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HIV/AIDS: Depression

Das HI-Virus kann direkte Veränderungen der psychischen Gesundheit verursachen. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn das Virus in das Gehirn eindringt. Wie bei anderen schwerwiegenden und potenziell lebensbedrohlichen Erkrankungen kann ein positiver HIV-Status bzw. ein AIDS-Syndrom Auslöser einer Depression sein.

Kritische Situationen für die Psyche

In Zusammenhang mit HIV/AIDS gibt es besonders kritische Phasen, die zum Auftreten einer Depression führen können. Diese Situationen sind beispielsweise:

  • Mitteilung des positiven Testergebnisses,
  • Beginn der medikamentösen Therapie (mit möglichen Nebenwirkungen),
  • Wechsel der Kombinationstherapie (Ängste bezüglich Wirksamkeit der Medikamente).

Als besonders belastend werden auch körperliche Anzeichen empfunden, die während der Erkrankung auftreten können, wie das Kaposi-Sarkom (Tumor der Haut) oder, als Nebenwirkungen der Medikation.

Schreitet die Krankheit fort und treten opportunistische Infektionen auf, stellt das eine große Belastung dar – auch in seelischer Hinsicht. Zusätzlich können auch Ängste vor gesellschaftlichen Auswirkungen, wie z.B. soziale Vorurteile, Verlust von Bezugspersonen, Freunden, Arbeitsplatz oder finanzielle Einbußen, eine Rolle spielen. Darüber hinaus können bestimmte antiretrovirale Medikamente ebenfalls stimmungsverschlechternd und ermüdend wirken oder eine depressive Tendenz verstärken.

HI-Virus als direkter Depressionsauslöser

Das HI-Virus kann auch direkte Veränderungen der psychischen Gesundheit verursachen. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn das Virus in das Gehirn eindringt.
Opportunistische Infektionen sowie das HI-Virus selbst können den Stoffwechsel im Gehirn beeinflussen und somit eine Depression auslösen.

Hinweis

Es kann auch zu demenziellen Symptomen (HIV-Enzephalopathie bis zur AIDS-Demenz) wie bei einer Alzheimer-Erkrankung kommen. Als Folge können Depressionen und Angstzustände auftreten.

Wie äußert sich eine Depression?

Eine Depression kann unterschiedlich ausgeprägt sein. Im Vordergrund steht meist das Gefühl tiefer Traurigkeit und Freudlosigkeit. Hinzukommen können z.B. auch:

  • Konzentrationsprobleme,
  • verminderter Appetit,
  • Ein- oder Durchschlafstörungen,
  • Schuld- und Minderwertigkeitsgefühle,
  • Angst und wahnhafte Gedanken.

Viele Betroffene sind schnell erschöpft und resigniert, andere von einer inneren Unruhe getrieben. Aufmunterung von Angehörigen oder Freunden bewirkt oft keine anhaltende Besserung der Stimmung.

Häufig werden Depressionen nicht oder viel zu spät diagnostiziert, vor allem wenn sich die Symptome vorwiegend körperlich äußern („larvierte“ oder „somatisierte Depression“), zum Beispiel durch unklare Magen-Darm-Beschwerden, Rückenschmerzen, Herzrasen, Schwindelgefühle oder Atembeschwerden („Engegefühl“).

Therapie der Depression

Die Therapie der Depression besteht meist aus Medikamenten und Psychotherapie. Zwischen Antidepressiva und HIV-Medikamenten kommt es oft zu Wechselwirkungen. Psychiatrische Komplikationen können außerdem die Einnahme der ART erschweren, da für deren Wirksamkeit eine gewisse Disziplin notwendig ist.

Hinweis

Es ist wichtig, dass alle behandelnden Ärztinnen und Ärzte über alle Medikamente informiert sind, die von der Patientin/dem Patienten eingenommen werden.

Wohin kann ich mich wenden?

Es empfiehlt sich, bei anhaltender Niedergeschlagenheit und Hoffnungslosigkeit oder anderen oben genannten Symptomen eine Fachärztin/einen Facharzt für Psychiatrie, eine Psychotherapeutin/einen Psychotherapeuten oder eine Psychologin/einen Psychologen aufzusuchen, damit eine genaue Diagnose gestellt bzw. eine entsprechende Therapie eingeleitet werden kann. Die behandelnde HIV-Ärztin/der behandelnde HIV-Arzt oder auch die lokalen AIDS-Hilfen können Hilfestellung für die Suche von Ansprechpersonen geben.

Gesundheitspsychologinnen/Gesundheitspsychologen, klinische Psychologinnen/Psychologen und Psychotherapeutinnen/Psychotherapeuten finden Sie unter Suche nach nicht ärztlichen Gesundheitsdienstleistern auf unseren Serviceseiten.

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Im Rahmen der stationären oder ambulanten HIV-Behandlung im Krankenhaus (bzw. im HIV-Behandlungszentrum) wird bei Bedarf auch eine psychologische, psychiatrische oder psychotherapeutische Betreuung angeboten. Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema Spitalsaufenthalt.

Für die Psychotherapie im niedergelassenen Bereich leisten Sozialversicherungsträger unter bestimmten Voraussetzungen Kostenzuschüsse. In jedem Bundesland gibt es auch Angebote an Psychotherapie, für die Patientinnen/die Patienten keinen bzw. nur einen geringen Kostenbeitrag zu leisten haben (siehe Psychotherapie: Angebote und Adressen).

Weitere Informationen finden Sie auf der Website Ihrer Krankenkasse – bitte wählen Sie diese über die Website der Sozialversicherung aus.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 28. Juni 2018

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Dr. Horst Schalk

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