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Arbeitslosigkeit: Ältere Menschen

Ältere Arbeitnehmerinnen/Arbeitnehmer werden immer wieder mit Altersdiskriminierung konfrontiert. Dies trifft diejenigen besonders hart, die auf Arbeitssuche sind. Häufige Vorurteile lauten: „Man sei ein Vertreter einer alten Generation, eher unflexibel, den Anforderungen der neuen Arbeitswelt nicht gewachsen, öfter in Krankenstand und nicht mehr so leistungsfähig etc.“. Doch ältere Arbeitnehmerinnen/Arbeitnehmer können diesen Vorurteilen Einiges entgegensetzen. Die Arbeitswelt ist einem ständigen Wandel unterworfen. Diese stellt hohe Anforderungen an die Arbeitnehmerinnen/Arbeitnehmer und fordert Flexibilität. Zudem nimmt die Komplexität der Arbeitsinhalte sowie die Arbeitsgeschwindigkeit zu. Dennoch: Die demografische Entwicklung zeigt, wie wichtig es ist, Menschen länger gesund im Berufsleben zu halten. Ältere Arbeitnehmerinnen/Arbeitnehmer mit langjähriger Erfahrung können zudem ein unverzichtbares Potenzial für ein Unternehmen darstellen.

Welchen Herausforderungen müssen sich ältere Arbeitssuchende stellen?

Sind ältere Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen, bleiben sie in der Regel länger arbeitslos. Das liegt einerseits an den Vorurteilen gegenüber älteren Arbeitskräften, andererseits an eventuell bestehenden Krankheiten, die einen Wiedereinstieg erschweren. Längere ungewollte Arbeitslosigkeit gilt wiederum als eigenständiger Risikofaktor für die Gesundheit. Beim Arbeitsmarktservice (AMS) gilt man nach dem 45. Lebensjahr (45+) als ältere Arbeitssuchende/älterer Arbeitssuchender.

Erschwerend kommt hinzu, dass älteren Arbeitssuchenden im Gegensatz zu jüngeren Jobanwärterinnen/-anwärtern mitunter „moderne“ Zertifikate fehlen. Sie können teilweise „nur“ mit ihrem jahrelangen Erfahrungsschatz aufwarten. Allerdings kann auch eine hohe Qualifikation zum Stolperstein bei der Jobsuche werden. Denn: Ein hoher Ausbildungsgrad, z.B. ein akademischer Abschluss mit viel Arbeitserfahrung, bedeutet aufgrund des mitunter höheren Gehaltsanspruchs einen Wettbewerbsnachteil gegenüber jüngeren Mitbewerberinnen/Mitbewerbern.

„Hauptkonkurrenten“ bei der Jobsuche sind meist jüngere Menschen, die aus Sicht der Arbeitgeberinnen/Arbeitgeber zeitgemäßer qualifiziert sind und gleichzeitig „weniger kosten“. Dass ältere Arbeitnehmerinnen/Arbeitnehmer einem Unternehmen vielerlei Nutzen und wichtige Ressourcen bieten können, wird dabei häufig nicht ausreichend beachtet.

Welche Argumente können ältere Arbeitskräfte bei der Bewerbung vorbringen?

Wichtig ist es, sich auf Altersvorurteile, die in einem Bewerbungsgespräch auftauchen können, vorzubereiten. Das eigene Alter sollte nicht als Schwäche betrachtet werden. Die eigenen Fähigkeiten und Stärken sowie entsprechende Argumente, die für eine ältere Arbeitssuchende/einen älteren Arbeitssuchenden sprechen, sollten selbstbewusst vermittelt werden.

Vorurteil Gegenargument
Ältere sind zu teuer. Das trifft nur teilweise und hauptsächlich auf Höherqualifizierte zu. Zudem verfügen ältere Arbeitnehmerinnen/Arbeitnehmer über Erfahrungswissen, das oft dabei hilft, Kosten einzusparen. Etwaige Marktkenntnisse und Kundenkontakte älterer Angestellter können Vorteile für das Unternehmen bringen.
Ältere haben überholte (zu alte) formale Qualifikationen. Ein Mangel an formalen Qualifikationen ist durch Erfahrungswissen und Schlüsselqualifikationen ausgleichbar.
Ältere sind weniger lernwillig und lernfähig. Auch die Lernbereitschaft bleibt gleich. Ältere Menschen lernen allerdings anders als jüngere Menschen.
Ältere sind weniger belastbar und leistungsfähig. Mit zunehmendem Alter kommt es zu einem Wandel der Leistungsfähigkeit, aber zu keinem Leistungsabfall. Auffassungsgabe und Konzentrationsfähigkeit bleiben erhalten, soziale Kompetenzen, wie Teamfähigkeit, können sogar zunehmen.
Ältere sind öfter krank. Ältere Arbeitnehmerinnen/Arbeitnehmer sind in der Regel seltener krank als jüngere. Zudem haben sie meist ein geringeres Freizeitunfallrisiko.
Weiters kann ein gesunder Lebensstil als Gegenargument vorgebracht werden (gesunde Ernährung, viel Bewegung, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen).
Ältere sind weniger anpassungsfähig, unflexibel und nicht innovativ. Ältere haben wertvolles Wissen und Erfahrungen gesammelt und können dadurch die Umsetzbarkeit und den Erfolg von Veränderungen besser abschätzen. Innovationsfähigkeit ist darüber hinaus nicht vom Alter abhängig, sondern davon, welcher Typ Mensch man ist. Ältere können zudem vielleicht neue Kundengruppen (u.a. die kaufkräftige Generation 50+) erschließen und sind aufgrund ihrer Erfahrung vertrauenswürdige Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner.

Quelle: AMS und Österreich.gv.at

Weitere Vorzüge, die ältere Arbeitnehmerinnen/Arbeitnehmer mitbringen können, sind:

  • Im Leben bereits gefestigt: Bei älteren Menschen ist die Familienplanung bereits abgeschlossen und sie ziehen seltener um. Dadurch müssen Unternehmen seltener Karenzvertretungen und neue Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter suchen.
  • Lange Berufserfahrung: Dadurch können ältere Bewerberinnen/Bewerber vielfältige Herausforderungen mitunter besser meistern, reagieren in Krisensituationen gelassener und können im Umgang mit anderen Menschen häufig souveräner auftreten.
  • Kontakte: Im Zuge der beruflichen Karriere gesammelte Kontakte können mitunter im neuen Unternehmen von Nutzen sein.
  • Förderungen: Die zukünftige Arbeitgeberin/der zukünftige Arbeitgeber kann auf verschiedene Förderungen aufmerksam gemacht werden, die bei der Einstellung einer älteren Arbeitnehmerin/eines älteren Arbeitnehmers möglich sind, wie z.B. die Eingliederungsbeihilfe. Ebenso sind die Beiträge zur Sozialversicherung für ältere Arbeitnehmerinnen/Arbeitnehmer ab 60 bzw. 63 Jahren niedriger.
  • Zusatzqualifikationen und Weiterbildungsangebote: Wurden bereits Zusatzqualifikationen erworben, sollten diese erwähnt werden. Maßnahmen, wie Weiterbildungen, das Lesen von Fachzeitschriften und das Besuchen von facheinschlägigen Messen, zeigen die Bereitschaft der Bewerberin/des Bewerbers zur Weiterbildung und das Interesse an der neuen Arbeitsstelle.

Tipp

Konzentrieren Sie sich sowohl bei der schriftlichen Bewerbung als auch beim Vorstellungsgespräch auf Ihre Vorteile (Erfahrung, Kenntnisse etc.), die Sie dem Unternehmen bieten. Denn: Wichtig ist, dass Sie selbst Ihr Alter nicht als Nachteil sehen.

Unterstützung für ältere Arbeitssuchende

Da Menschen fortgeschrittenen Alters auf dem Arbeitsmarkt oft benachteiligt sind, gibt es zahlreiche bundesweite und länderspezifische arbeitsmarktpolitische Unterstützungsmaßnahmen. Das reicht von der allgemeinen Hilfe bei der Bewerbung und beim Wiedereinstieg, zielgruppenspezifischen Beratungsangeboten, Weiterbildungen in gefragten Bereichen und arbeitsplatznaher Qualifizierung über temporäre Beschäftigung in Sozialen Unternehmen (vor der Pension bzw. als Sprungbrett in eine weitere Anstellung) bis hin zur Unterstützung beim Schritt in die Selbstständigkeit (Unternehmungsgründungsprogramm). Vieles wird österreichweit angeboten, manche Services sind jedoch auf Bundesländer beschränkt.

Darüber hinaus gibt es mit Eingliederungsbeihilfen finanzielle Anreize für Unternehmen, Arbeitsverhältnisse mit älteren Menschen einzugehen. Dass dabei eine Win-Win-Situation zustande kommen kann, schildert die Broschüre Ältere Arbeitnehmer – Das Herzstück vieler Unternehmen der Wirtschaftskammer Österreich anschaulich.

Das Programm „fit2work“ steht insbesondere auch älteren Arbeitssuchenden zur Verfügung. Das bundesweite kostenlose und freiwillige Angebot richtet sich speziell an Personen, die aufgrund von gesundheitlichen Problemen Schwierigkeiten haben, wieder beruflich Anschluss zu finden.

Für Menschen, die in Beschäftigung stehen, besteht seit Juli 2017 nach längeren Krankenständen die Möglichkeit, Wiedereingliederungsteilzeit (WIETZ) zu vereinbaren. Dabei wird die Arbeitszeit vorübergehend reduziert, um eine sanfte, schrittweise Rückkehr in den Berufsalltag zu ermöglichen und die Gesundheit langfristig zu erhalten.

Hat man den Wiedereinstieg in das Arbeitsleben geschafft, möchte jedoch die Arbeitsbelastung reduzieren, besteht auch die Möglichkeit der Altersteilzeit. Dabei wird die Arbeitszeit verringert, man verdient jedoch weiterhin bis zu 80 Prozent des vorherigen Gehaltes. Eine der Voraussetzungen ist, dass man im Unternehmen bereits mindestens drei Monate gearbeitet hat.

Hinweis

In der Altersteilzeit verliert man keinerlei Ansprüche auf Kranken-, Pensions- und Arbeitslosenversicherung.

Weitere Informationen erhalten Sie unter:

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 9. Juni 2020

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Mag. Roland Sauer

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