Stamm- oder Seitenastvarizen: Das sind größere, verdickte oberflächliche Venen, u.a. einer Hauptvene der Beine.
  • Retikuläre Varizen: Das sind netzartige Venengeflechte. Diese liegen häufig an der Außenseite des Beins.
  • Besenreiser: Das sind dünne oberflächliche Verästelungen mit einem Durchmesser von unter 1 mm. Meist bilden sie sich an der Oberschenkelrückseite.

Wie entstehen Krampfadern?

Verschiedene Ursachen führen dazu, dass es zu einem Rückfluss und Stau von Blut in den Venen kommt. Das begünstigt Krampfadern. Als Ursachen für Krampfadern gelten u.a.:

  • inkompetente Venenklappen: das sind Venenklappen, die nicht einwandfrei funktionieren,
  • erhöhter Druck und Flussbehinderung in den Venen: z.B. durch Blutgerinnsel, Entzündung,
  • schwache Wadenmuskelpumpe, z.B. durch Bewegungsmangel,
  • Gefäßwandschwäche,
  • angeborene Venenverformungen.

Welche Risikofaktoren für Krampfadern gibt es?

Bestimmte Faktoren führen dazu, dass sich leichter Krampfadern entwickeln. Risikofaktoren für Krampfadern sind u.a.:

  • fortgeschrittenes Alter,
  • Krampfadern in der Familie,
  • Schwangerschaft,
  • langes Stehen oder Sitzen,
  • starkes Übergewicht,
  • hohe Körpergröße.

In der Schwangerschaft kommt es durch Hormonumstellungen und Gefäßveränderungen leichter zu Krampfadern oder Beschwerden mit den Venen. Häufig bilden sich diese Krampfadern in den ersten Monaten nach der Geburt wieder zurück.

Weitere Informationen erhalten Sie unter Krampfadern in der Schwangerschaft.

Welche Beschwerden können bei Krampfadern auftreten?

Krampfadern können ohne Beschwerden bestehen. Folgende Beschwerden sind möglich, u.a.:

  • schwere und müde Beine,
  • Schmerzen,
  • Wadenkrämpfe,
  • Spannungsgefühl,
  • Brennen,
  • Juckreiz,
  • Kribbeln oder Pochen,
  • Schwellungen, v.a. an den Knöcheln,
  • Unruhe in den Beinen.

Die Beschwerden können sich im Laufe des Tages verschlechtern und treten vermehrt bei Hitze auf.

Für viele Betroffene sind Krampfadern auch ohne Beschwerden eine Belastung, da sie mitunter als kosmetische Einschränkung empfunden werden.

Hinweis

Ausgeprägte Krampfadern machen nicht zwingend mehr oder stärkere Beschwerden. Auch kleinere Krampfadern können Beschwerden verursachen.

Was kann ich selbst gegen Krampfadern tun?

Bestimmte Verhaltensmaßnahmen können gegen Krampfadern helfen, indem die Venen entlastet und der Blutfluss in den Beinen verbessert wird. Auch bei bereits bestehenden Krampfadern können so Beschwerden gelindert werden. 

Um Venen zu entlasten, sind folgende Maßnahmen hilfreich:

  • regelmäßige Bewegung, z.B. Gehen,
  • langes Sitzen und Stehen vermeiden,
  • Beine mehrmals täglich hochlagern, am besten über dem Herzen,
  • Beine beim Sitzen nicht überkreuzen,
  • starkes Übergewicht vermeiden,
  • Fuß- und Knöchelgymnastik, z.B. mit den Zehenspitzen auf und ab zeigen, Fußkreisen.

Auch die Ärztin oder der Arzt berät zu möglichen Maßnahmen, die im individuellen Fall unterstützen können. Gegen Juckreiz bei Venenbeschwerden empfehlen Fachleute, eine rückfettende Creme oder feuchtigkeitsspendende Creme aufzutragen. Auch paraffinhaltige Cremen oder Salben können verwendet werden. Eincremen am besten wenn die Haut leicht feucht ist, etwa nach dem Bad oder Duschen.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Die Ärztin oder der Arzt informiert sich in einem ausführlichen Gespräch, der Anamnese, mit der oder dem Betroffenen über die Veränderungen an den Venen und ob diese Beschwerden machen. Sie oder er wird sich u.a. erkundigen, ob in der Familie bereits Beschwerden mit den Venen aufgetreten sind und ob es andere mögliche Einflüsse auf die Venen gibt: So etwa eine überwiegend sitzende oder stehende Tätigkeit oder bei Frauen, ob Schwangerschaften bestanden.

Die Ärztin oder der Arzt wird u.a. die Beine betrachten und die Beweglichkeit der Knöchel prüfen. Sie oder er wird auch die Haut genau auf Verfärbungen untersuchen.

Meist ist es für die Ärztin oder den Arzt anhand der körperlichen Untersuchung bereits eindeutig erkennbar, ob es sich um Krampfadern handelt.

Zur weiteren Abklärung kann die Ärztin oder der Arzt weitere Untersuchungen veranlassen bzw. selbst durchführen, z.B.:

  • Ultraschall: Anhand eines Duplex-Ultraschalls kann u.a. der Blutfluss und die Durchgängigkeit der tiefen Venen und die Funktion der Venenklappen überprüft werden.

Ggf. sind weiterführende bildgebende Verfahren oder Blutuntersuchungen erforderlich. Etwa zum Ausschluss anderer Venenerkrankungen wie beispielsweise einer tiefen Venenthrombose.

Welche Möglichkeiten der Behandlung gibt es?

Folgende Methoden zur Behandlung bei Krampfadern stehen zur Verfügung, u.a.:

  • Venenverschluss
    • durch Hitze oder
    • chemische Verödung sowie
  • operative Entfernung der Venen.

Hinweis

Venen zu verschließen oder zu entfernen ist medizinisch möglich, da das Blut einen anderen Weg zurück zum Herzen findet.

Ob eine Behandlung der Krampfadern in Erwägung gezogen werden sollte, hängt u.a. von dem Verlauf der Beschwerden oder möglichen Komplikationen ab. Wichtig ist auch der Leidensdruck der Betroffenen. Helfen herkömmliche Maßnahmen wie etwa Bewegung und Beine hochlagern nicht gegen bestehende Beschwerden – siehe Was kann ich selbst gegen Krampfadern tun? -, bespricht die Ärztin oder der Arzt mit den Betroffenen mögliche Behandlungsformen.

Venenverschluss

Dabei werden die Venen von innen verschlossen und verbleiben im Körper. Diese Venen transportieren dann kein Blut mehr. Fachleute nennen diese Venentherapie auch intravenöse oder endovenöse Therapie. Nach einem Venenverschluss verläuft die Heilung meist schneller als nach einem operativen Eingriff. Dadurch können die Betroffenen meist früher ihren gewohnten Tätigkeiten nachgehen. Bei intravenösen Therapien können Komplikationen wie Blutergüsse, Wundinfektionen oder Empfindungsstörungen auftreten. Selten kommt es zu Nervenschäden, Venenentzündung oder einer Venenthrombose. Komplikationen sind bei einem Venenverschluss seltener als bei Operationen. Diese intravenöse Therapien werden daher immer häufiger eingesetzt. Selten können sich Krampfadern nach einem Venenverschluss wieder öffnen und erneut ausbilden.

Folgende Methoden des Venenverschlusses stehen zur Verfügung:

  • Versiegelung: Die Versiegelung wird auch thermische Ablation genannt. Dabei werden die betroffenen Venen von innen über eine Sonde mittels Wärme zum Schrumpfen gebracht und versiegelt. Verwendet werden dabei Radiofrequenz- oder Laserstrahlen.
  • Verödung: Die Verödung wird auch Sklerotherapie genannt. Dabei wird in die betroffene Vene eine Flüssigkeit oder ein Schaum eingespritzt. Die innere Venenwand wird dadurch geschädigt, zieht sich in der Folge zusammen und verschließt sich.

Operative Therapien 

Bei operativen Eingriffen werden die betroffenen Venen chirurgisch entfernt. Mögliche Komplikationen sind u.a. Wundinfektionen, Blutergüsse, Schäden an Nerven oder am Lymphgefäßsystem. Nach operativen Eingriffen können sichtbare Narben bleiben. Bei operativ entfernten Venen kommt es manchmal vor, dass andere Venen der Umgebung zu Krampfadern werden.

Folgende operative Therapien werden bei Krampfadern u.a. angewendet:

  • Crossektomie/Venenstripping:  Die betroffene Vene wird über die Leiste oder Kniekehle verschlossen und anschließend herausgezogen. Venenstripping wird bei eher größeren Venen angewendet.
  • Phlebektomie: Diese Methode wird auch Häkel- oder Hackenmethode genannt. Dabei werden mehrere kleine Schnitte entlang der betroffenen Vene gemacht und ein Häkchen eingeführt. So wird die Vene in mehrere Teile getrennt und entfernt. Die Häkelmethode eignet sich eher für kleinere Venen.

Kompressionstherapie

Häufig werden bei einer Venenschwäche in den Beinen sogenannte Kompressionstherapien, meist Strümpfe oder Verbände, angewendet. Diese üben von außen Druck auf das Gewebe aus. So kann die Muskelpumpe im Unterschenkel unterstützt werden. Auf diese Weise wird dem Rückfluss von Blut in der Vene entgegengewirkt. Ob die Kompressionstherapie gegen Krampfadern wirksam ist, ist wissenschaftlich nicht abgesichert.

Weitere Maßnahmen 

Die Wirkung bzw. der Nutzen von Venenmitteln wie Cremen, Salben, Tabletten oder Nahrungsergänzungsmitteln gegen Krampfadern ist wissenschaftlich unklar. Diese Präparate können möglicherweise Beschwerden wie etwa Schwellungen, Juckreiz, Kribbeln, Krämpfe lindern. 

Unklar ist auch, ob eine Gewichtsabnahme bei bereits bestehenden Krampfadern und Beschwerden einen Einfluss hat.

Hinweis

Die Ärztin oder der Arzt bespricht mit den Betroffenen, welche Möglichkeiten der Behandlung es gibt, und klärt über die Vorteile und Nachteile bzw. Risiken auf. Damit wird eine informierte Entscheidung erleichtert.

Welche Komplikationen können bei Krampfadern auftreten?

Folgende Komplikationen sind bei Krampfadern möglich, u.a.:

  • Geschwür am Bein: Unbehandelte Krampfadern können in fortgeschrittenem Zustand zu Geschwüren im Unterschenkel oder einem „offenen Bein“ führen. Fachleute sprechen dann von einem Ulcus cruris.
  • Oberflächliche VenenentzündungDurch unbehandelte Krampfadern kann sich selten eine Entzündung bilden. Fachleute sprechen dabei von einer Phlebitis oder auch Varikophlebitis. Anzeichen sind etwa Schmerzen, Rötung und Schwellung im Bereich der betroffenen Vene.
  • Blutung der Krampfader: Unbehandelte Krampfadern können selten platzen und zu einer starken Blutung führen. Fachleute nennen dies Krampfaderruptur. In diesem Fall sind Erste-Hilfe-Maßnahmen nötig, u.a. Notruf absetzen, das Bein hochlagern und Verband anlegen. Weitere Informationen erhalten Sie unter Notfall: Blutungen. 
  • Thrombose: Selten kann es durch unbehandelte Krampfadern zu einer Thrombose kommen.

Folgende Veränderungen an Krampfadern können ein Hinweis auf eine mögliche Komplikation sein. Dann sollten Betroffene die Krampfadern umgehend ärztlich abklären lassen.

Mögliche Hinweise auf Komplikationen sind u.a.:

  • starke Schmerzen in den Beinen,
  • starke Schwellung an den Beinen,
  • Rötung und Erwärmung der Vene,
  • Blutung an den Venen,
  • Hautausschlag im Bereich der Krampfadern.

Wohin kann ich mich wenden?

Zur Beratung und Abklärung von Beschwerden mit den Venen oder Krampfadern können Sie sich an folgende Stellen wenden:

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:

sowie über die Online-Services und Formulare der Sozialversicherung.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 19. Juni 2024

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: MR a.o.Univ.Prof. Dr. Erich Minar, Facharzt für Innere Medizin, Zusatzfach Innere Medizin (Angiologie)

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