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Therapie des Hodgkin-Lymphoms

Hodgkin-Lymphome zählen zu den am besten behandelbaren Krebserkrankungen im Erwachsenenalter. Je nach Krankheitsstadium kann bei acht bis neun von zehn Erkrankten eine Heilung erreicht werden. Voraussetzung ist allerdings ein rascher Therapiebeginn nach der Diagnose.

Die nachfolgenden Informationen beziehen sich ausschließlich auf Lymphome im Erwachsenenalter; für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre gelten eigene Therapieempfehlungen. Mehr zum Thema: Krebs bei Kindern

Wie erfolgt die Behandlung von Hodgkin-Lymphomen?

Die Chemotherapie stellt die Standardtherapie der Hodgkin-Lymphome dar. Je nach Stadium der Erkrankung und dem zu erwartenden Verlauf werden verschiedene Zytostatika miteinander kombiniert, und gegebenenfalls wird zusätzlich eine Bestrahlung durchgeführt. Mehr zum Thema: Krebs: Therapie

Frühes Stadium

In frühen Stadien wird das Hodgkin-Lymphom zunächst mit zwei Zyklen Chemotherapie behandelt. Dabei werden jeweils vier Zytostatika miteinander kombiniert (sog. ABVD-Schema nach den Anfangsbuchstaben der einzelnen Wirkstoffe). Daran anschließend wird eine Strahlentherapie durchgeführt.

Die Behandlungen sind in diesem Stadium in der Regel relativ gut verträglich, sie können häufig ambulant durchgeführt werden.

Mittleres (intermediäres) Stadium

In diesem Stadium wird die Therapie mit vier aufeinanderfolgenden Zyklen Chemotherapie begonnen.

  • Patientinnen/Patienten unter 60 Jahren erhalten zwei Zyklen einer intensiveren Wirkstoffkombination (BEACOPP-Schema), danach zwei Zyklen der ABVD-Kombination.
  • Patientinnen/Patienten über 60 Jahre sollten das BEACOPP-Schema aufgrund der höheren Nebenwirkungsrate nicht erhalten. In dieser Altersgruppe werden zwei Zyklen des ABVD-Schemas, danach zwei Zyklen mit nur drei der Wirkstoffe verabreicht (AVD).

Die Behandlungen nach dem BEACOPP-Schema gehen teilweise mit ausgeprägten Nebenwirkungen einher; meist ist ein Krankenhausaufenthalt erforderlich. Anschließend an die Chemotherapie wird bei allen Patientinnen/Patienten im mittleren Stadium eine Bestrahlung durchgeführt.

Fortgeschrittenes Stadium

Im fortgeschrittenen Stadium unterscheiden sich die Behandlungen ebenfalls je nach Alter der Betroffenen:

  • Patientinnen/Patienten unter 60 Jahren erhalten zunächst zwei Zyklen Chemotherapie nach dem BEACOPP-Schema. Anschließend wird eine PET-Untersuchung durchgeführt: Zeigt sich dabei noch stoffwechselaktives Tumorgewebe, werden vier weitere Chemotherapiezyklen (BEACOPP-Schema) durchgeführt. Ist kein aktiver Tumorrest mehr nachweisbar, folgen nur zwei weitere Chemotherapiezyklen.
  • Patientinnen/Patienten über 60 Jahre erhalten zwei Zyklen Chemotherapie nach dem ABVD-Schema und ebenfalls im Anschluss Kontrolluntersuchungen mittels PET-CT. Je nach Ergebnis folgen vier bis sechs weitere Chemotherapiezyklen (AVD-Schema).

Nach Beendigung der Chemotherapie werden erneut Kontrolluntersuchungen mittels PET-CT durchgeführt. Findet sich dort keine Tumoraktivität, kann die Therapie beendet werden. Bei stoffwechselaktiven Tumorresten wird eine Strahlentherapie durchgeführt.

Hinweis

Je nach individueller Verträglichkeit der Präparate sowie eventuell vorhandener Begleiterkrankungen können die Behandlungen abweichen.

Neuer Behandlungsansatz: Immunochemotherapie

In fortgeschrittenen Stadien des Hodgkin-Lymphomes kommt neben der Chemotherapie zunehmend eine neue Therapie zum Einsatz. Der Wirkstoff Brentuximab-Vedotin enthält einen Wirkkomplex aus einem Antikörper und einer zellschädigenden Substanz. Der Antikörper erkennt eine spezielle Oberflächenstruktur (CD-30) der Lymphomzellen und bindet sich daran; daraufhin wird der Komplex in die Tumorzelle aufgenommen und kann dort seine Wirkung entfalten und sie schädigen. Das Medikament kommt für Patientinnen/Patienten infrage, bei denen die Lymphomzellen das entsprechende Antigen (CD-30) aufweisen.

Brentuximab-Vedotin wird bereits seit einigen Jahren für die Behandlung von fortgeschrittenen Hodgkin-Lymphomen eingesetzt, die auf andere Therapien nicht ansprechen, nicht für eine Stammzelltransplantation (s. unten) geeignet sind oder nach erfolgter Therapie wieder auftreten. Es können damit sehr gute Behandlungserfolge erzielt werden. Die Zulassung wurde 2019 erweitert, es kann nun auch bei bisher unbehandelten Hodgkin-Lymphomen angewandt werden.

Welche Nachsorgeuntersuchungen sind wichtig?

Bei allen Lymphomformen sind nach erfolgreicher Therapie regelmäßige Nachuntersuchungen wichtig. Dazu zählen eine genaue Anamnese und körperliche Untersuchung, Blutuntersuchungen, Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen sowie unter Umständen eine Computertomografie oder PET-CT. Bei Auffälligkeiten werden Gewebeproben entnommen.

Das Risiko für einen Krankheitsrückfall ist beim Hodgkin-Lymphom in den ersten beiden Jahren nach der Behandlung am größten. Im ersten Jahr werden Kontrolluntersuchungen alle drei Monate empfohlen, im zweiten bis vierten Jahr sollten sie alle sechs Monate und danach lebenslang einmal jährlich durchgeführt werden.

Was passiert bei einem Krankheitsrückfall?

Tritt ein Lymphom nach zunächst erfolgreicher Behandlung erneut auf, spricht man von einem Rezidiv (Rückfall). Neben der Art des Lymphomes entscheiden vor allem das Alter der/des Betroffenen sowie der allgemeine Gesundheitszustand darüber, welche Behandlungen eingesetzt werden.

Ist die/der Betroffene in einem guten Allgemeinzustand und hat keine schweren Begleiterkrankungen, kann bei einem Krankheitsrückfall eine Stammzelltransplantation zum Einsatz kommen. Dabei werden der Patientin/dem Patient gesunde Stammzellen übertragen, mit deren Hilfe sich das blutbildende System wieder neu aufbauen kann. Im Optimalfall kann damit eine dauerhafte Heilung erreicht werden. Mehr zum Thema: Stammzelltransplantation

Kann keine Stammzelltransplantation durchgeführt werden, wird eine Chemotherapie eingesetzt. Damit soll der Krankheitsverlauf verlangsamt und die Lebensqualität der Betroffenen verbessert werden. Auch eine Strahlentherapie kann zur Anwendung kommen.

Nach mehreren Rückfällen bzw. bei Rückfällen nach einer Stammzelltransplantation kann unter Umständen eine Therapie mit Antikörpern (Brentuximab-Vedotin, s. oben) durchgeführt werden. Sie gehört zu den neueren Behandlungsmöglichkeiten und bringt für Betroffene verbesserte Chancen.

Für Hodgkin-Lymphome, die nach einer Stammzelltransplantation und nach einer Therapie mit Brentuximab-Vedotin wiederauftreten, gibt es weitere, relativ neue Behandlungsmöglichkeiten: Nivolumab und Pembrolizumab sind Antikörper und gehören zur Gruppe der sogenannten Checkpoint-Inhibitoren. Sie sind bei verschiedenen Krebserkrankungen wirksam und teilweise bereits zugelassen. Auch bei Hodgkin-Lymphomen können damit gute Behandlungsergebnisse erzielt werden. Mehr zur Wirkungsweise der Checkpoint-Inhibitoren: Lymphome: Therapie

Hinweis

Für Patientinnen/Patienten mit fortgeschrittenen Erkrankungen sowie mit Krankheitsrückfällen wird generell empfohlen, sich im Rahmen einer klinischen Studie behandeln zu lassen, um Zugang zu den neuesten Medikamenten zu erhalten. Viele Betroffene können davon enorm profitieren.

Wohin kann ich mich wenden?

Die Behandlung des Lymphomes findet durch Fachärztinnen/Fachärzte für Innere Medizin mit Spezialisierung auf dem Gebiet der Hämato-Onkologie statt. Sie sollte in einem darauf spezialisierten Schwerpunktzentrum erfolgen.

Eine Auflistung österreichweiter onkolgischer Zentren bzw. Abteilungen finden Sie hier.

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:

sowie über den Online-Ratgeber Kostenerstattung der Sozialversicherung.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 24. Juni 2019

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Univ.Prof. Dr. Ulrich Gert Jäger, Facharzt für Innere Medizin, Zusatzfach Innere Medizin (Hämatologie und internistische Onkologie)

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