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Strahlenanwendung in der Medizin

Im Laufe des Lebens werden beinahe alle Menschen zumindest einmal geröntgt oder nuklearmedizinisch untersucht. Der Einsatz von Röntgenstrahlung und radioaktiven Stoffen zu diagnostischen und therapeutischen Zwecken ist ein unverzichtbarer Bestandteil der heutigen Medizin. Ein solcher Einsatz ist zwar stets mit einer – abhängig von der Art der Anwendung – mehr oder minder hohen Strahlenbelastung verbunden, doch überwiegt bei gewissenhaftem Einsatz der Nutzen für die Patientinnen und Patienten das sich daraus ergebende Strahlenrisiko bei Weitem.

Strahlenbelastung durch Röntgen

Die weitaus häufigste Anwendung ionisierender Strahlung in der Medizin stellt die Röntgendiagnostik dar. Röntgenstrahlung durchdringt den Körper und wird dabei von den verschiedenen Organen und Geweben unterschiedlich stark geschwächt. Der den Körper durchdringende Anteil der Strahlung fällt auf einen Film oder digitalen Detektor und erzeugt so ein Bild der anatomischen Strukturen.

Die medizinische Anwendung ionisierender Strahlung bewirkt in Österreich eine Strahlendosis von durchschnittlich ca. 1,3 mSv pro Einwohnerin/Einwohner und Jahr. Damit trägt sie etwa zu einem Drittel der gesamten durchschnittlichen jährlichen Strahlenbelastung der Bevölkerung bei.

Mit rund 1,2 mSv entfällt der Großteil davon auf die Röntgendiagnostik (Röntgenaufnahmen, Röntgendurchleuchtungen, Computertomographie). Den Rest liefert die Anwendung radioaktiver Stoffe in der Nuklearmedizin und der Einsatz von Röntgen-, Gamma-, Beta- und Elektronenstrahlung in der Strahlentherapie.

Hinweis

Im Unterschied zur Computertomographie (CT), bei der die Strahlendosis im Vergleich zur Röntgenaufnahme relativ hoch ist, wird bei der Magnetresonanztomographie (MRT) keine Röntgenstrahlung eingesetzt. Bei der MRT werden Magnetfelder verwendet, die zu keiner Strahlenbelastung führen.

Nutzen-Risiko-Abwägung

Wie oben ausgeführt, bergen selbst geringe Strahlendosen ein – wenn auch entsprechend geringes – Gesundheitsrisiko. Die Medizinische Strahlenschutzverordnung verlangt daher, dass jede einzelne Anwendung ionisierender Strahlung zu medizinischen Zwecken (z.B. Röntgenuntersuchung) im Voraus zu rechtfertigen ist. Das heißt, dass Ärztinnen und Ärzte vor der Anwendung den Nutzen gegenüber dem Strahlenrisiko sorgfältig abwägen müssen. Im Rahmen dieser Rechtfertigung ist insbesondere auch der mögliche Einsatz alternativer Verfahren, die keine Strahlenbelastung bewirken (z.B. Ultraschall), zu berücksichtigen.

Sorgfältige Anwendung

Eine sorgfältige Anwendung von ionisierender Strahlung in der Medizin bedeutet, dass nur unbedingt notwendige Untersuchungen und Therapien durchgeführt werden. Weiters gehört dazu, dass die dabei entstehende Strahlendosis möglichst gering ist. Beispielsweise sind Röntgenuntersuchungen so durchzuführen, dass die benötigte diagnostische Information mit möglichst geringer Strahlendosis erzielt wird. Bei sorgfältiger Anwendung ionisierender Strahlung in der Medizin überwiegt der Nutzen den möglicherweise durch die Strahlung verursachten Schaden bei Weitem.

Röntgen und Schwangerschaft

Bei Röntgenuntersuchungen von Schwangeren kann es – abhängig von der zu untersuchenden Körperregion – auch zu einer Strahlenbelastung für das ungeborene Kind kommen. Daher sind gemäß Medizinischer Strahlenschutzverordnung Frauen im gebärfähigen Alter vor der Durchführung einer Röntgenuntersuchung zu befragen, ob sie schwanger sind oder sein könnten. Bei Vorliegen oder Verdacht einer Schwangerschaft hat die Ärztin bzw. der Arzt zu überprüfen, ob es medizinisch vertretbar ist, die Röntgenuntersuchung bis nach der Geburt zu verschieben.

Nur falls dies nicht möglich ist, ist eine Untersuchung während der Schwangerschaft zulässig. Dies gilt freilich nur für Untersuchungen, die eine nennenswerte Strahlendosis für das ungeborene Kind verursachen. Im Allgemeinen sind dies Untersuchungen im Bauch- und Beckenbereich. Sind diese Bereiche nicht direkt von der Strahlung betroffen, können Röntgenuntersuchungen in der Regel auch während der Schwangerschaft problemlos durchgeführt werden (z.B. Zahnröntgenuntersuchungen, Röntgenuntersuchungen des Kopfes und der Extremitäten).

Auch beim Einsatz nuklearmedizinischer und strahlentherapeutischer Anwendungen haben Ärztinnen und Ärzte genau die gleiche Abwägung wie beim Röntgen durchzuführen.

Röntgen bei Kindern

Kinder sind strahlenempfindlicher als Erwachsene. Umso wichtiger ist es daher, auf eine sorgfältige Anwendung von Röntgenstrahlung bei Kindern zu achten. Diese besondere Sorgfaltspflicht gegenüber Kindern gilt auch für die Nuklearmedizin und die Strahlentherapie. Wenn möglich sollte auf Ultraschalluntersuchungen oder eine MRT zurückgegriffen werden.

Vor allem Radiologinnen und Radiologen mit einer Zusatzausbildung in Kinderradiologie sind mit den für Kinder spezifischen radiologischen Aspekten von Anatomie und Erkrankungen und den speziellen Strahlenschutzerfordernissen bei Röntgenuntersuchungen von Kindern vertraut.

Strahlendosis bei Untersuchungen

Die bei den verschiedenen Röntgen- und nuklearmedizinischen Untersuchungen auftretenden Strahlendosen sind stark unterschiedlich. Während etwa Zahnröntgenaufnahmen oder Röntgenaufnahmen der Hände oder Füße nur sehr geringe Strahlendosen bewirken, treten beispielsweise bei CT-Untersuchungen des Bauches oder bei bestimmten nuklearmedizinischen Untersuchungen vergleichsweise hohe Strahlendosen auf.

Die bei einer Untersuchung auftretende Strahlendosis wird meist als effektive Dosis angegeben. Die Einheit für die effektive Dosis ist das Sievert (Sv). In der medizinischen Diagnostik treten in der Regel nur geringe Strahlendosen auf, weshalb die Angabe meist in Millisievert (mSv) erfolgt.

Typische Strahlendosen für einige Röntgen- und nuklearmedizinische Untersuchungen (effektive Dosis in mSv):

Röntgenaufnahme Strahlendosis in mSv
Knochen (Extremitäten) kleiner 0,01
Zahn (Einzelbild) 0,01
Lunge 0,13
Schädel 0,02
Zahn (Panorama) 0,03
Brust (Mammografie) 0,4
Abdomen 0,3
Becken 0,3
Lendenwirbelsäule 0,68
Magen 4
Dickdarm 5
CT-Untersuchungen Strahlendosis in mSv
Hirnschädel 2
Oberbauch 4
Lendenwirbelsäule 2
Thorax 5
Becken 8
Abdomen 10
Nuklearmedizinische Untersuchung Strahlendosis in mSv
Schilddrüse 0,9
Knochen 3,6
Herz (mit Tc-99m) 5,4
Positronenemissionstomografie (PET) mit FDG 6,3
Herz (mit Tl-201) 22,2

Zum Vergleich dazu einige Strahlenbelastungen aus anderen natürlichen und zivilisatorischen Strahlenquellen.

Strahlenquelle Durchschnittliche Strahlendosis in mSv
natürliche Strahlenbelastung in Österreich pro Jahr (gesamt) 2,8
natürliche Strahlenbelastung in Österreich durch Radon pro Jahr 1,5
natürliche Strahlenbelastung durch kosmische und terrestrische Strahlung pro Jahr 1
Reaktorunfall von Tschernobyl in Österreich (gesamt) 1
Flugreise von 10 Stunden 0,1

So halten Sie die Belastung niedrig

  • Teilen Sie Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt mit, ob in letzter Zeit ähnliche Röntgenuntersuchungen (inklusive CT) bzw. nuklearmedizinische Untersuchungen durchgeführt wurden.
  • Bringen Sie die entsprechenden Bilder und Befunde mit. Falls Sie die Bilder und Befunde nicht haben, können diese angefordert werden. Eventuell bedarf es dann gar keiner neuerlichen Untersuchung mehr.
  • Lassen Sie sich über die Notwendigkeit einer vorgesehenen Röntgen- oder nuklearmedizinischen Untersuchung und über das damit verbundene Strahlenrisiko aufklären.
  • Verlangen Sie vor der Untersuchung, dass geeignete Strahlenschutzmaßnahmen (z.B. Bleischürzen) gesetzt werden und dass die Untersuchung mit möglichst geringer Strahlendosis durchgeführt wird.
  • Sprechen Sie Ihre Ärztin bzw. Ihren Arzt gezielt auf alternative Diagnoseverfahren (z.B. eine MRT oder eine Ultraschalluntersuchung) an.

Weitere Informationen zu den bildgebenden Untersuchungsverfahren finden Sie hier:

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 13. Dezember 2021

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz

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