Wir haben Videos eingebettet, die auf externen Video-Plattformen (z.B. YouTube) liegen. Es besteht die Möglichkeit, dass externe Video-Plattformen Cookies setzen. Wenn Sie dem zustimmen, können solche Videos abgespielt werden. Dazu besuchen Sie bitte unsere Cookie-Einstellungen. Weitere Informationen bietet unsere Datenschutzerklärung.

Wir haben Videos eingebettet, die auf externen Video-Plattformen (z.B. YouTube) liegen. Es besteht die Möglichkeit, dass externe Video-Plattformen Cookies setzen. Wenn Sie dem zustimmen, können solche Videos abgespielt werden. Dazu besuchen Sie bitte unsere Cookie-Einstellungen. Weitere Informationen bietet unsere Datenschutzerklärung.

Wir haben Videos eingebettet, die auf externen Video-Plattformen (z.B. YouTube) liegen. Es besteht die Möglichkeit, dass externe Video-Plattformen Cookies setzen. Wenn Sie dem zustimmen, können solche Videos abgespielt werden. Dazu besuchen Sie bitte unsere Cookie-Einstellungen. Weitere Informationen bietet unsere Datenschutzerklärung.

Kommunikation in der Familie

„Die Wohnung sieht aber schlampig aus.“ Wie würden Sie diesen Satz verstehen, wenn er von jemanden aus Ihrer Familie käme? Eine Feststellung, ein Faktum, ein Vorwurf, ein erfrischendes Bekenntnis zum Chaos oder eine Aufforderung zum Aufräumen?

Es gibt viele Möglichkeiten, etwas sprichwörtlich in den „falschen Hals“ zu bekommen. Denn Kommunikation hat viele Aspekte. Und Gesagtes ist nicht immer gleich Gehörtes.

Was ist Kommunikation?

Kommunizieren bezeichnet den Austausch von Nachrichten, eine Verständigung untereinander. Dabei gibt es eine Senderin oder einen Sender, die oder der die Nachricht übermittelt. Und mindestens eine Person, die die Nachricht erhält. Die Reaktion der Empfängerin bzw. des Empfängers zeigt, wie und ob die Botschaft verstanden wurde.

Kommunikation durch Sprache und Verhalten

Das Kommunizieren kann über Sprache erfolgen: die verbale Kommunikation. Menschen kommunizieren aber auch durch Körpersprache oder Verhalten: die nonverbale Kommunikation.

Vom Psychotherapeuten und Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick stammt das Zitat: „Man kann nicht nicht kommunizieren.“ Auch Schweigen ist eine Botschaft, z.B.: „Ich brauche jetzt Ruhe.“ Es ist also schwer möglich, nichts zu „sagen“ bzw. auszudrücken. Ausdrücke des Gesichts, Körperbewegungen, Stimmlage und Verhalten vermitteln laufend Botschaften – ob mit oder ohne gesprochene Worte.

Was ist das „Vier-Ohren-Modell“?

Um Kommunikation zu verstehen, kann etwa das sogenannte „Vier-Ohren-Modell“ unterstützen. Das symbolische Modell besagt, dass ein Mensch Gesagtes unterschiedlich wahrnehmen kann:

  • Sachohr: Dieses „Ohr“ lenkt die Aufmerksamkeit auf Fakten und Sachebenen, inkl. logische Zusammenhänge.
  • Selbstoffenbarungsohr: Annahme, dass der Sender etwas sagt, sich über seine Botschaft selbst ausdrückt und somit etwas über seine Befindlichkeit verrät. Zum Beispiel auch in Bezug auf Gefühle – z.B., ob sie oder er verärgert ist.
  • Beziehungsohr: Konzentration auf emotionale Inhalte bzw. etwas persönlich nehmen.
  • Appellohr: Eine Aufforderung oder einen Wunsch des Gegenübers heraushören.

In diesem Modell bewegt sich auch der Sprechende auf vier Ebenen. Diese können sich auf Sachinhalt, Selbstoffenbarung, Beziehung oder möglichen Aufforderungsaspekt einer Nachricht beziehen. Auf inhaltlicher Ebene werden z.B. sachliche Informationen vermittelt, auf Beziehungsebene je nach Ausdrucksweise Botschaften über Gefühle.

Anhand dieser Modelle ist zu erkennen, dass miteinander kommunizieren nicht immer eine einfache Angelegenheit ist. Passen „Ohr“ und Kommunikationsebene der Senderin oder des Senders nicht zusammen, können Missverständnisse auftreten.

Es kann hilfreich sein, sich ab und an zu überlegen, welche „Ohren“ bzw. Sendemuster bei Ihnen vorherrschen und welche Möglichkeiten des Ausdrucks bzw. der Wahrnehmung es sonst noch geben könnte. Dabei können Sie auch professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen: z.B. qualitativ hochwertige Kommunikationstrainings.

Wie verpacke ich Botschaften gut?

Welche Reaktionen eine Botschaft vermittelt, hängt unter anderem auch davon ob, ob sie stimmig ist. Eine stimmige Nachricht stimmt in Gesagtem, Tonfall, Gesichtsbewegungen und Gesten des Körpers überein. Sie ist nicht widersprüchlich. Fachleute sagen dazu auch, die Botschaft ist kongruent. Wenn z.B. jemand sagt: „Ich freue mich sehr“, der Tonfall aber traurig klingt, wirkt das nicht überzeugend. Auch in Erziehungsfragen sind kongruente, klare Botschaften hilfreich – vor allem für kleine Kinder. Diese können es, verwirrend finden, wenn z.B. Stimmlage und Gesprochenes nicht übereinstimmen.

Botschaften können außerdem als sogenannte Ich- oder Du-Botschaften verpackt werden:

  • Ich-Botschaften spiegeln das eigene Empfinden und Wünsche aus der Ich-Perspektive wider, z.B.: „Ich muss mich gerade konzentrieren und brauche Ruhe.“
  • Du-Botschaften sind auf das Du ausgerichtet, z.B.: „Du störst jetzt. Siehst du nicht, dass ich Ruhe brauche?“ Dabei war es eventuell keine bewusste Absicht des Gegenübers zu stören. Du-Botschaften bergen die Gefahr, dass sie als Anschuldigung, Verallgemeinerung und Abwertung wahrgenommen werden. Sie verfehlen auch dann ihr Ziel und tragen wenig zu einer konstruktiven Konfliktlösung bei.

Nicht nur Kritik – auch Positives wie etwa Anerkennung oder Lob – kann in Ich-Botschaften verpackt werden. Dabei muss man nicht immer 1:1 diesen theoretischen Grundlagen der Kommunikation folgen. Im Endeffekt kommt es auf den Inhalt an, und wie er übermittelt wird, z.B. neutral, vorwurfsvoll, anklagend, lobend. Manchmal lohnt es sich einfach, kurz nachzudenken, wie man einen Satz formulieren möchte.

Wie gelingt aktives Zuhören?

Ist es Ihnen auch schon einmal so gegangen: Sie wollten etwas erzählen und kommen über den ersten Satz nicht hinaus, da dieser bereits eine intensive Gegenreaktion und einen Wortschwall beim Gegenüber hervorruft? Auch in Familien kommt es vor, dass das Zuhören nicht selbstverständlich ist. Das betrifft vor allem heikle Themen, die unangenehm sein können und eventuell schon eine Vorgeschichte haben, z.B. schlechte Noten.

Ob Kind oder Erwachsener: wenn Interesse signalisiert bzw. zugehört wird, ist ein Austausch von Erlebtem, Gedanken und Gefühlen leichter möglich. Eine kurze Zusammenfassung des zuvor vom anderen Gesagten kann von aktivem, engagiertem Zuhören zeugen, z.B.: „Ich habe das jetzt so verstanden, dass …“

Wie können Geschichten unterstützen?

Kinder hören gerne zu, z.B. wenn ihre Eltern Geschichten aus ihrer Kindheit erzählen. Allerdings entstehen spannende Erzählungen auch spontan. Und der Nachwuchs hört etwa gerne zu, wenn es keine Geschichten mit „Zeigefingereffekt“ sind, sondern fantasievolle. Oder „lebendige“ Beispiel bieten, wie: „Mir ist es auch einmal so gegangen …“

Ein Ritual zum Schlafengehen sind etwa auch Gute-Nacht-Geschichten. In diese kann man unter anderem auch Szenen und Botschaften aus dem Alltag gekonnt und spannend verpacken bzw. diese gemeinsam gestalten, z.B. durch ein alternatives Ende. Mittlerweile gibt es auch spezielle Märchen- und Geschichtenbücher für Anlässe, beispielsweise vor einem Arztbesuch oder bei Problemen, z.B. Ängsten. Bei diesen sollten Sie auf die Qualifikation der Autorin oder des Autors achten und natürlich auf die individuellen Bedürfnisse Ihres Kindes Rücksicht nehmen.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 29. September 2023

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Mag. Brigitte Gratz

Mein Wegweiser

Ich bin jung

Jung sein ist spannend, aber auch anstrengend! Die Schule schaffen . . . sich über den Job Gedanken machen . . . zum ersten Mal verliebt sein . . . das Thema Verhütung . . . Oft kann es stressig werden! Mehr dazu hier. 

Zur Lebenslage "Ich bin jung"
Zurück zum Anfang des Inhaltes