Zu Schilddrüsenerkrankungen zählen:
Struma: Was ist das?
Als Struma (umgangssprachlich Kropf) bezeichnet man eine Vergrößerung der Schilddrüse (Struma diffusa). Diese geht meistens mit einem knotigen Umbau des Gewebes (Struma nodosa) einher. Die häufigste Ursache für eine Struma ist ein jahrelanger ernährungsbedingter Jodmangel. Durch bestimmte Wachstumsfaktoren kommt es zu einer Vermehrung von Schilddrüsenzellen und damit zu einer Volumenzunahme des Organs. Seltener sorgen auch Schilddrüsenzysten für eine sichtbare Vergrößerung der Schilddrüse. Eine Vergrößerung oder knotige Veränderung der Schilddrüse ist meist gutartig. Selten kann Schilddrüsenkrebs die Ursache sein. Dennoch ist es wichtig, Vergrößerungen der Schilddrüse ärztlich abklären zu lassen.
Schilddrüsenentzündung: Was ist das?
Bei einer Schilddrüsenentzündung (Thyreoiditis) kommt es zu einer Entzündung bzw. Schädigung des Gewebes der Schilddrüse. „Thyreoiditis“ leitet sich von der Fachbezeichnung der Schilddrüse (Glandula thyroidea) ab, die Endung „-itis“ steht für Entzündung. Es gibt unterschiedliche Formen einer Schilddrüsenentzündung.
Welche Formen von Schilddrüsenentzündungen gibt es?
Zu den akuten Schilddrüsenentzündungen zählen die „akute eitrige Thyreoiditis“ und die „subakute Thyreoiditis de Quervain“. Im Akutstadium kann es zu einer Überfunktion der Schilddrüse kommen. Diese Erkrankungen äußern sich durch Berührungsschmerz im Schilddrüsenbereich und grippeähnliche Symptome. Sie heilen meist ohne nachteilige Folgen aus. Nur in seltenen Fällen kann daraus eine Unterfunktion entstehen. Eine akute eitrige Entzündung der Schilddrüse wird mit Antibiotika und entzündungshemmenden Medikamenten behandelt. Wenn ein Abszess durch Ultraschall oder Computer-Tomographie (CT) festgestellt wird, können operative Maßnahmen notwendig sein.
Bei der subakuten Entzündung der Schilddrüse reicht in den meisten Fällen die Einnahme von Entzündungshemmern aus, um die Symptome zu kontrollieren. Nur bei schweren Verlaufsformen ist neben einer entzündungshemmenden Therapie eine Cortisontherapie für längere Zeit erforderlich. Diese Entzündungen heilen in der Regel vollständig aus, können aber eine Unterfunktion der Schilddrüse nach sich ziehen.
Die häufigere chronische Schilddrüsenentzündung (auch Hashimoto-Thyreoditis genannt) ist eine Autoimmunerkrankung, bei der Antikörper im Blut die Schilddrüsenzellen angreifen. Sie verläuft in den meisten Fällen ohne Beschwerden, kann aber durch die Zerstörung von Schilddrüsengewebe zu einer Unterfunktion führen.
Die sogenannte fibrosierende Schilddrüsenentzündung („Riedel-Struma“) ist sehr selten. Die Schilddrüse wird dabei aufgrund unbekannter Ursachen größer und verhärtet sich. Es kann zur Einklemmung von Luftröhre und Nerven sowie Blutgefäßen kommen. Dies macht einen operativen Eingriff notwendig – mit anschließender Therapie (z.B. mit Ersatz von Schilddrüsenhormonen).
In seltenen Fällen kann auch eine Strahlentherapie oder eine Verletzung zu einer Entzündung der Schilddrüse führen. Untenstehend finden Sie zudem Informationen über Schilddrüsenentzündungen nach der Schwangerschaft.