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Warum braucht unser Körper Bewegung?

Die körperlichen und geistigen Fähigkeiten des modernen Menschen und seiner Vorfahren haben sich über mehrere Millionen Jahre entwickelt. Die Beschaffung der Nahrungsenergie war von je her bis in die allerjüngste Zeit nur durch körperliche Aktivität möglich. Dies gilt für die Nahrungsbeschaffung der früheren Menschen durch Sammeln oder Jagen, aber auch für die meisten Erwerbstätigkeiten bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts. Erst in den letzten Jahrzehnten änderten sich – vor allem in Industrieländern – die Lebensbedingungen stark. Es gibt einerseits ein großes Nahrungsangebot, andererseits kann das Leben ohne größere körperliche Anstrengung bewältigt werden.

Unser Erbgut ist aber noch immer auf ein bestimmtes Ausmaß an körperlicher Aktivität ausgelegt. Erst wenn durch Bewegung regelmäßig eine bestimmte Menge an Energie umgesetzt wird, funktionieren die Gene und der Organismus richtig, und die Leistungsfähigkeit und Gesundheit unseres Körpers bleibt erhalten. Daher: Körperliche Aktivität ist normal, keine Bewegung ist ungesund.

Bewegung liegt in unseren Genen

Entscheidend für das Überleben war von jeher, rasch auf die Umwelt reagieren zu können: zum Beispiel bei Gefahr blitzschnell davonzulaufen, sich zu verteidigen oder bei Kälte beziehungsweise Hitze die normale Körpertemperatur zu erhalten.

Das biologische Programm für die überlebensnotwendige Anpassung der Leistungsfähigkeit an die Umwelt ist viele Millionen Jahre alt: Die Stressreaktion, so lautet die wissenschaftliche Bezeichnung für diesen Vorgang, läuft auch heute noch im Körper der Menschen und anderer höherer Lebewesen ab. Gehirn und Hormone steuern die Stressreaktion: Sie sorgt dafür, dass der Körper für hohe Leistungen bereit gemacht wird.

Bewegung verbraucht Energie

Schon für die Grundfunktionen wie Herzschlag, Atmung, Kreislauf, Verdauung, Gehirntätigkeit oder Stoffwechsel benötigt der Körper Energie. Im Normalzustand ist der Energiehaushalt im sogenannten „inneren Gleichgewicht“. Wir reagieren jedoch ständig – bewusst oder unbewusst – auf Reize aus der Umwelt. Wir sind aktiv. Dies bewirkt einen höheren Energieverbrauch. Der Körper stellt sich auf ein neues „inneres Gleichgewicht“ ein. Erst das biologische Programm der Stressreaktion ermöglicht dem Körper, zusätzliche Energie bereitzustellen und – je nach Bedarf – unterschiedlich hohe Leistungen zu erbringen: Zum Beispiel steigt der Herzschlag und Blutdruck, es wird mehr Blutzucker freigesetzt und die Muskelzellen besser versorgt. Der Energiestoffwechsel des Körpers ist ein komplexer Vorgang.

So wirkt Bewegung auf den Körper

Körperliche Aktivität ist für das normale Funktionieren des Organismus und für den Erhalt der Leistungsfähigkeit notwendig. Denn: Der Organismus passt sich an den Umfang und die Art der körperlichen Aktivität eines Menschen an. Je nachdem, wie der Körper beansprucht wird, nimmt die Leistungsfähigkeit zu oder ab bzw. bleibt sie gleich. Die Körpersysteme funktionieren richtig, wenn sie ausreichend beansprucht werden. Der Körper wird hingegen anfälliger für Funktionsstörungen oder Erkrankungen, wenn die Organsysteme zu wenig beansprucht werden.

Die „Bewegungsdosis“ ist entscheidend: Ist die Belastung hoch und lange genug, werden Wachstumsvorgänge (z.B. bei Muskeln) ausgelöst. Andererseits sind auch Abbauprozesse möglich, wenn der Organismus nicht ausreichend beansprucht wird. Zum Beispiel: Wenn ein gebrochenes Bein einige Wochen eingegipst werden muss und nicht bewegt werden kann, werden die betroffenen Muskeln dünner und schwächer. Nach der Heilung gewinnt die Muskulatur des schwachen Beins durch normale Belastung wieder an Stärke. Durch gezieltes Training kann Schwäche rascher ausgeglichen werden.

Achtung

Ist die Bewegungsdosis zu hoch, kann sich der Bewegungsapparat nicht ausreichend anpassen. Dadurch können vor allem bei Sehnen und Gelenken Verletzungen auftreten.

Wie sich Bewegung auf den gesamten Organismus auswirkt, zeigen die folgenden Beispiele:

Wirkungen auf den Bewegungsapparat

Der Bewegungsapparat besteht aus Muskeln, Sehnen, Bändern, Knochen und Gelenken. Ihr Zusammenspiel sorgt für die Körperhaltung und ermöglicht Bewegung. Muskeln passen sich wegen ihrer besseren Durchblutung rascher an Belastungen an als Sehnen, Bänder, Knochen oder Gelenksknorpel. Eine kräftige Muskulatur erfüllt eine Stützfunktion für den Bewegungsapparat, besonders für die Knie, Schultergelenke und Wirbelsäule. Regelmäßige Belastungsreize erhöhen die Knochendichte und die Belastbarkeit der Gelenke.

Wirkungen auf die Muskulatur

Die über 650 Muskeln machen insgesamt rund 40 Prozent des Körpergewichts aus – bei Frauen weniger, bei Männern mehr. Mithilfe der Skelettmuskulatur können wir aktiv Bewegungen durchführen. Ein Muskel besteht aus vielen Muskelzellen, die sich aktiv verkürzen können oder passiv gedehnt werden. Für das Zusammenziehen einer Muskelzelle sorgen die Myofibrillen, das sind die kontraktilen Elemente der Muskelzellen.

Wie Bewegung auf die Muskulatur wirkt, hängt von der Art und vom Umfang der Belastung ab. Körperliche Aktivität mit geringer Kraftbelastung und längerer Dauer – d.h. eine Ausdauerbewegung – verbessert den aeroben Energiestoffwechsel und erhöht die Ausdauerleistung. Bewegung mit hoher Kraftbelastung und kurzer Dauer löst ein Dickenwachstum der Muskeln aus und erhöht die Kraftleistung.

Das Üben von einzelnen Bewegungsabläufen verbessert das Zusammenspiel der Muskeln und wirkt auf die Leistungsfähigkeit und Kraft.

Wirkungen auf das Herz-Kreislauf-System

Das Kreislauf-System besteht aus dem Herz, den Blutgefäßen und dem Blut. Es ist das Transportsystem des Körpers, das jede einzelne Körperzelle versorgt. Der Blutkreislauf transportiert Atemgas (Sauerstoff und Kohlendioxid), Nährstoffe, aber auch Hormone oder Antikörper des Immunsystems. Das Herz ist die Pumpe, die Blutgefäße sind das Röhrensystem, in dem das Blut fließt – zirka vier bis fünf Liter, die einmal pro Minute umgewälzt werden. Dazu braucht das Herz 60 bis 80 Schläge (Herzfrequenz). Bei körperlicher Aktivität erhöht das Herz seine Frequenz (bis zu 200 Schläge pro Minute) und die pro Herzschlag transportierte Blutmenge (Schlagvolumen). Auf diese Weise kann das Blut bis zu fünfmal pro Minute umgewälzt werden. Das Blut fließt rascher und liefert an die Muskelzellen mehr Sauerstoff.

Wirkungen auf die Atmung

In der Lunge kommt es zum Gasaustausch zwischen Luft und Blut. Beim Einatmen wird Sauerstoff (O2) aufgenommen und beim Ausatmen Kohlendioxid (CO2) abgegeben. Die Lunge funktioniert dabei wie ein Blasebalg, der durch die Atemmuskulatur bewegt wird. Pro Atemzug (Atemfrequenz: 16 bis 20 Atemzüge pro Minute) wird in Ruhe rund ein halber Liter Luft ein- oder ausgeatmet (Atemzugvolumen). Unter körperlicher Belastung steigt sowohl das Atemzugvolumen als auch die Atemfrequenz an. Durch regelmäßige Ausdauerbelastung werden vor allem die Atemmuskeln und weniger die Lunge selbst trainiert. Aber die Kapazität der Lunge kann dadurch besser genutzt werden.

Hinweis

Bewegung wirkt auch auf die Energiebilanz, den Zucker- und Fettstoffwechsel, das Immunsystem, das Hormonsystem, das Nervensystem, die Gehirnfunktionen oder die Psyche.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 22. Juli 2020

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Fonds Gesundes Österreich

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