Unabhängig davon, ob ein Gehirntumor gut- oder bösartig ist, sind die Beschwerden, die ein Gehirntumor auslösen kann, sehr vielfältig. Je nachdem an welcher Stelle des Gehirns der Tumor liegt und wie schnell dieser wächst, entwickeln die Betroffenen unterschiedliche Symptome. Wächst der Tumor rasch, wie das bei Hirnmetastasen bzw. bösartigen Tumoren der Fall ist, treten erste Anzeichen schon früh auf. Bei einem langsam wachsenden Tumor kann es dagegen lange dauern, bis Betroffene Beschwerden wahrnehmen. Ein erstmals auftretender epileptischer Anfall oder neu aufgetretene, starke Kopfschmerzen können erste Hinweise für einen Gehirntumor sein, müssen aber nicht. Andere Erkrankungen können diese Symptome ebenso aufweisen. Daher ist eine gründliche ärztliche Abklärung notwendig.
In den meisten Fällen verursacht ein Hirntumor einerseits allgemeine und andererseits lokale Symptome. Die allgemeinen Symptome entstehen dadurch, dass der wachsende Tumor zunehmend gesundes Gehirngewebe verdrängt sowie oftmals den Abfluss der Gehirnflüssigkeit (Liquor) behindert. Dies kann zu einer Schwellung des Gehirns führen. Da sich der knöcherne Schädel nicht ausdehnen kann, steigt der Druck in der Schädelhöhle, und es entsteht gefährlich erhöhter Hirndruck. Zeichen für hohen Hirndruck können u.a. starke Kopfschmerzen, Übelkeit bzw. Erbrechen sein. Steigt der Druck weiter, kommt es zum Koma bis hin zum Tod.
Die lokalen Symptome entstehen durch den Druck, den der Tumor auf das unmittelbar angrenzende Hirngewebe ausübt. Die Beschwerden hängen davon ab, wo der Tumor liegt, wie groß er ist und wie schnell er wächst.
Zu den wichtigsten Symptomen eines Gehirntumors zählen u.a.:
- Kopfschmerzen: Neu auftretende bzw. andersartige Kopfschmerzen treten bei etwa der Hälfte der Betroffenen auf. Typisch ist, dass die Kopfschmerzen mit der Zeit immer heftiger werden. Oft sind sie nachts bzw. in den frühen Morgenstunden am stärksten und nehmen mit dem Liegen zu. Schmerzmittel helfen bei diesen Kopfschmerzen meist nur begrenzt oder gar nicht,
- Übelkeit/Erbrechen,
- Krampfanfälle: gehören zu den häufigsten Symptomen von Gehirntumoren bei Erwachsenen,
- Muskelschwäche,
- Schwindel/Gleichgewichtsstörungen,
- Lähmungen,
- Sehstörungen (z. B. Doppelbilder),
- Sprachstörungen/Wortfindungsprobleme,
- Hörprobleme,
- Gefühlsstörungen: z.B. bezüglich Hitze, Kälte, Druck oder Berührung,
- Wesensveränderungen: z.B. leichte Reizbarkeit, Teilnahms- bzw. Antriebslosigkeit,
- psychische Beschwerden: z.B. Depression, Angst,
- Gedächtnisstörungen: z.B. Vergesslichkeit, Konzentrationsstörungen,
- hormonelle Veränderungen: z.B. Ausbleiben der Menstruation, Störungen der Sexualfunktion, Gewichtszunahme, Wachstumsstörungen, Überfunktion der Schilddrüse.