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Trigeminusneuralgie

Die Trigeminusneuralgie ist ein blitzartig einschießender, extrem heftiger, elektrisierender und stechender Gesichtsschmerz im Bereich der Stirn, der Wangen oder des Kinns. Diese Bereiche liegen im Versorgungsgebiet des fünften Hirnnervs (Nervus trigeminus). Der Schmerz dauert zwar meist nur wenige Augenblicke, zählt jedoch zu den stärksten Schmerzen überhaupt. Die Trigeminusneuralgie tritt meist in der zweiten Lebenshälfte auf. Das Verhältnis Männer zu Frauen beträgt 2:3. Von 100.000 Personen sind etwa 40 betroffen.

Welche Ursachen hat eine Trigeminusneuralgie?

Der Trigeminusnerv (auch Drillingsnerv genannt) teilt sich nach seinem Austritt aus der Schädelbasis in drei Äste auf, die verschiedene Bereiche des Gesichts von der Stirn über die Wangen und Kiefer bis zum Kinn versorgen. Wenn die Nervenscheide des Trigeminusnervs an einer Stelle durch Druck geschädigt ist, entlädt sich der Nerv spontan und verursacht die typischen, starken Schmerzen.

Welche Symptome können auftreten?

Die extrem starken, anfallsartigen Schmerzattacken dauern normalerweise nur Sekundenbruchteile bis zu maximal zwei Minuten an und können täglich über Wochen oder Monate auftreten. Sie sind meist ein-, seltener beidseitig. Sie können ohne äußere Ursache entstehen oder aber durch Reize (sogenannte Trigger) wie Berührung im Versorgungsgebiet des Nervus trigeminus, Kauen, Sprechen, Schlucken oder Zähneputzen ausgelöst werden. Meist verkürzen sich die Abstände zwischen den einzelnen Episoden im Krankheitsverlauf. Während der Schmerzattacke verkrampft sich oft auch die Gesichtsmuskulatur („Tic douloureux“), es kann zur Rötung des Gesichts und vermehrter Schweiß- und Tränenproduktion kommen. Bei knapp einem Drittel der Betroffenen handelt es sich um ein einmaliges Erlebnis, bei knapp einem Drittel kommt es jedoch zu drei oder mehr Attacken.

Nach der aktuellen Klassifikation der Internationalen Kopfschmerzgesellschaft (IHS) unterscheidet man zwischen zwei Formen der Trigeminusneuralgie:

  • Klassische (früher: idiopathische) Trigeminusneuralgie: Sie ist die häufigere Form und tritt v.a. einseitig auf. Zwischen den Schmerzattacken besteht in der Regel Beschwerdefreiheit. Bei längeren Krankheitsverläufen kann ein dumpfer Hintergrundschmerz bestehen. Meist liegt eine Nerveneinengung bzw. ein krankhafter Gefäß-Nerven-Kontakt vor. Die klassische Trigeminusneuralgie tritt typischerweise nach dem 40. Lebensjahr auf, wobei die Häufigkeit mit dem Lebensalter zunimmt. Jährlich erkranken pro 100.000 Personen etwa drei bis vier Männer und sechs Frauen.
  • Symptomatische Trigeminusneuralgie: Zwischen den Schmerzattacken muss keine Beschwerdefreiheit auftreten. Zeichen einer Sensibilitätsstörung im Versorgungsbereich des betroffenen Trigeminusastes können vorhanden sein. Mögliche Ursachen dieser seltenen Form sind u.a. Multiple Sklerose, Tumorerkrankungen (Neurinome, Metastasen) oder Erkrankungen der Augen (Grüner Star) bzw. der Zähne. Die symptomatische Trigeminusneuralgie tritt bereits bei jüngeren Personen und häufiger beidseitig auf.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Die Diagnose ergibt sich aus dem typischen Erscheinungsbild und dem neurologischen Untersuchungsbefund. Gegebenenfalls sind weiterführende Untersuchungen wie Magnetresonanztomographie, Röntgen, Computertomographie oder Labortests erforderlich.

Wie wird eine Trigeminusneuralgie behandelt?

Die Behandlung erfolgt in erster Linie medikamentös. Eine klassische Schmerztherapie mit sogenannten Analgetika ist meist wirkungslos, weil sie meist erst zu wirken beginnen, wenn der Schmerzanfall bereits vorüber ist. Therapieziel ist es daher, weitere Attacken zu verhindern. Zum Einsatz kommen v.a. Antiepileptika wie Carbamazepin, Oxcarbazepin, Phenytoin oder Gabapentin. Bei Bedarf kann auch eine Kombinationstherapie mit Medikamenten mit unterschiedlichen Wirkmechanismen versucht werden.

Eine Operation wird in Erwägung gezogen, wenn die medikamentöse Therapie nicht zum erwünschten Erfolg führt oder mit inakzeptablen Nebenwirkungen verbunden ist bzw. wenn die Schmerzursache operativ behoben werden kann. Neben klassischen chirurgischen Verfahren kommen auch radiochirurgische Methoden (Gamma-Knife, Linearbeschleuniger) zum Einsatz. Bei einer symptomatischen Trigeminusneuralgie richtet sich die Therapiewahl nach der jeweiligen auslösenden Ursache.

Wohin kann ich mich wenden?

Beim plötzlichen Auftreten von heftigen Gesichtsschmerzen können Sie sich an folgende Stellen wenden:

  • Ärztin/Arzt für Allgemeinmedizin,
  • Fachärztin/Facharzt für Neurologie,
  • Schmerzambulanz bzw. Schmerztherapeutin/Schmerztherapeut.

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Alle notwendigen und zweckmäßigen Therapien werden von den Krankenversicherungsträgern übernommen. Grundsätzlich rechnet Ihre Ärztin/Ihr Arzt bzw. das Ambulatorium direkt mit Ihrem Krankenversicherungsträger ab. Bei bestimmten Krankenversicherungsträgern kann jedoch ein Selbstbehalt für Sie anfallen (BVAEB, SVS, SVS, BVAEB). Sie können allerdings auch eine Wahlärztin/einen Wahlarzt (d.h. Ärztin/Arzt ohne Kassenvertrag) oder ein Privatambulatorium in Anspruch nehmen. Nähere Informationen finden Sie unter Kosten und Selbstbehalte.

Wenn ein Krankenhausaufenthalt erforderlich ist

In manchen Situationen kann zur Behandlung einer Trigeminusneuralgie ein Krankenhausaufenthalt erforderlich sein. Dabei wird über die Krankenhauskosten abgerechnet. Von der Patientin/dem Patienten ist pro Tag ein Kostenbeitrag zu bezahlen. Die weitere medikamentöse Behandlung zu Hause erfolgt per Rezept durch die Hausärztin/den Hausarzt bzw. durch die Fachärztin/den Facharzt.

Weitere Informationen erhalten Sie unter Was kostet ein Spitalsaufenthalt?

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 8. Mai 2018

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Dr. Waltraud Stromer, Ärztin für Allgemeinmedizin, Fachärztin für Anästhesiologie und Intensivmedizin

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