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Kokain: Wirkung & Folgen

Kokain wird aus Blättern des Kokastrauches gewonnen und durch verschiedene chemische Prozesse weiterverarbeitet. In pulverisierte Form (Koks, Schnee) wird es mithilfe eines Röhrchens durch die Nase geschnupft (geschnupfte Linie, koksen, sniffen). Kokain kann nach weiteren Verarbeitungsschritten auch injiziert (intravenöser Konsum, spritzen) oder geraucht werden (Kokainbase, Crack). Ein Konsum ist unter anderem mit teils schweren gesundheitlichen Risiken verbunden – akute wie chronische Schädigungen können Körper bzw. Psyche massiv beeinträchtigen.

Wie wirkt Kokain?

Die Wirkung hängt unter anderem davon ab, in welcher Form und Dosis die Droge konsumiert wird. Sie ist oftmals mit verschiedenen Mitteln gestreckt. Zudem ist die individuelle Reaktion der/des Einzelnen auf Kokain wesentlich. Auch der teils zeitgleiche Konsum weiterer Substanzen wie Alkohol oder Heroin spielt eine Rolle.

Die Substanz wird je nach Art und Weise der Verwendung über den Magen-Darm-Trakt, die Lunge sowie die Blutbahn aufgenommen – und über die Leber abgebaut. Die Droge gelangt rasch ins Gehirn. Kokain bzw. seine Abbauprodukte sind im Urin nachweisbar. Weitere Informationen finden Sie in der Laborwerte-Tabelle unter Cocain/Urin.

Kokain wirkt stark stimulierend auf die Psyche und verengend auf die Blutgefäße (Steigerung von Herzfrequenz und Blutdruck). Es hat zudem eine stark lokalanästhetische Wirkung – d.h., es wirkt örtlich und zeitlich betäubend (schmerzbetäubend).

Der Kokainrausch

Ein Kokainrausch kann in drei Phasen eingeteilt werden:

  • Beginnt der Rausch, kommt es unter anderem zu Euphorie, Erregung, Hyperaktivität, Geschwätzigkeit, erhöhter Aufmerksamkeit, gesteigerter Vitalität und Leistung, sozialer und sexueller Enthemmung, erhöhter Libido, Schlaflosigkeit etc.
  • Nach den euphorischen Gefühlen treten Angst, Anspannung, Halluzinationen und paranoide Wahnvorstellungen auf.
  • Beim abklingenden Rausch zeigen sich „Tiefs“ mit depressiven Tendenzen. Niedergeschlagenheit, Müdigkeit, Erschöpfung, Antriebslosigkeit bis hin zu paranoiden Störungen und Selbstmord(-gedanken) kennzeichnen diese Phase unter anderem.

Akute Auswirkungen

Bei Kokainkonsum ist generell mit Folgen für Körper und Psyche zu rechnen – teils mit schwerwiegenden. Der Konsum beeinflusst unter anderem Bewusstsein, Stimmungslage, Kognition, Libido sowie Hunger- und Durstgefühl, aber auch das Herz-Kreislauf-System sowie Organe.

Akute Komplikationen reichen von relativ harmlosen Symptomen wie erweiterten Pupillen über Unruhe und Angst u.v.m. bis hin zu Herzrhythmusstörungen, Durchblutungsstörungen (schlimmstenfalls Herzinfarkt), Gehirnblutungen, Krämpfen, Koma, Atem- und Herzstillstand, Nieren- und Leberversagen. Vor allem beim Rauchen und Injizieren und insbesondere bei hohen Dosen kann es zu lebensbedrohlichen Situationen kommen. Auch beim Mischen mit anderen psychotropen Substanzen (z.B. Alkohol, Methadon, Heroin) gehen Betroffene das Risiko schwerwiegender Folgen ein. Besonders gefährlich ist beispielsweise das Mischen von Heroin und Kokain („Speedball“, „Cocktail“).

Lebensgefährlich kann neben einem langfristigen, hoch dosierten Konsum auch ein Erstkonsum werden – beispielsweise durch Überdosierung.

Hinweis

Eine Kokainüberdosierung (schwere Kokainvergiftung) ist ein intensivmedizinischer Notfall und muss rasch entsprechend behandelt werden (Notruf 144 oder 112!). Weitere Informationen finden Sie unter Alkohol & Drogen: Vergiftungen.

Chronischer Gebrauch & hohe Dosierung

Ein chronischer und intensiver Gebrauch in hohen Dosierungen wirkt sich besonders negativ aus. Es kommt zu psychischen Veränderungen. Ruhelosigkeit, Übererregung, Gereiztheit und Aggressivität sowie Störungen der Koordination und vieles mehr, zählen zu möglichen Erscheinungen. Ängste und wirre Gedanken zeigen sich. Hohe Dosierungen und chronische Verwendung gehen unter anderem mit affektiven Störungen, Persönlichkeitsstörungen und schizophrenen Tendenzen einher. Wahnvorstellungen und Halluzinationen können auftreten (Kokainpsychose).

Körperlich äußert sich ein chronischer bzw. intensiver Konsum durch Gewichtsverlust, Infektanfälligkeit sowie Schädigungen des Nervensystems bzw. des Gehirns, die sich etwa durch Konzentrationsprobleme und verminderte Merkfähigkeit bemerkbar machen. Zu den gravierenden Folgeschäden zählen z.B. zerebrale Krampfanfälle. Schwerwiegende Auswirkungen betreffen außerdem das Herz-Kreislauf-System (Schlaganfälle, Veränderungen der Hirndurchblutung, mangelnde Versorgung des Herzens mit Sauerstoff, Herzrhythmusstörungen), Augen, Leber und Lunge (z.B. infolge des Rauchens von Crack). Vor allem mittel- und langfristig besteht das Risiko von lebensbedrohlichen Schädigungen. Bei chronischem Konsum kommt es außerdem zu Libidoverlust beziehungsweise sexuellen Funktionsstörungen.

Durch das Schnupfen des Kokains kann die Nasenscheidewand dauerhaft entzündet werden. Ein Durchbrechen bzw. „Löchrig-Werden“ dieser sowie der Verlust des Geruchsinns kommen vor.

Eine Injektion von Kokain mit nicht sterilen Nadeln kann zur Übertragung von Infektionskrankheiten (HIV, Hepatitis B und C) führen. Entzündungen der Einstichstellen und bakterielle Entzündungen beispielsweise der Herzinnenhaut (Endokarditis) können ebenfalls eine der Folgen sein.

Kokain & Abhängigkeit

Insbesondere bei einem fortdauernden Konsum besteht die Gefahr einer Abhängigkeit. Diese äußert sich in der Regel durch einen zwanghaften Konsum (Craving, das starke Verlangen nach der Substanz). Auch eine Steigerung der Dosis kann sich bemerkbar machen, da es bei regelmäßigem Konsum zu einer Gewöhnung an Kokain kommen kann (Toleranzbildung). Eine Abhängigkeitsentwicklung ist bei Kokain bereits nach relativ kurzer Zeit möglich.

Euphorische Wirkung, Hyperaktivität etc. von Kokain finden in einem kurzen Zeitraum statt. Die Betroffenen möchten jedoch diese als angenehm erlebten Wirkungen halten bzw. wiedererlangen – und nehmen die Droge in hoher Dosis und in relativ kurzen Abständen.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 10. Juli 2020

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Prim. Dr. Karlheinz Christian Korbel, Facharzt für Psychiatrie

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