Thymian
Inhaltsverzeichnis
Pflanzenkunde
Die Gattung Thymus zählt zur Pflanzenfamilie der Lippenblütler (Lamiacae). Sie bietet viele unterschiedliche Blüten- und Blattfarben. Am bekanntesten und besonders sortenreich ist der Gartenthymian (Thymus vulgaris). Man kennt ihn auch unter der Bezeichnung Echter oder Gewöhnlicher Thymian, der Volksmund nennt ihn Kuttelkraut. Der Österreichische Lebensmittelcodex listet neben Thymus vulgaris zudem Thymus zygis und Thymus serpyllum als Gewürz für den Handel. Ersterer trägt zudem die Synonyme Spanischer- bzw. Südfranzösischer Thymian. Wilder, Sand- und Feldthymian sowie Quendel sind alternative Bezeichnungen für Thymus serpyllum. Weitere Informationen erhalten Sie unter Lebensmittelbuch online.
Im Garten oder auf der Fensterbank werden darüber hinaus gerne weitere Varianten wie z.B. Zitronenthymian (Thymus x citriodorus), Orangenthymian (Thymus c. „fragrantissimus“) oder Kümmelthymian (Thymus herba-barona) gepflanzt. Vom Thymian verwendet man sowohl die Blätter als auch die blütentragenden Triebspitzen als Gewürz. Der Handel bietet Thymian meist als gerebelte Ware, aber auch gemahlen an. Gerebelte Ware enthält die abgestreiften Blätter sowie Blüten und ist von Stängeln und Zweigen befreit.
Der Echte Thymian (Thymus vulgaris) ist ein kleiner Halbstrauch mit einer Größe von 20 bis 40 Zentimetern. Die grau-grünen Blätter werden acht bis zwölf Millimeter groß und sind rund bis länglich-eiförmig. Die Blätter sind am Rand etwas eingerollt sowie an der Unterseite leicht filzig. Die Blätter tragen einen nur sehr kurzen bzw. keinen Stiel. Ältere Pflanzen können leicht verholzt sein. Arten- und sortenabhängig blüht Thymian hell-lila über rosa bis weiß. Die duftenden Blüten bieten Bienen und anderen Insekten einen begehrten Nektar.
Tipp
Thymian mag es gerne sehr warm und trocken. Im Garten sind sonnige bzw. wärmespeichernde Stellen wie z.B. an der Hauswand oder im Steingarten ein guter Standort für ihn. Ernten sollte man kurz vor oder während der Blüte.
Inhaltsstoffe, Geruch und Geschmack
Thymian ist ein kräftig-herbwürziges Gewürz und schmeckt leicht bitter. Aufgrund des Arten- und Sortenreichtums der Thymus-Familie ist die Zusammensetzung des ätherischen Öls sehr variabel. Typische geschmacks- und geruchsprägende Komponenten sind Thymol und Carvacrol. Bei speziellen Thymianvarianten wird der Geschmack durch andere Komponenten verändert wie z.B. Citral im Zitronenthymian oder Carvon im Kümmelthymian.
Thymian Inhaltsstoffe |
je 100 g verzehr- barer Anteil, roh |
Thymian Inhaltsstoffe |
je 100 g verzehr- barer Anteil, roh |
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Energie (kcal) | 95 | Eisen (mg) | 5 |
Fett (g) | 2,5 | Magnesium (mg) | 73 |
Protein (g) | 3 | Vitamin B1 (mg) | 0,16 |
Kohlenhydrate (g) | 15,1 | Vitamin B2 (mg) | 0,07 |
Ballaststoffe (g) | 3,3 | Niacin (mg) | 1,1 |
Kalium (mg) | 270 | Vitamin A (µg) | 127 |
Kalzium (mg) | 630 | Vitamin C (mg) | 2 |
Verwendung und Zubereitung
Thymian kann in der Küche frisch und getrocknet verwendet werden. Da er sehr intensiv schmeckt, sollte er nur sparsam verwendet werden. Thymian ist neben vielen weiteren Kräutern eine typische Aromakomponente der mediterranen Küche. Vor allem die französische und italienische Küche weisen zahlreiche Speisen auf, bei denen Thymian verwendet wird. Er ist zudem essenzieller Bestandteil der beliebten französischen Kräutermischungen „Herbes de Provence“ und „Fines Herbes“.
Thymian passt hervorragend zu Fleisch- und Fischgerichten. Ebenso kann er zum Würzen von Gemüse wie Kartoffeln oder Zucchini, Suppen und Saucen wie z.B. Minestrone oder Tomatensugo verwendet werden. Frischer Thymian wird am besten im Kühlschrank in einem Plastikbeutel gelagert, so hält er sich einige Tage. Getrockneter Thymian ist luftdicht verschlossen lange lagerungsfähig mit nur geringen Aromaverlusten.
Hinweis
Man kann frische Kräuter auch in einem Glas wässern, ähnlich frischen Blumen. So bleiben sie einige Tage frisch, ohne zu verwelken.
Weitere Informationen erhalten Sie unter Hilft Thymian gegen Husten?
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: „die umweltberatung“, Wien