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Kinderwunsch: Alter spielt eine Rolle

In der westlichen Welt ist in ein zunehmender Trend zur späten ersten Mutterschaft zu beobachten. Derzeit wird bereits jedes siebente Baby von einer Frau über 35 Jahren geboren. Allerdings beginnt die Fruchtbarkeit schon bei jungen Frauen ab einem Alter von etwa 26 Jahren langsam zu sinken – unabhängig von der körperlichen Fitness und trotz steigender Lebenserwartung. Mit zunehmendem Alter wird es also immer schwieriger, ein Baby zu bekommen, und zwar sowohl auf natürlichem Wege als auch bei künstlicher Befruchtung. Die Hauptursache für die abnehmende Fruchtbarkeit liegt daran, dass die Zahl der Eizellen kontinuierlich geringer wird. Diese Tatsache sollte bei der Familienplanung mitbedacht werden.

Das Durchschnittsalter der Erstgebärenden steigt rasant – und zwar im Dreijahresintervall um ein Jahr. Derzeit liegt es bei 30 Jahren. Ein Hauptgrund für diese Entwicklung ist in einem stark gewandelten Frauenbild zu suchen. Wichtige Argumente, warum Frauen ihre Geburtenplanung zunehmend auf spätere Jahre verschieben, sind u.a. längere Ausbildungszeiten und stärkeres berufliches Engagement. Ein wesentlicher Grund liegt jedoch auch in einer Überschätzung der eigenen Fruchtbarkeit. Fälschlicherweise wird davon ausgegangen, dass körperliche Fitness mit der Fruchtbarkeit korreliert und dass sich parallel zur steigenden Lebenserwartung auch die fruchtbare Phase verlängert. Zu dieser Fehleinschätzung tragen auch Fälle von erfolgreichen späten Schwangerschaften bei. Dabei wird meist nicht hinterfragt, ob sie auf natürlichem oder künstlichem Wege, mit eigenen oder Spendereizellen zustande gekommen sind.

Welche Ursachen gibt es für sinkende Fruchtbarkeit?

Tatsächlich beginnt die Fruchtbarkeit bereits im frühen Erwachsenenalter – also schon ab etwa 26 Jahren – zu sinken. So liegen die Schwangerschaftschancen pro Lebensjahr beispielsweise bei Frauen unter 25 Jahren bei 90 Prozent, bei 24- bis 35-Jährigen bei 70 Prozent und bei 35- bis 40-Jährigen nur mehr bei 20 Prozent.

Grundsätzlich werden eizellabhängige und eizellunabhängige Faktoren für die abnehmende Fertilität verantwortlich gemacht.

Eizellunabhängige Faktoren: Die Fruchtbarkeit kann generell durch den allgemeinen Gesundheitszustand und diverse Krankheiten beeinträchtigt werden. Dazu zählen z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechsel- und Unterleibserkrankungen sowie Tumoren. Auch Operationen, Strahlen- oder Chemotherapie können negative Effekte auf die Fertilität haben.

Eizellabhängige Faktoren: Der Untergang von Eizellen ist ein kontinuierlicher Prozess, der beim weiblichen Fetus bereits im Mutterleib beginnt. Bei der Geburt sind etwa eine Million Eizellen vorhanden, bei der ersten Menstruation nur noch etwa die Hälfte. Im Laufe der Jahre wird die Eizellreserve sukzessive entleert. Eine Frau mit etwa 35 Jahren besitzt nur noch etwa 25.000 Eifollikel, mit Einsetzen der Menopause ist dieser Pool auf etwa 1.000 geschrumpft. Das Alter hat nicht nur Einfluss auf die Anzahl, sondern auch auf die Qualität von Eizellen. Mit zunehmenden Jahren nehmen sowohl Chromosomenveränderungen als auch Spontanaborte zu. Die Rate an Lebendgeburten sinkt auch bei künstlich befruchteten Frauen – ab dem 45. Lebensjahr liegt sie durchschnittlich nur noch im Ein-Prozent-Bereich.

Weitere Informationen finden Sie unter Ursachen für unerfüllten Kinderwunsch.

Messung der Eizellreserve

Eine Möglichkeit für Frauen, ihre persönliche Eizellreserve bestimmen zu lassen, ist die Messung des Anti-Müller-Hormons (AMH). Dieses Hormon wird bei geschlechtsreifen Frauen in den heranwachsenden Eizellen im Eierstock gebildet. Zwischen dem AMH-Spiegel im Blut und der Anzahl reifungsfähiger Eizellen besteht ein direkter Zusammenhang:

Erniedrigte Blutspiegel weisen auf eine eingeschränkte Funktionsreserve sowie schlechtes Ansprechen auf eine ovarielle Stimulation vor einer geplanten In-vitro-Fertilisation hin.Erhöhte Werte können durch ein Polyzystisches Ovarsyndrom (PCOS-Syndrom) verursacht werden. Dieses gilt als eine der häufigsten Ursachen für unerfüllten Kinderwunsch. Bei dieser Erkrankung bilden sich viele kleine Zysten, sogenannte Eibläschen. Diese reifen jedoch nicht heran, sondern verkümmern, und es treten vermehrt männliche Hormone im Körper der Frau auf.

Durch eine spezielle Interpretationsmethode beschränkt sich die Aussagekraft nicht allein auf den aktuellen Zeitpunkt der AMH-Testung. Es lässt sich auch prognostizieren, wie sich die Chancen auf eine spontane Schwangerschaft in der Zukunft entwickeln werden. Der Test kann in Zusammenschau mit individuellen Gegebenheiten wie z.B. Vorliegen von Erkrankungen, Familiengeschichte, private und berufliche Situation, Alter beider Partner etc. ein hilfreiches Instrument bei der Familienplanung auf natürlichem, aber auch künstlichem Wege darstellen. Weitere Informationen finden Sie auch unter Ursachen für unerfüllten Kinderwunsch.

Wohin kann ich mich wenden?

Bei unerfülltem Kinderwunsch bzw. für eine individuelle Familienplanung können Sie sich an folgende Institutionen wenden:

  • Fachärztin/Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe,
  • Kinderwunschinstitut.

Wie erfolgt die Übernahme der Kosten?

Gynäkologische Untersuchungen werden von den Sozialversicherungsträgern übernommen. Eine Testung des AMH-Spiegels ist selbst zu bezahlen.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 26. April 2018

Expertenprüfung durch: DDr. Michael Feichtinger

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