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Bakterielle Meningitis (akut)

Bei einer Meningitis kommt es zu einer Entzündung der Hirn- bzw. Rückenmarkshäute. Sie wird auch Hirnhaut- oder Gehirnhautentzündung genannt. Ist zusätzlich das Gehirn betroffen, spricht man von Meningoenzephalitis.
Zu den Erregern einer akuten bakteriellen Meningitis bei Erwachsenen zählen unter anderem Meningokokken (Meningokokken-Meningitis) sowie Pneumokokken (Pneumokokken-Meningitis). Weitere Bakterien sind weniger häufig beteiligt (z.B. Listerien, Staphylokokken, Haemophilus influenzae). Eine bakterielle Meningitis kann – muss aber nicht immer – eitrig verlaufen.

Wie kann man vorbeugen?

Gegen bestimmte Erreger liegen Impfstoffe vor. Weitere Informationen dazu bzw. zu Übertragungswegen finden Sie unter

Welche Symptome können auftreten?

Neben anfänglich allgemeinem Krankheitsgefühl und uncharakteristischen Allgemeinbeschwerden zeigt sich eine akute bakterielle Meningitis bei Erwachsenen durch:

  • Kopfschmerzen, die zunehmen bis hin zu extrem starken Schmerzen,
  • Fieber (das zu hoher Temperatur ansteigt),
  • Nackensteifigkeit,
  • Übelkeit,
  • Erbrechen,
  • Bewusstseinsstörungen bis zur Bewusstlosigkeit (manchmal binnen weniger Stunden) sowie
  • Lichtscheue.

Die Zeichen einer Meningitis treten zumeist kombiniert auf, wobei die Nackensteifigkeit besonders charakteristisch ist. Sie ist direkter Ausdruck der Entzündung der Hirn-/Rückenmarkshäute und wird als Meningismus bezeichnet. Bei einer Infektion mit Meningokokken kommt es oft auch zu Blutungen, die sich als kleine punktförmige Flecken an der Haut zeigen (Petechien).

Hinweis

Eine akute bakterielle Meningitis ist lebensgefährlich und kann zu schweren Komplikationen und lebensbedrohlichen Situationen führen (septischer Schock bzw.Sepsis). In schwersten Fällen kann sie innerhalb weniger Stunden zum Tod durch Entzündung des Gehirns oder durch Herz-Kreislauf-Versagen führen (massivste Blutgerinnungsstörungen, Versagen der Nebennieren, Waterhouse-Friderichsen-Syndrom). Deshalb ist es notwendig, rasch zu handeln und verdächtige Beschwerden sofort ärztlich abzuklären und therapieren zu lassen!

Wie wird die Diagnose gestellt?

Die Ärztin/der Arzt orientiert sich an der körperlichen Verfassung der/des Betroffenen. Symptome und weitere Fakten der Anamnese geben Hinweise.

  • Neben körperlicher Untersuchung wird im Rahmen der Diagnose eine Lumbal-Punktion durchgeführt, bei der Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit aus dem Wirbelkanal entnommen wird. Die Proben des Liquors werden auf Entzündungszeichen und Erreger untersucht. Weitere Infos zu Lumbal-Punktion.
  • Verschiedene Laboruntersuchungen werden vorgenommen, u.a. PCR, Bakterienkultur, Zellzahl, Glukose, Protein etc. Nähere Informationen zu den einzelnen Laborwerten finden Sie unter u.a. Laborwerte-Tabelle.
  • Weitere Untersuchungen, z.B.CT des Kopfes, können erforderlich sein, um Komplikationen und Ursachen zu erkennen.

Wie erfolgt die Behandlung?

Die Behandlung erfolgt medikamentös. Antibiotika sowie eventuell Glucocorticoide werden intravenös verabreicht. Ist der Erreger bekannt, können Antibiotika gezielt abgestimmt werden.

Hinweis

Wesentlich ist ein rascher Therapiebeginn. Eine akute bakterielle Meningitis kann innerhalb weniger Stunden zu einer lebensbedrohlichen Situation führen. Breiten sich Bakterien über das Blut aus, besteht die Gefahr eines septischen Schocks bzw. einer Sepsis (Blutvergiftung). In lebensbedrohlichen Situationen ist eine intensivmedizinische Behandlung unumgänglich.

Da Meningokokken sehr ansteckend sind, müssen die betroffenen Patientinnen/Patienten vorrübergehend isoliert werden. Personen, bei denen der Verdacht einer Infektion mit Meningokokken besteht, werden sofort in ein Krankenhaus eingewiesen und dort nach Therapieeinleitung in der Regel für 24 Stunden isoliert. Ist nachgewiesen, dass Meningokokken oder Haemophilus influenzae für die Gehirnhautentzündung verantwortlich sind, kann eine sogenannte Umgebungschemoprophylaxe erforderlich sein. Dabei werden Antibiotika an enge Kontaktpersonen der Betroffenen gegeben, z.B. an Familienangehörige, in Kindergärten, Schule sowie an Personen, die mit Schleimhäuten bzw. Speichel von Erkrankten Kontakt hatten. Auch medizinisches Personal muss sich gegebenenfalls einer Behandlung unterziehen.

Eine bakterielle Gehirnhautentzündung oder Sepsis, z.B. durch Meningokokken, Pneumokokken und Haemophilus influenzae, ist meldepflichtig.

Auch bei einer weiteren bakteriellen Infektion (Lyme-Borreliose) kann eine Meningitis auftreten (Borrelien-Meningitis). Diese verläuft allerdings nicht so dramatisch. Informationen zur Vorbeugung, Diagnose und Therapie einer Infektion mit Borrelien finden Sie unter

Auftreten und Verlauf der Meningitis sind von vielen Faktoren abhängig, unter anderem vom gesundheitlichen Zustand der/des Betroffenen, eventuellen Begleiterkrankungen, dem Erreger, Therapiebeginn sowie Infektionsdauer. Unter Umständen können schwere Langzeitschäden entstehen (z.B. neurologische Schädigungen, Taubheit).

Wohin kann ich mich wenden?

Ein Verdacht auf eine bakterielle Meningitis wird im Krankenhaus abgeklärt. Der Transport erfolgt oft mit Notärztin/Notarzt. Bei starken Schmerzen, hohem Fieber, Bewusstseinsveränderungen oder Bewusstlosigkeit diese/diesen sofort verständigen! Im Krankenhaus wird auch die Lumbal-Punktion vorgenommen.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 2. Mai 2019

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Univ.-Prof. Dr. Franz Fazekas, Univ.-Prof. Dr. Juan-Jose Archelos-Garcia

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