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Akute Leukämie: Behandlung

Akute Leukämien sind schnell fortschreitende Krebserkrankungen des blutbildenden Systems. Fachleute unterscheiden dabei zwischen zwei Formen:  Der akuten myeloischen Leukämie (AML) und akuten lymphatischen Leukämie (ALL). Beide Formen der akuten Leukämie erfordern eine rasche und intensive Behandlung. In den meisten Fällen besteht diese aus einer Chemotherapie, die je nach Fall durch weitere Maßnahmen ergänzt werden kann.

Akute Leukämie: Ziele und Möglichkeiten der Behandlung

Ziel der Behandlung ist in den meisten Fällen die vollständige Heilung durch Entfernung der Leukämiezellen und Wiederherstellung der normalen Blutbildung. Ohne Behandlung verläuft die akute Leukämie tödlich. Daher empfehlen Fachleute, unmittelbar nach der Diagnose mit der Therapie zu beginnen.

Die Behandlung der akuten Leukämie erfolgt in mehreren Phasen. Die meisten Patientinnen bzw. Patienten erhalten eine Chemotherapie, bei der verschiedene Medikamente in unterschiedlichen Kombinationen und Dosierungen eingesetzt werden. Welche Möglichkeiten der Therapien zur Verfügung stehen, hängt von persönlichen Faktoren ab,  etwa von der Form der akuten Leukämie, ob bereits andere Organe betroffen sind sowie vom Alter und dem allgemeinen Gesundheitszustand der betroffenen Person.

Bei der akuten lymphatischen Leukämie (ALL) dauert die Behandlung insgesamt etwa zweieinhalb Jahre. Bei der akuten myeloischen Leukämie (AML), bei der eine intensive Chemotherapie eingesetzt wird, dauert die Behandlung bis zu einem Jahr.

Phasen der Behandlung

Zu Beginn der Behandlung einer akuten Leukämie, in der sogenannten Vorphasentherapie, erhält die betroffene Person eine milde Chemotherapie, mit deren Hilfe die Leukämiezellen langsam und schrittweise verringert werden. Dadurch soll der Körper behutsam auf die nachfolgende intensive Therapie vorbereitet werden.

In der darauffolgenden Induktionsphase erhält die betroffene Person eine intensive Chemotherapie. Dadurch sollen die Leukämiezellen stark verringert und die normale Blutbildung wieder hergestellt werden. Diese Behandlungsphase dauert in etwa vier Wochen.

Wenn die Ärztin oder der Arzt keine auffälligen Leukämiezellen mehr im Blut und Knochenmark nachweisen kann, sprechen Fachleute von einer sogenannten Remission. Dies bedeutet jedoch in den meisten Fällen nicht automatisch, dass die betroffene Person geheilt ist. Oft befinden sich im Körper noch einzelne Leukämiezellen, die ohne weitere Behandlung zu einem Rückfall führen würden.

Um das zu verhindern, werden mit einer sogenannten Konsolidierungstherapie – verbliebene Leukämiezellen mithilfe von Chemotherapie weiter bekämpft. In bestimmten Fällen empfiehlt die Ärztin oder Arzt in dieser Phase eine Stammzelltransplantation.

Die Behandlung endet mit der Erhaltungstherapie – einer milden Chemotherapie, die in der Regel ambulant erfolgt und sich über mehrere Jahre erstrecken kann. Ziel dieser Phase ist, das bisher erreichte Behandlungsergebnis zu festigen und das Rückfallrisiko deutlich zu senken. Viele Betroffene können in dieser Zeit wieder weitgehend ihrem gewohnten Alltag nachgehen.

Ergänzende Therapiemaßnahmen

Je nach Fall empfiehlt die Ärztin oder der Arzt zusätzlich zur Chemotherapie weitere Behandlungsmaßnahmen:

  • Behandlung des ZNS: Da sich Leukämiezellen auch im Gehirn und Rückenmark befinden können, wird in bestimmten Fällen das ZNS mitbehandelt. Dazu spritzt die Ärztin oder der Arzt Medikamente direkt in den Liquor. In manchen Fällen wird zudem eine Bestrahlung des Gehirns empfohlen.
  • Stammzelltransplantation
  • Strahlentherapie
  • Zielgerichtete Therapie: Zielgerichtete Medikamente greifen spezielle Eigenschaften der Leukämiezellen an.
  • CAR-T-Zell-Therapie: Bei einem Rückfall kann in bestimmten Fällen eine sogenannte CAR-T-Zell-Therapie helfen. Dabei werden körpereigene Immunzellen im Labor so verändert, dass sie die Leukämiezellen erkennen und gezielt bekämpfen können.
  • Unterstützende Therapie: Die Krebserkrankung selbst und deren Behandlung können sehr belastend sein. Die verschiedenen Therapien können zu mehr oder weniger schweren Nebenwirkungen führen. Die unterstützende Therapie, auch „Supportive Therapie“ genannt, zielt darauf ab, belastende Symptome der Krebserkrankung und Nebenwirkungen der Behandlung zu lindern und Komplikationen vorzubeugen.

Weitere Informationen zu Ursachen, Formen, Diagnose, Rehabilitation und Nachsorge finden Sie unter: Leukämie.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 29. Dezember 2025

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Dr.in Sigrid Machherndl-Spandl, Fachärztin für Innere Medizin, Zusatzfächer Hämatologie und internistische Onkologie, Intensivmedizin

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