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Allergiepass / Anaphylaxiepass

Die Nase läuft, die Augen sind gerötet, beim Biss in einen Apfel jucken Lippen und Mund: Allergische Reaktionen können sehr vielfältig sein. Aber nicht immer ist klar, auf welchen Stoff der Körper allergisch reagiert. Ein Allergietest kann helfen herauszufinden, welche Substanzen eine allergische Reaktion hervorrufen. Nachdem ein Allergietest durchgeführt wurde, erhalten Sie einen Allergiepass, in dem die relevanten Allergene vermerkt werden . . .

Was ist eine Allergie?

Unter einer Allergie versteht man eine Überreaktion des Körpers auf bestimmte Substanzen, die normalerweise ungefährlich sind. Dazu zählen z.B.:

  • Pollen (Gräser, Bäume, Unkräuter)
  • Hausstaubmilben
  • Bestimmte Nahrungsmittel (z.B. Apfel, Haselnuss, Walnuss, Pfirsich, Erdnüsse)
  • Bestimmte Arzneimittelwirkstoffe (z.B. Penicillin)
  • Insektengifte (z.B. Biene, Wespe)

An sich harmlosen Substanzen, die vom Körper als „fremd“ eingestuft werden und allergische Entzündung auslösen können, werden sie als „Allergen“ bezeichnet. Beim Erstkontakt mit dem Allergen bildet das Immunsystem Immunglobuline der sogenannten „IgE“-Klasse gegen das betreffende Allergen (Sensibilisierung), und es kann bei jedem weiteren Kontakt innerhalb von Minuten eine heftige Abwehrreaktion entstehen.

Hinweis

Eine Nahrungsmittelallergie sollte nicht mit einer -unverträglichkeit verwechselt werden. Bei Nahrungsmittelintoleranzen werden bestimmte Inhaltsstoffe der Nahrung fehlerhaft verstoffwechselt. Dies führt zu unterschiedlichen Beschwerden, die unangenehm, niemals jedoch akut gefährlich sind. Im Gegensatz dazu erkennt der Körper bei einer Nahrungsmittelallergie einen oder mehrere Stoffe der Nahrung fälschlicherweise als schädlich und reagiert sofort und heftig darauf.

Allergietest: im Labor und auf der Haut

Die Allergiediagnostik erfolgt einerseits mittels Blutproben auf IgE-Immunglobuline im Blut, die gegen die Allergene gerichtet sind, kann andererseits auch mittels Hauttests erfolgen. In beiden Fällen wird bestimmt, welche Allergene hauptsächlich die allergischen Reaktionen auslösen. Positive Resultate können auch durch zufällig ähnliche Allergene ausgelöst werden. Dies nennt man Kreuzreaktivität. Bei neuen IgE-Tests wird nur mehr eine sehr geringe Menge Blut benötigt, und es können damit zwischen 112 bis 282 Allergene gleichzeitig getestet werden. Beim Hauttest werden die verdächtigen Allergene in Tröpfchen auf die Haut auf- und mit einer feinen Lanzette eingebracht. Nach 20 Minuten wird die Reaktion abgelesen. Entsteht eine Quaddel, kann dies einen Hinweis auf das relevante Allergen geben. Jedes Resultat, ob aus Bluttest oder Hauttest, muss mit den Symptomen in Einklang gebracht werden, um die wahren Auslöser der allergischen Reaktionen festzumachen.

Besonders bei der Diagnose von Nahrungsmittelallergien kann ein Hauttest auch negativ bleiben, oder er ist wegen vorangegangener schwerer allergischer Reaktionen nicht anzuraten. Dann kann IgE-Testung eine Aussage geben. Besonders neue Tests ermöglichen eine Risikoeinschätzung, nämlich ob eine Nahrungsmittelallergie besteht und wie gefährlich sie ist. Patientinnen/Patienten, bei denen eine Allergie nachgewiesen wurde, erhalten neben dem Befund auch einen Allergiepass, in dem die relevanten Allergene vermerkt werden, besonders wenn sie ein Risiko für schwere Reaktionen haben. Im Allergiepass ist auch vermerkt, ob ein Adrenalin-Autoinjektor zur Therapie der Anaphylaxie verschrieben wurde.

Allergiepass / Anaphylaxiepass – wichtig für den Notfall

Bei bestehender Medikamentenallergie kann vor Verschreibungen von Medikamenten ein Allergiepass als Orientierungshilfe für die behandelnde Ärztin/den behandelnden Arzt sehr hilfreich sein, um allergische Reaktionen zu vermeiden.

Allergikerinnen/Allergiker sollten ihren Allergiepass immer bei sich tragen, besonders wenn es bereits schwere Reaktionen gegeben hat, und ihn möglichst gleich am Anfang eines eintretenden Allergie-Ereignisse herausnehmen. So kann die Ärztin/der Arzt im Notfall – z.B. bei einer schwere allergischen Reaktion oder gar einem allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit – sehen, dass und worauf die Patientin/der Patient allergisch reagiert. Familie und Freunde sollten über den Allergenauslöser und mögliche Reaktionen gut informiert sein. Bis zum Eintreffen der Ärztin/des Arztes soll die Allergenquelle, wenn möglich sofort entfernt und folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  • Ausspucken restlicher Nahrung und Spülen des Mundes mit kaltem Wasser,
  • Schwellungen im Mundbereich mit Eis entgegenwirken,
  • Entfernung des Insektenstachels und Aussaugen des Giftes,
  • Abbinden der betroffenen Körperstelle,
  • Ruhe bewahren,
  • Hinsetzen, besser hinlegen, und jede körperliche Betätigung vermeiden, um die Allergenverbreitung ins Blut zu verzögern,
  • bei Schwindel sofort flache Lagerung und Beine hochlagern.
  • Gefährdete Patientinnen/Patienten tragen einen (oder besser zwei) Adrenalin-Selbstinjektoren bei sich, in dessen Aufbewahrungsort und Gebrauch sie selbst, aber auch Familie, Freunde, Lehrpersonal oder Kolleginnen/Kollegen eingewiesen sein sollten.
  • Für Auslandsreisen empfiehlt es sich, einen englischen Allergie- bzw. Anaphylaxiepass mitzuführen, sowie eine Bestätigung dass Adrenalin-Autoinjektoren, aufgrund der Diagnose Anaphylaxie, im Handgepäck mitgeführt werden müssen.

Wann kann ein Allergietest durchgeführt werden?

Besteht der Verdacht auf eine Allergie, kann ein Allergietest durchgeführt werden. Grundsätzlich kann jeder unabhängig vom Alter (ab acht Monaten) auf Allergien getestet werden. Bei Kleinkindern wird manchmal auf die Hauttestung verzichtet, auch wegen der begrenzten Hautfläche und dem damit verbundenen oft starken Juckreiz und Unbehagen, und nur eine Blutabnahme durchgeführt. Vorteilhaft sind dabei die neuen IgE-Tests, bei denen nur geringe Mengen Blut erforderlich sind.

Wohin kann ich mich wenden?

Für die Diagnose von Allergien gibt es spezielle Einrichtungen – wie Allergieambulatorien und auf Allergie spezialisierte Spitalsambulanzen der Fächer HNO, Haut-, Lungen- und Kinderheilkunde. Die dafür erforderliche Überweisung erhalten Sie von Ihrer betreuenden Ärztin/Ihrem betreuenden Arzt. Daneben können Sie bei großem Leidensdruck auch private Allergiezentren wählen.

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Die Kosten für die Allergiediagnostik werden von den einzelnen Krankenkassen unterschiedlich abgegolten. Für nähere Informationen erkundigen Sie sich direkt bei Ihrer Krankenkasse oder bei Ihrer Allergologin/Ihrem Allergologen. Für die Ausstellung eines Allergiepasses fallen keine Kosten an.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 11. März 2019

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Univ.Prof. Dr. Erika Jensen-Jarolim

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