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Gesundheit und Wohlbefinden im Seniorenheim

Wie in allen Einrichtungen, wo Menschen zusammenleben und arbeiten, können auch in Alten- und Pflegeheimen manchmal belastende Situationen entstehen, die Gesundheit und Wohlbefinden beeinträchtigen. Vorgegebene Tagesabläufe, Essenszeiten, Speiseangebote, Lärm durch Fernsehgeräte der Nachbarn, Konflikte mit Mitbewohnerinnen/Mitbewohnern oder begrenzte Betreuungszeit und „Stress“ des Personals können als persönlich belastend empfunden werden. Projekte zur Gesundheitsförderung können hier unterstützend wirken.

Einfluss der Lebens- und Arbeitsbedingungen

Die Lebens- und Arbeitsbedingungen in Alten- und Seniorenheimen haben einen großen Einfluss auf die Gesundheit der Menschen, die dort wohnen arbeiten und zu Besuch kommen: Bewohnerinnen/Bewohner, Angehörige, Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter oder ehrenamtlich Tätige. Eine wichtige Rolle spielen alltägliche Lebensbereiche wie Wohnen, Essen oder persönliche und soziale Aktivitäten, aber auch die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten.

In Alten- und Pflegeheimen ist Aktivität in Gesellschaft zu einer Art Leitbild geworden. Neben regelmäßigen Mahlzeiten, Zimmerreinigung und Pflegeleistungen bieten viele Einrichtungen ihren Bewohnerinnen/Bewohnern und Gästen zahlreiche Aktivitäten von Gymnastik über Nordic Walking, Kegeln, Basteln, Gartengestaltung, Musizieren, Tanzen oder Theaterspielen bis hin zum Sprachkurs, der Literaturrunde oder der Seniorenreise an.

Mittels Gesundheitsförderung können diese Lebens- und Arbeitsbedingungen noch verbessert werden. Das Ziel ist, persönliche Stärken und Fähigkeiten einer Person mit gezielter Unterstützung zu erhalten oder sogar weiter auszubauen. Wirksame, erfolgreiche Projekte der Gesundheitsförderung folgen bewährten Prinzipien und Abläufen. So wird zunächst untersucht, was die Gesundheit der Menschen im Seniorenheim fördert und belastet.

Projekt "Gesundheit hat kein Alter"

Beispiel einer Maßnahme für die Bewohnerinnen und Bewohner ist das Mobilitätsförderungsprogramm „Bewegtes Leben“ des Projekts „Gesundheit hat kein Alter“. Das Ziel dabei war, die Mobilität älterer Menschen und damit auch ihre Selbstständigkeit zu erhalten und zu verbessern. Die Zielgruppen dieses Projektes waren sowohl die Bewohnerinnen und Bewohner, als auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Die Voruntersuchungen im Rahmen des Projekts zeigten folgende Ergebnisse:

  • Gesundheitsfördernd für die Bewohnerinnen/Bewohner ist, dass sie das Personal gerne haben, sich im Haus oder im Zimmer wohlfühlen und das Essen gut schmeckt.
  • Belastend für die Bewohnerinnen/Bewohner ist, dass sie sich schlecht fortbewegen können, dass sie durch Schmerzen behindert werden und ein zu häufiger Wechsel des Personals.
  • Die Angehörigen werden unterstützt durch die Möglichkeit, die Senioreneinrichtung an sich zu nutzen, die angenehme Atmosphäre im Haus und die Nähe des Hauses zur Familie.
  • Die Angehörigen werden belastet durch zusätzliche Kosten für Leistungen, Mangel sozialer Kontakte der Bewohnerinnen/Bewohner und Personalmangel in der Einrichtung.
  • Gesundheitsfördernd für die Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter ist, dass sie ihre Arbeit als sinnvoll empfinden und ausreichend Arbeits- und Hilfsmittel zur Verfügung stehen.
  • Belastend für die Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter ist, vor allem Zeitdruck, Stress und schwere Lasten als Hauptbelastungen sowie sprachliche Probleme und unzureichende Möglichkeiten sich von der Arbeit zu erholen und zu entspannen.

Gesetzte Maßnahmen waren erfolgreich

Durch gezielte Mobilitätsförderung wurden die Bewohnerinnen und Bewohner aktiviert, dadurch gleichzeitig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Angehörige entlastet. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fühlten sich nach dem Programm subjektiv sicherer im Alltag, haben neue Kontakte geknüpft, stehen leichter auf und können für längere Zeit freistehen. Zudem gibt es auch neue Betreuungsformen, z.B. eine Tages-Gruppe für Bewohnerinnen und Bewohner mit ausgeprägter Demenz oder Programme für die mentale Fitness.

Besonders wichtig für den Erfolg des Projekts war die konsequente Umsetzung von Maßnahmen wie beispielsweise die Umstellung von störendem Mobiliar bis hin zu baulichen Veränderungen. Strukturelle Maßnahmen des Projektes umfassten die Anpassung von Arbeitsformen und Abläufen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Einführung eines organisierten Beschwerdemanagements wurde von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als entlastend erlebt. Auch eine klare Aufgabenbeschreibungen und die Definition klarer Verantwortungsbereiche war für die Mitarbeitenden hilfreich.

Eine weitere Maßnahme zur Entlastung des Personals war die Verbesserung der Pausenqualität. Dazu wurde die Möglichkeit eröffnet, sich in Pausen zurückziehen zu können, oftmals sogar ein neuer Raum dafür angelegt. Eine weitere Maßnahme in Bezug auf die psychosoziale Gesundheit im Bereich der Pflegeberufe war das Angebot von Supervision. Generell erhielten die Mitarbeitenden durch spezifische Fortbildungen (vor allem zu den Themen Demenz, Palliativversorgung, Bewegung, Ernährung) Sicherheit und Rückhalt bei ihrer Arbeit.

Auf die körperliche Entlastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zielten die klassischen Instrumente des Arbeits- und Gesundheitsschutzes, z.B. die Nutzung von Hebehilfen und Schulung in Hebetechniken, ab.

Durch das Projekt hat sich auch die Perspektive auf die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Organisation verändert. Sie ist als Bestandteil des Organisationsalltags gestärkt worden und vermehrt in den Fokus gerückt.

Weitere Informationen:

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 21. September 2021

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Fonds Gesundes Österreich

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