HIV/AIDS: Hautkrankheiten
Hautveränderungen (Dermatosen) sind bei Personen mit einer HIV-Infektion häufiger als bei HIV-negativen Menschen und können in jedem Stadium auftreten. Sie reichen vom Hautausschlag (Exanthem) bis zu schweren Hauterkrankungen (z.B. Kaposi-Sarkom) und erfordern meistens eine spezielle medikamentöse Behandlung. Bei den regelmäßigen ärztlichen Kontrollen wird die Haut genau auf Erkrankungen untersucht. Eine Hauterkrankung kann bei HIV-infizierten Patientinnen/Patienten das erste Zeichen einer HIV-Infektion im Frühstadium sein, aber auch das Vollbild AIDS definieren.
Häufige Erkrankungen der Haut
Folgende Hauterkrankungen treten vor allem bei HIV-positiven Personen im Vergleich zu Gesunden häufiger auf und sind Ausdruck einer geschwächten Abwehr:
- Follikulitis (Entzündung der Haarwurzel)
- Dermatitis(entzündliche Hautveränderung)
- Herpes zoster (Gürtelrose)
- Herpes simplex
- Psoriasis (Schuppenflechte)
- Candida-Infektionen (Pilzinfektion auf der Schleimhaut)
- Molluscum contagiosum (virale Hauterkrankung)
- orale Haarleukoplakie (Hautveränderung im Zungenbereich) durch das Epstein-Barr-Virus (EBV).
Ausführliche Informationen erhalten Sie unter Hauterkrankungen.
Die großen Fortschritte der antiretroviralen Therapie bewirkten in den vergangenen Jahren eine Verbesserung der dermatologischen Behandlungsmöglichkeiten. Früher nur sehr schwer behandelbare Hauterkrankungen können heute durch die hochaktive antiretrovirale Kombinationstherapie (ART) wesentlich erfolgreicher therapiert werden. Das gilt zum Beispiel für das Kaposi-Sarkom, Molluscum contagiosum, die eosinophile Follikulitis sowie therapieresistente Genitalwarzen (Kondylome) und andere Viruswarzen.
Nebenwirkungen der medikamentösen Therapie
Die Haut als Organ ist oft von Arzneimittelnebenwirkungen der HIV-Therapie betroffen. Meistens sind die Hautreaktionen jedoch nur leicht ausgeprägt und daher nicht unbedingt ein Grund für einen Therapieabbruch.
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 28. Juni 2018
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: Dr. Horst Schalk