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Active & Assisted Living – wie Hightech im Alltag hilft

Active & Assisted Living (AAL, auch: altersgerechte Assistenzsysteme für ein umgebungsunterstütztes, gesundes und unabhängiges Leben) ist ein Bereich, der sich mit dem Einsatz von Kommunikations- und Informationstechnologien befasst, die den Alltag von Menschen unterstützen sollen – beispielsweise jenen von Seniorinnen und Senioren oder Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen. Moderne Technologien können dazu beitragen, den Alltag sicherer und angenehmer zu gestalten, und so dabei helfen, möglichst lange ein selbstständiges, selbst bestimmtes sowie sozial integriertes Leben zu führen.

Unter dem Begriff Active & Assisted Living werden Konzepte, Produkte und Dienstleistungen zusammengefasst, die Technologien und soziales Umfeld miteinander verbinden und zum Ziel haben, die Lebensqualität für Menschen zu erhöhen. Für die gesundheitsbezogene Nutzung von Assistenz-Technologien werden zumeist auch die Begriffe „Telemonitoring“ oder „Home-Monitoring“ verwendet. Die unterstützenden Technologien werden vor allem in den Bereich Gesundheit, Sicherheit, Komfort und soziale Interaktion verwendet.

Von besonderem Interesse sind diese Technologien deshalb, weil sie auch kranke und pflegebedürftige Menschen dabei unterstützen, ein weitgehend autonomes Leben zu führen und bei Verschlechterung ihres Gesundheitszustandes oder bei Fehlfunktionen von Medizinprodukten (z.B. Herzschrittmachern) rascher medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Sie erhöhen somit die Sicherheit der Nutzerinnen/Nutzer, können aber auch Belastungen durch häufige Kontrolluntersuchungen reduzieren. Ihre Verwendung bietet sich vor allem in jenen Fällen an, in denen stationäre Aufnahmen – sei es im Krankenhaus oder in einer Pflegeeinrichtung – vermieden werden können.

Sicherheit & Selbstständigkeit

Die Themenbereiche des „umgebungsunterstützten Lebens“ sind relativ breit und umfassen unter anderem Mobilität, Kommunikation, soziale Interaktion, Netzwerke und Autonomie etc. Die Möglichkeiten der assistiven Technik sind vielfältig und reichen von baulichen Maßnahmen über intelligente, aber relativ einfache technische Hilfsmittel – wie beispielsweise Gehhilfen oder die automatische Erinnerung zur Medikamenteneinnahme – bis hin zu Software-Anwendungen und komplexeren technischen Systemen wie Sturzmeldesystemen. Im Idealfall werden mehrere Maßnahmen miteinander verbunden. Für ältere und/oder zumeist (chronisch) kranke Menschen bedeutet das: Lösungen, die an die jeweiligen spezifischen Bedürfnisse und Lebensweisen angepasst sind und es ihnen ermöglichen, so lange wie möglich in ihrer gewohnten Umgebung zu leben.

Herausforderungen & ethische Aspekte

AAL-Systeme können nützlich sein, stellen jedoch nicht nur Herausforderungen technischer Art dar, sondern werfen verschiedene Fragestellungen auf – unter anderem ergonomische, ethische, soziale, rechtliche und nicht zuletzt ökonomische.

Was die sozialen Aspekte betrifft, so ist zum Beispiel bei Überlegungen der Bedienbarkeit und Benutzerfreundlichkeit auf die Nutzer/innen (die sogenannte digitale literacy der Nutzer/innen) einzugehen. Es ist dabei darauf zu achten, dass sowohl mangelhafte als auch überschießende und fehlgeleitete Anpassung der Systeme an die Nutzer/innen zu Diskriminierung führen kann. Man darf nicht in die Falle tappen zu glauben, alle Senioren/Seniorinnen möchten ausschließlich Seniorentelefone mit riesigen Tasten, die ihnen dann peinlich sind. Dies wäre eine Form der Diskriminierung.

Mit ethischen Aspekten beschäftigt sich die Stellungnahme „Assistive Technologien“ der Bioethikkommission beim Bundeskanzleramt. Sie greift unter anderem Probleme der Verantwortung und des Datenschutzes auf. Es sollen nur die Daten gespeichert werden, welche für die Funktionalität und Aufgabe des Assistenzsystems notwendig sind. Auch ein einfacher Zugang für alle Betroffenen zu Assistiven Technologien sollte gewährleistet sein. Zudem darf auch bei Ablehnung von AAL-Technologien keinesfalls ein Nachteil in der medizinischen und pflegerischen Betreuung entstehen.

Produkte & Dienstleistungen für ältere Menschen

Einige „assistive Produkte“ sind bereits auf dem Markt verfügbar, viele befinden sich noch in der Forschungs- und Entwicklungsphase. Die Ideen und Lösungen des „umgebungsunterstützten Lebens“ sind äußerst unterschiedlich. So gibt es beispielsweise:

  • Sturzmeldesysteme, die mittels Sensoren im Boden oder in Schuhen einen Sturz erkennen und Alarm auslösen können, oder
  • Hilferufanlagen zum Tragen am Körper. Über diese kann etwa im Notfall ein Hilferuf abgesetzt werden. Informationen zum Hilferuf, der per Knopfdruck über eine Armbanduhr gesendet wird, finden Sie unter Sicherheit in der Wohnung.
  • Auch spezielle universelle Fernsteuerungen, mit deren Hilfe diverse Haushaltsgeräte bedient werden können, sollen den Alltag älterer Menschen erleichtern. Genauso wie Systeme, die neben integriertem TV, Telefon und Internet-Zugang unter anderem die vergessene, eingeschaltete Herdplatte und offene Fenster melden.
  • Zur sozialen Integration älterer Menschen können zudem an deren Bedürfnisse angepasste Internet-Portale oder Software-Anwendungen mit speziellen Services (Gedächtnistraining, Lebensmittellieferung etc.) beitragen

Von der Anwendung Assistiver Technologien können sowohl gesunde, aktive ältere Menschen profitieren, als auch multimorbide hochbetagte Menschen. Bei der zweiten Gruppe dient AAL dazu, Selbstfürsorgedefizite nach Möglichkeit zu verringern oder auszugleichen.

Nationale & internationale Programme

Die EU unterstützt die Entwicklung des „Umgebungsunterstützten Lebens“. Das Forschungs- und Entwicklungsprogramm „Active and Assisted Living (AAL) Research and Development Programme“ für innovative Produkte und Dienstleistungen mit Fokus auf ältere Menschen wurde 2008 ins Leben gerufen. Auch Österreich beteiligt sich mit dem nationalen Programm „benefit – Demografischer Wechsel als Chance“ daran. Durch die gezielte Förderung von bestimmten Projekten will man dazu beitragen, die technischen Errungenschaften der letzten Jahrzehnte auch verstärkt für den älteren Anteil der Bevölkerung nutzbar zu machen.

Weitere Informationen dazu finden Sie auf den folgenden Websites:

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 21. September 2021

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Fonds Gesundes Österreich

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