Sekundäre Pflanzenstoffe: Vorkommen & Wirkungen
Sekundären Pflanzenstoffen werden verschiedene gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben. Die wissenschaftliche Datenlage dazu ist allerdings unterschiedlich gut abgesichert, teilweise lassen sich die Wirkungen nur vermuten.
Studien an Tieren bzw. in-vitro-Untersuchungen können nur bedingt auf den Menschen umgelegt werden. Anhand der Daten aus epidemiologischen Studien kann zudem nicht gesagt werden, ob die Effekte auf einzelne sekundäre Pflanzenstoffe oder auf bestimmte Muster an sekundären Pflanzenstoffen wie sie natürlicherweise in Nahrungsmittel vorliegen, zurückzuführen ist.
Hinweis Ein hohes Schutzpotenzial bietet die Mischung sekundärer Pflanzenstoffe im Verbund eines Lebensmittels. Die Einnahme konzentrierter Präparate (Supplemente) ist aus wissenschaftlicher Sicht nicht sinnvoll.
Sekundärer Pflanzenstoff | Vorkommen | Bedeutung für die Pflanze |
mögliche Wirkungen u.a. |
---|---|---|---|
Carotinoide
|
Karotten, Tomaten, Paprika, Mais, grünes Gemüse (Spinat, Grünkohl), Grapefruit, Marillen, Melonen, Kürbis |
Farbstoffe (gelb, orange, rot) | Beim Menschen: Assoziation mit verringertem Risiko für Herz-Kreislauf- und Krebs- sowie altersbedingten Augenerkrankungen. Beim Tier und in vitro: u.a. antioxidativ, beeinflussen das Immunsystem. |
Phytosterine
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Nüsse, Pflanzensamen (Sonnenblumenkerne, Sesam, Soja), Hülsenfrüchte |
Membranbaustoff, Pflanzenhormone, die ähnlich wie Cholesterin aufgebaut sind | Beim Menschen: Assoziation mit Cholesterinsenkung, Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Beim Tier und in vitro: u.a. cholesterinsenkend. |
Saponine
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Hülsenfrüchte, Soja, Spargel, Hafer, Süßholzwurzel (Lakritze) | Bitterstoffe | Beim Tier und in vitro: u.a. antibiotisch, cholesterinsenkend. |
Glukosinolate
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alle Kohl- und Krautarten, Rettich, Radieschen, Kresse, Senf |
Abwehrstoffe gegen Fraßfeinde oder Krankheitserreger | Beim Menschen: Assoziation mit verringertem Risiko für bestimmte Krebserkrankungen. Beim Tier und in vitro: u.a. antioxidativ, antibiotisch, beeinflussen das Immunsystem. |
Flavonoide
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Äpfel, Birnen, Trauben, Kirschen, Zwetschken, Beerenobst, Zwiebel, Grünkohl, Melanzani, Soja, schwarzer und grüner Tee u.v.m. |
Farbstoffe (rot, hellgelb, blau, violett) | Beim Menschen: Assoziation mit verringertem Risiko für bestimmte Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Beim Tier und in vitro: u.a. antioxidativ, beeinflussen das Immunsystem, antibiotisch. |
Protease-Inhibitoren
| Hülsenfrüchte, Getreide wie z.B. Soja, Reis, Mais, Hafer, Weizen sowie Erdäpfel. | hemmen Eiweißabbau | Beim Menschen: Assoziation mit verringertem Risiko für bestimmte Krebserkrankungen. Beim Tier und in vitro: u.a. entzündungshemmend. |
Monoterpene
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Kräuter wie z.B. Minze, Ingwer, Zitrusfrüchte, Gewürze wie z.B. Kümmel | Duft- und Aromastoffe | Beim Tier und in vitro: u.a. cholesterinsenkend, vermindern das Risiko für bestimme Krebserkrankungen. |
Phytoöstrogene
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(Vollkorn-)Getreide und Hülsenfrüchte (z.B. Sojabohnen), Ölsaaten (z.B. Leinsamen) |
Pflanzenhormone, im Aufbau dem weiblichen Sexualhormon Östrogen ähnlich | Beim Menschen: Assoziation mit verringertem Risiko für bestimmte Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Wirkung auf Blutgefäße und Blutdruck, schützende Wirkung auf Knochen. Beim Tier und in vitro: u.a. antioxidativ, beeinflussen das Immunsystem. |
Sulfide
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Zwiebel, Lauch, Knoblauch, Schnittlauch, Kohlgewächse | Duft- und Aromastoffe | Beim Menschen: Assoziation mit verringertem Risiko für bestimmte Krebserkrankungen. Beim Tier und in vitro: u.a. antibiotisch, antioxidativ, cholesterinsenkend. |
Quellen: Deutsche Gesellschaft für Ernährung DGE (2014): Diätetik kompakt, Online unter www.dge.de. Deutsche Gesellschaft für Ernährung DGE (2018): Die Nährstoffe. Bausteine für Ihre Gesundheit. 4. Auflage. Bonn.Hahn, A.; Ströhle, A.; Wolters, M. (2016): Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie. 3. Auflage. Stuttgart.
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Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
zuletzt aktualisiert 13.12.2018
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