Wir haben Videos eingebettet, die auf externen Video-Plattformen (z.B. YouTube) liegen. Es besteht die Möglichkeit, dass externe Video-Plattformen Cookies setzen. Wenn Sie dem zustimmen, können solche Videos abgespielt werden. Dazu besuchen Sie bitte unsere Cookie-Einstellungen. Weitere Informationen bietet unsere Datenschutzerklärung.

Wir haben Videos eingebettet, die auf externen Video-Plattformen (z.B. YouTube) liegen. Es besteht die Möglichkeit, dass externe Video-Plattformen Cookies setzen. Wenn Sie dem zustimmen, können solche Videos abgespielt werden. Dazu besuchen Sie bitte unsere Cookie-Einstellungen. Weitere Informationen bietet unsere Datenschutzerklärung.

Wir haben Videos eingebettet, die auf externen Video-Plattformen (z.B. YouTube) liegen. Es besteht die Möglichkeit, dass externe Video-Plattformen Cookies setzen. Wenn Sie dem zustimmen, können solche Videos abgespielt werden. Dazu besuchen Sie bitte unsere Cookie-Einstellungen. Weitere Informationen bietet unsere Datenschutzerklärung.

Nasenbluten

Nasenbluten kann verschiedene Ursachen haben: von relativ harmlosen Gründen bis hin zum Vorliegen von Erkrankungen und schweren Verletzungen. Je nachdem können selbst gesetzte Maßnahmen ausreichen, um die Blutung zu stoppen. Aber auch eine ärztliche Abklärung und Behandlung kann notwendig sein. Was Sie selbst tun können, und wie die Ärztin oder der Arzt behandelt.

Welche Ursachen hat Nasenbluten?

Zu Nasenbluten kann es aus verschiedenen Gründen kommen, z.B. bei:

  • kleinen Verletzungen, z.B. durch starkes Schnäuzen bei einer Erkältung oder durch Nasenbohren;
  • einem Fremdkörper in der Nase, z.B. Erbse, Nüsse, kleine Plastikteile eines Kinderspielzeugs;
  • weiteren (schwereren) Verletzungen des Kopfes oder der Nase, z.B. bei einem Nasenbeinbruch
  • einem „Schnupfen“, z.B. bei infektiöser oder allergischer Rhinitis etwa bei Kindern;
  • Einnahme von Medikamenten, die die Bildung von Blutgerinnseln hemmen: wie Antikoagulanzien, die auf bestimmte Eiweiße, sogenannte Gerinnungsfaktoren, wirken. Oder Thrombozytenaggregationshemmer, die die Blutplättchen hemmen und so eine Verklumpung von Blutplättchen erschweren;
  • längerer Anwendung abschwellender Nasentropfen oder Nasensprays;
  • Anwendung von Steroiden in der Nase, z.B. Kortison-haltige Sprays, die allergiebedingt zu bestimmten Zeiten häufig angewendet werden;
  • Infektionskrankheiten mit Fieber, z.B. Grippe;
  • Gefäß- und Kreislauferkrankungen, z.B. BluthochdruckArteriosklerose in hohem Alter;
  • Gerinnungsstörungen, z.B. Hämophilie;
  • Morbus Rendu-Osler;
  • juvenilem Nasenrachenfibrom;
  • bösartigen Tumoren im Bereich von Nase, Nasennebenhöhlen und Rachen;
  • hohem Alkoholkonsum;
  • Schädigungen aufgrund von illegalen Drogen, wie Kokainkonsum über die Nase – durch sogenanntes Schnupfen.

Bestimmte Faktoren können ein Nasenbluten beeinflussen, wie „gereizte“ Nasenschleimhaut bei einer Erkältung oder einer allergischen Reaktion. Auch trockene Nasenschleimhaut, z.B. bei trockener Heizungsluft im Winter, zählt dazu.

Ist Nasenbluten harmlos?

Nasenbluten kann harmlos sein und sich relativ leicht stoppen lassen. Das Nasenbluten kann vom vorderen Bereich der Nase ausgehen, vom vorderen Teil des sogenannten Nasenseptums. Das Nasenseptum trennt das Naseninnere in zwei Nasenhöhlen. Im Inneren der Nase gibt es viele, feine Blutgefäße nahe der Oberfläche. Diese können z.B. verletzt werden. Nasenbluten, das vom hinteren Bereich der Nase ausgeht, der näher am Rachen liegt, ist seltener.

Bei Nasenbluten kann eine ärztliche Behandlung notwendig sein, z.B. bei

  • Blutungen, die sich nicht stillen lassen,
  • langen, starken oder wiederholten Blutungen,
  • bestimmten Erkrankungen sowie Verletzungen.

Weitere Informationen finden Sie unter

Was kann ich vorbeugend tun?

Nicht immer kann ein Nasenbluten verhindert werden. Folgendes kann jedoch – je nach individueller Situation – ausprobiert werden, z.B.:

  • Nasenbohren vermeiden.
  • Die Nase vorsichtig schnäuzen.
  • Austrocknen der Nasenschleimhäute verhindern. Auf ausreichende Luftfeuchtigkeit in Räumen achten – z.B. im Winter oder bei Klimatisierung. Gegebenenfalls ein Präparat verwenden, etwa ein Nasenspray mit Salzlösung. Informationen und Beratung dazu erhalten Sie bei der Ärztin oder dem Arzt sowie in der Apotheke.
  • Bei bestimmten Sportarten einen Kopfschutz bzw. Gesichtsschutz tragen, um ein Nasenbluten durch eine Verletzung möglichst zu verhindern.

Hinweis

Die Ärztin oder der Arzt berät auch zu weiteren Maßnahmen. Sie oder er bespricht mit der Patientin, dem Patienten oder den Erziehungsberechtigten was im individuellen Fall zu beachten ist – z.B. bei bestimmten Erkrankungen.

Was kann ich bei Nasenbluten tun?

Bei Nasenbluten können Betroffene bzw. Helfende folgende Maßnahmen setzen, z.B.:

  • Ruhe bewahren. Beruhigend auf die betroffene Person einwirken.
  • Mit aufrechtem Oberkörper sitzen und leicht nach vorne beugen. Bzw.: Darauf achten, dass die betroffene Person leicht nach vorne gebeugt ist. Das soll verhindern, dass Blut in den Rachen läuft.
  • Beide Nasenflügel einige Minuten mit den Fingern aneinanderdrücken.
  • Durch den Mund atmen. Möglichst kein Blut schlucken, sondern es ausspucken.
  • Den Nacken kühlen, z.B. mittels kalten Umschlags, kalter Packung, Coolpad. Auch der Stirnbereich kann gekühlt werden.
  • Falls ein Messgerät vorhanden ist: Blutdruck-Selbstmessung. Denn - wie bereits erwähnt - kann ein Nasenbluten z.B. bei Bluthochdruck auftreten.

Ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, z.B. wenn:

  • sich die Blutung nicht stoppen lässt,
  • Nasenbluten immer wieder auftritt,
  • viel Blut geschluckt wurde,
  • Nasenbluten bei bestimmten Personen auftritt, z.B. bei Babys bzw. Säuglingen, bei Personen mit bestimmten Erkrankungen bzw. gesundheitlichen Problemen, z.B. Gerinnungsstörungen oder bei der Einnahme von blutgerinnungshemmenden Medikamenten.
  • Ärztliche Hilfe sollte jedenfalls in Anspruch genommen werden, wenn bereits bekannt ist, dass die oder der Betroffene bei Nasenbluten ärztliche Behandlung braucht: Zum Beispiel die Ärztin oder der Arzt hat dies mit der Patientin oder dem Patienten besprochen.

Gegebenenfalls muss ein Transport in ein Krankenhaus veranlasst bzw. der Notruf 144 gerufen werden. Dies ist z.B. der Fall bei starker Blutung, Atemproblemen, weiteren schweren Symptomen wie Brustschmerz, starker Blutung nach vorangegangenen Operationen, z.B. der Nase, des Rachens oder des Kopfes, Verletzungen und Unfällen im Bereich des Kopfes, Schwindel, Verwirrtheit, Schwäche, Bewusstlosigkeit.

Hat ein Kind eine Knopfbatterie in der Nase, hat es diese ev. geschluckt oder besteht der Verdacht darauf, muss ebenfalls sofort der Transport in ein Krankenhaus veranlasst werden.

Wie wird die Diagnose bei einem Nasenbluten gestellt?

Die Diagnose erfolgt abhängig vom gesundheitlichen Zustand und der Ansprechbarkeit der oder des Betroffenen. Die Ärztin oder der Arzt führt etwa eine Anamnese durch. Blutet die Patientin oder der Patient akut, erfolgen Diagnose und Therapie teils parallel: Die Ärztin oder der Arzt setzt einerseits Maßnahmen zur Stillung der Blutung. Andererseits ermittelt sie oder er die Ursache.

Die Ärztin oder der Arzt sucht die Nase nach der Blutungsstelle ab. Dafür verwendet sie oder er ein Nasenspekulum. Das ist ein spezielles Instrument, mit dem die Nasenlöcher auseinandergehalten werden.

Um erfolgreich die Blutung zu stillen und untersuchen zu können, wird die Nase von Blutklumpen befreit, z.B. durch Absaugen. Die Ärztin oder der Arzt setzt auch ein Präparat, zur Abschwellung und lokalen Betäubung der Nasenschleimhaut ein. Es kann – wenn notwendig – eine Endoskopie vorgenommen werden.

Zur Ursachenfindung zählt auch eine allgemeine körperliche Untersuchung. Wichtig sind beispielsweise Blutdruckwerte, Untersuchungen des Herz-Kreislauf-Systems, Blutwerte wie Blutbild und Blutgerinnung.

Weitere Untersuchungen können gegebenenfalls veranlasst werden, z.B. Computertomographie oder MRT, Biopsie, Angiographie.

Wie erfolgt die Behandlung des Nasenblutens durch die Ärztin oder den Arzt?

Die Behandlung zielt auf die Stillung der akuten Blutung ab. Zudem wird die dahinterstehende Ursache behandelt. Die Ärztin oder der Arzt informiert über die Maßnahmen, Vorteile und Risiken der Behandlung.

Verödung der Blutungsstelle

Die Ärztin oder der Arzt kann leichtere Blutungen, die durch oberflächliche Gefäße entstehen, ausgemacht werden konnten und z.B. nicht durch Druck auf die Nasenflügel gestoppt werden konnten, veröden. Dabei wird nach lokaler Betäubung eine kleine Stelle in der Nase behandelt. Das erfolgt mit Silbernitrat, Elektrokauter oder Laser.

Vordere und hintere Tamponade

Auch das Legen von Tamponaden durch die Ärztin oder den Arzt kann notwendig sein. Das wird beispielsweise gemacht, wenn sich die Ursache nicht gleich feststellen lässt, die Blutung stark ist bzw. die Blutung nicht durch die bisher genannten Maßnahmen gestillt werden kann.

Nasentamponaden werden in die Nasenhöhlen gelegt. Zuvor wendet die Ärztin oder der Arzt eine Flüssigkeit an, zur lokalen Betäubung der Schleimhaut und zum Abschwellen. Nach einiger Zeit, z.B. nach mehreren Stunden oder Tagen, werden die Tamponaden wieder entfernt. Zudem nimmt die Patientin oder der Patient gegebenenfalls Antibiotika zur Vorbeugung von Infektionen ein.

Die Fachwelt unterscheidet bei Tamponaden die:

  • vordere Tamponade: in Form eines
    • sogenannten Gazestreifens oder Mullstreifens,
    • speziellen Tampons oder eines Ballontampons, der nach dem Einbringen in die Nase mit Luft oder Kochsalzlösung gefüllt wird.
  • hintere Tamponade: Die hintere Tamponade wird eingesetzt, wenn die vordere Tamponade zur Stillung der Blutung nicht ausreicht und wenn die Blutung vom hinteren Nasenbereich ausgeht. Eine Möglichkeit der Tamponade ist ein spezieller Ballonkatheter aus Kunststoff bzw. ein Ballontampon. Es kann aber auch eine Bellocq-Tamponade notwendig sein. Die Bellocq-Tamponade wird unter lokaler Anästhesie oder Allgemeinanästhesie eingebracht. Sie erfolgt in Kombination mit einer vorderen Tamponade.

Es gibt auch resorbierbare Nasentamponaden bzw. Schwämmchen. Diese werden z.B. bei Kindern angewendet. Der Ärztin oder der Arzt verordnet ggf. Antibiotika in Form einer Nasensalbe.

Operativer Eingriff

Mitunter ist ein operativer Eingriff notwendig. Bei dem Eingriff wird die Blutungsstelle in Allgemeinnarkose endoskopisch aufgesucht. Entsprechende Gefäße innerhalb der Nase werden verschlossen. Das erfolgt z.B. mit einem Clip, mit Elektrokauter oder mit bestimmten Substanzen - einer sogenannten Embolisation. Bei starkem Blutverlust kann eine Infusion oder Bluttransfusion notwendig sein.

Behandlung der Grunderkrankung, der Verletzung und Nachbehandlung

Entscheidend ist auch die Behandlung einer Erkrankung, sofern diese dem Nasenbluten zugrunde liegt. Dabei können weitere Fachärztinnen und Fachärzte miteinbezogen werden. Sofern ein Fremdkörper in der Nase ist, wird dieser entfernt. Eine mögliche Verletzung wird ebenfalls versorgt.

Die Ärztin oder der Arzt gibt auch Auskunft darüber,

  • was nach der Behandlung zu beachten ist,
  • wie ein erneutes Nasenbluten verhindert werden kann und
  • was getan werden kann, wenn ein erneutes Nasenbluten auftritt.

Zur Behandlung zählt ggf. die Anwendung einer Nasensalbe zur Unterstützung der Heilung oder bei trockener Nasenschleimhaut. Auch die Anwendung eines Antibiotikums bzw. einer antibiotischen Salbe kann erforderlich sein.

Wohin kann ich mich wenden?

Ansprechpersonen sind

  • die Hausärztin oder der Hausarzt,
  • die Fachärztin oder der Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen,
  • die Kinderärztin oder der Kinderarzt.

Je nach Ursache sind Ärztinnen oder Ärzte weiterer Fachrichtungen beteiligt, z.B. für Innere Medizin, etwa mit Spezialisierung auf Hämatologie, Onkologie.

Ärztinnen und Ärzte in Ihrer Nähe finden Sie über

Ein Transport ins Krankenhaus kann unter bestimmten Umständen notwendig sein: beispielsweise bei schweren Blutungen oder Blutungen, die nicht gestillt werden können, Verletzung oder weiteren schweren Symptomen wie Atemproblemen. Dafür die Notrufnummer 144 anrufen.

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 3. Dezember 2025

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Prim. Dr. Zwittag Paul MBA MSc, Facharzt für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde

Mein Wegweiser

Ich fühle mich krank

Wo finden Sie rasch Hilfe bei Beschwerden? Wie können Sie sich auf einen Aufenthalt im Krankenhaus vorbereiten? Was sagt ein Laborbefund aus? Erfahren Sie mehr zu diesen und anderen Themen.

Zur Lebenslage "Ich fühle mich krank"
Zurück zum Anfang des Inhaltes