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Hypotonie

Ständige Müdigkeit, Kopfschmerzen, Sehstörungen oder Schwindel können Anzeichen von niedrigem Blutdruck sein. Fachleute bezeichnen diesen als Hypotonie. Niedrige Blutdruckwerte sind meist harmlos. In manchen Fällen können sie aber auch Ausdruck einer Erkrankung sein, beispielsweise des Herzens oder der Schilddrüse. Vor allem für ältere Menschen kann ein plötzlicher Abfall des Blutdrucks problematisch sein: Schwindel und kurze Ohnmachtsanfälle können zu Stürzen führen. Wenn der niedrige Blutdruck der betroffenen Person Probleme bereitet, helfen in den meisten Fällen einfache Maßnahmen. Dazu gehören ausreichendes Trinken, regelmäßige Bewegung oder eine Hydrotherapie. Medikamente sind nur selten nötig.

Was ist ein zu niedriger Blutdruck?

Fachleute sprechen von Hypotonie, wenn der systolische Blutdruckwert unter 100 mmHg liegt. Als Krankheit gilt ein zu niedriger Blutdruck aber nur dann, wenn er für eine gute Durchblutung der inneren Organe nicht mehr ausreicht und es dadurch zu Beschwerden kommt. Verursacht der zu niedrige Blutdruck keine Beschwerden, ist die betroffene Person nicht krank.

Welche Ursachen kann ein zu niedriger Blutdruck haben?

Wenn der Blutdruck dauerhaft zu niedrig ist, kann in den meisten Fällen keine Ursache dafür gefunden werden. Fachleute sprechen dann von der sogenannten „primären oder essenziellen Hypotonie“.Am häufigsten sind junge schlanke Frauen davon betroffen. Diese Form der Hypotonie tritt familiär gehäuft auf und ist in der Regel harmlos.  Je nach Ursache unterscheiden Fachleute zwei weitere Formen:

Sekundäre Hypotonie

Manchmal wird ein dauerhaft zu niedriger Blutdruck durch eine Krankheit oder bestimmte Medikamente verursacht. In diesem Fall sprechen Fachleute von einer sekundären Hypotonie. Verschiedenste Erkrankungen, wie beispielsweise eine Herzschwäche, eine Unterfunktion der Schilddrüse, Diabetes mellitus oder eine neurologische Erkrankung, kommen als Ursache infrage. Auch ein starker Flüssigkeitsverlust, beispielsweise bei heftigem Erbrechen oder Durchfall sowie bei starkem Blutverlust, kann zu einem Abfall des Blutdrucks führen. Zudem kann der Blutdruck auch aufgrund von Nebenwirkungen bestimmter Medikamente sinken. Das kann beispielsweise passieren, wenn die betroffene Person bestimmte Medikamente gegen Bluthochdruck oder Antidepressiva einnimmt.

Orthostatische Hypotonie

Im Gegensatz zu den beiden anderen Formen der Hypotonie sind bei der orthostatischen Hypotonie die Blutdruckwerte nicht dauerhaft zu niedrig. Bei Menschen mit orthostatischer Hypotonie sinkt der Blutdruck nur dann stark ab, wenn diese aus dem Sitzen oder Liegen aufstehen oder länger stehen. Dabei versackt das Blut in den Beinen, und das Gehirn wird zu wenig durchblutet.

Die orthostatische Hypotonie kommt besonders häufig bei Menschen über 65 Jahre vor. Davon betroffen können sowohl Menschen mit einem ansonsten normalen, zu hohen oder zu niedrigen Blutdruck sein. Die orthostatische Hypotonie kann verschiedene Ursachen haben: 

  • Medikamente, wie beispielsweise Antidepressiva oder Medikamente gegen zu hohen Blutdruck, können einen Abfall des Blutdrucks auslösen.
  • Erkrankungen: Die orthostatische Hypotonie kann eine Begleiterscheinung von chronischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Parkinson oder Herzerkrankungen sein.
  • Krampfadern
  • Flüssigkeitsmangel: beispielsweise durch zu wenig trinken, Erbrechen oder Durchfall. 

Welche Symptome können bei Hypotonie auftreten?

Viele Menschen mit niedrigem Blutdruck haben keine Beschwerden. Bei manchen Betroffenen ist die Lebensqualität durch immer wiederkehrende Beschwerden stark beeinträchtigt. Folgende Beschwerden können u.a. bei niedrigem Blutdruck auftreten:

  • Müdigkeit und Antriebslosigkeit
  • Lange morgendliche Anlaufzeit
  • Konzentrationsprobleme
  • Kältegefühl in Händen und Füßen
  • Innere Unruhe
  • Schlafstörungen
  • Depressive Verstimmung
  • Schwindel
  • Kopf- und Nackenschmerzen
  • Herzklopfen
  • Ohrensausen

Bei der orthostatischen Hypotonie kann es durch langes Stehen oder abruptes Aufstehen u.a. zu Schwindel, Benommenheit, Sehstörungen, Kopf- und Nackenschmerzen kommen. Es kommt auch vor, dass die betroffene Person für kurze Zeit ohnmächtig wird. Die Beschwerden bessern sich, sobald sich die betroffene Person wieder hinsetzt oder hinlegt.

Synkope - kurzer Ohnmachtsanfall 

Durch den Schwindel und die kurze Ohnmacht kann die betroffene Person stürzen und sich schwer verletzen. Fachleute bezeichnen solche kurzen Ohnmachtsanfälle als „Synkope“. Neben einem Blutdruckabfall kann eine Synkope auch andere Ursachen haben. Fachleute empfehlen daher, derartige Ereignisse ärztlich abklären zu lassen. Durch eine orthostatische Hypotonie erhöht sich nicht nur das Risiko für Stürze, sondern auch für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und die Entwicklung einer Demenz oder Depression

Postprandiale Hypotonie

Eine Sonderform der orthostatischen Hypotonie, die v.a. bei älteren Personen vorkommt, ist die sogenannte „postprandiale Hypotonie“. Dabei fällt der Blutdruck nach dem Essen massiv ab, wodurch die betroffene Person Beschwerden wie Benommenheit, Schwindel bis hin zu Ohnmachtsanfällen haben kann.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Oft wird ein zu niedriger Blutdruck bei einer Vorsorgeuntersuchung zufällig entdeckt. Bei Beschwerden raten Fachleute, diese ärztlich abklären zu lassen. Besonders dann, wenn die betroffene Person mehrmals kurz ohnmächtig war oder gestürzt ist. Zunächst fragt die Ärztin oder der Arzt bei der Anamnese nach Beschwerden, z.B.:

  • In welchen Situationen kommt es zu den Beschwerden?
  • Gibt es in der Familie Personen mit niedrigem Blutdruck?
  • Trinkt die betroffene Person ausreichend?
  • Bestehen Vorerkrankungen, beispielsweise Diabetes mellitus, Bluthochdruck oder Parkinson?
  • Welche Medikamente werden eingenommen?

Danach wird die betroffene Person untersucht. Dabei werden unter anderem der Blutdruck und der Puls mehrmals im Liegen, im Sitzen sowie im Stehen gemessen. So kann die Ärztin oder der Arzt grob abschätzen, ob die betroffene Person an einer orthostatischen Hypotonie leidet.

In bestimmten Fällen empfiehlt die Ärztin oder Arzt eine 24-Stunden-Blutdruckmessung. Dabei wird der Blutdruck automatisch in fixen Zeitabständen gemessen und aufgezeichnet. Aus den Ergebnissen kann sich die Ärztin oder der Arzt ein Bild vom Verlauf des Blutdrucks im Laufe des Tages machen.

Eine weitere Untersuchung, um festzustellen, ob eine orthostatische Hypotonie hinter den Beschwerden steckt, ist die sogenannte Kipptisch-Untersuchung. Dabei wird überprüft, wie die betroffene Person auf Lageveränderungen reagiert. Diese Untersuchung wird dann empfohlen, wenn die betroffene Person bereits mehrere Ohnmachtsanfälle, sogenannte Synkopen, hatte oder ohne erkennbare Ursache öfter gestürzt ist. Dabei liegt die Patientin oder der Patient angeschnallt auf einem speziellen Tisch. Dieser kann in verschiedene Positionen gekippt werden. Während die betroffene Person in unterschiedliche Positionen wie Stehen und Liegen gebracht wird, werden Blutdruck und Puls gemessen. Zudem wird ein EKG aufgezeichnet.

Um andere Erkrankungen als Ursache für den zu niedrigen Blutdruck auszuschließen, sind je nach Fall weitere Untersuchungen notwendig. Mit einer Blutuntersuchung und Ultraschalluntersuchungen kann die Ärztin oder der Arzt bestimmte Erkrankungen als Ursache ausschließen oder eingrenzen. Beispielsweise eine Erkrankung der Schilddrüse, des Herzens oder Diabetes mellitus.

Wie wird niedriger Blutdruck behandelt?

Ist der niedrige Blutdruck die Folge einer Erkrankung, wird die Ärztin oder der Arzt eine Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung vorschlagen.

Haben Medikamente zum Absinken des Blutdrucks geführt, kann die betroffene Person gemeinsam mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt über alternative Möglichkeiten sprechen. Beispielsweise kann die Dosierung verändert oder das Präparat gewechselt werden.
Bei einer primären Hypotonie ist eine Behandlung nur bei Beschwerden notwendig. In den meisten Fällen empfiehlt die Ärztin oder der Arzt leicht durchzuführende allgemeine Maßnahmen. Die Wirksamkeit von Medikamenten ist derzeit nicht ausreichend wissenschaftlich erwiesen.

Zu den allgemeinen Maßnahmen zählen:

  • Regelmäßige Bewegung und Sportz.B. Schwimmen, Laufen oder Gymnastik.
  • Hydrotherapiez.B. Wechselduschen, bei denen mal warm, mal kalt geduscht wird, oder eine Kneippkur.
  • Kompressionsstrümpfe tragen.
  • Salzreiche Kostz.B. eine gut gesalzene Suppe oder ein Salzbutterbrot zum Frühstück. 
  • Genug trinken: Fachleute empfehlen, täglich zwei bis drei Liter zu trinken.

Bei einer orthostatischen Hypotonie kann u.a. durch folgende Maßnahmen Beschwerden vorgebeugt werden: 

  • Mit erhöhtem Oberkörper schlafen: Durch einen extra Polster können morgendliche Anlaufschwierigkeiten verringert werden. 
  • Langsam und nicht abrupt aufstehen.
  • In der Früh vor dem Aufstehen ein Glas Wasser trinken.
  • Kleinere, dafür häufigere Mahlzeiten: Dadurch können Beschwerden nach dem Essen verringert werden.
  • Beine im Stehen überkreuzen. 

Wohin kann ich mich bei niedrigem Blutdruck wenden?

Für die Behandlung von niedrigem Blutdruck stehen folgende Ansprechstellen zur Verfügung:

  • Ärztin oder Arzt für Allgemeinmedizin,
  • Fachärztin oder Facharzt für Interne Medizin.

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen.

Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 8. März 2024

Expertenprüfung durch: Univ.Prof. Dr. Andrea Podczeck-Schweighofer, Fachärztin für Innere Medizin, Zusatzfach Innere Medizin (Kardiologie), Zusatzfach Innere Medizin (Intensivmedizin)

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