Wir haben Videos eingebettet, die auf externen Video-Plattformen (z.B. YouTube) liegen. Es besteht die Möglichkeit, dass externe Video-Plattformen Cookies setzen. Wenn Sie dem zustimmen, können solche Videos abgespielt werden. Dazu besuchen Sie bitte unsere Cookie-Einstellungen. Weitere Informationen bietet unsere Datenschutzerklärung.

Wir haben Videos eingebettet, die auf externen Video-Plattformen (z.B. YouTube) liegen. Es besteht die Möglichkeit, dass externe Video-Plattformen Cookies setzen. Wenn Sie dem zustimmen, können solche Videos abgespielt werden. Dazu besuchen Sie bitte unsere Cookie-Einstellungen. Weitere Informationen bietet unsere Datenschutzerklärung.

Wir haben Videos eingebettet, die auf externen Video-Plattformen (z.B. YouTube) liegen. Es besteht die Möglichkeit, dass externe Video-Plattformen Cookies setzen. Wenn Sie dem zustimmen, können solche Videos abgespielt werden. Dazu besuchen Sie bitte unsere Cookie-Einstellungen. Weitere Informationen bietet unsere Datenschutzerklärung.

Harninkontinenz: Formen & Symptome

Die Entstehung einer Inkontinenz kann durch vielfältige Faktoren verursacht bzw. gefördert werden. Daher gibt es auch unterschiedliche Formen. Die wichtigsten sind Belastungs-, Drang- und Überlaufinkontinenz. Auch Mischformen aus Belastungs- und Dranginkontinenz können vorkommen. Die Beschwerden verursachen bei Betroffenen oft einen hohen Leidensdruck . . .

Neben ungewolltem Harnverlust leiden Betroffene v.a. unter häufigem Toilettengang, Störung der Nachtruhe durch mehrmaliges Aufstehen, um Harn zu lassen, sowie plötzlich auftretenden starken Harndrang. Dies zeigt eine von der Medizinischen Kontinenzgesellschaft Österreich durchgeführte Untersuchung. Besonders auffällig ist darin auch, dass ein Fünftel der Befragten bereits seit mindestens zehn Jahren an Harninkontinenz leidet, ein weiteres Fünftel bereits seit mindestens fünf Jahren. Rund 60 Prozent der Betroffenen haben ihr Problem nicht bei der Hausärztin/dem Hausarzt angesprochen. Daraus lässt sich erkennen, welch großes Tabuthema Harninkontinenz nach wie vor ist. Welche Beschwerden vorherrschen, hängt u.a. auch von den Ursachen und dem vorliegenden Typ der Harninkontinenz ab.

Welche Formen von Harninkontinenz gibt es?

Am häufigsten sind folgende Harninkontinenzformen:

  • Belastungsinkontinenz, frühere Bezeichnung Stressinkontinenz.
  • Dranginkontinenz, auch Urgeinkontinenz bzw. Syndrom der überaktiven Blase („overactive bladder“, OAB), Reizblase.
  • Mischinkontinenz aus Belastungs- und Dranginkontinenz.
  • Überlaufinkontinenz, auch: Harninkontinenz bei chronischer Harnretention (Harnabflussstörung).

Je nach Geschlecht bzw. Alter herrschen verschiedene Formen vor:

  • Männer: Am häufigsten ist die Dranginkontinenz.
  • Frauen: Insgesamt überwiegt die Belastungsinkontinenz (ca. 50 Prozent), gefolgt von Mischinkontinenz (ca. 30 Prozent) und Dranginkontinenz (ca. 15 Prozent). Mit steigendem Alter erhöht sich der Anteil an Drang- und Mischinkontinenzen.

Belastungsinkontinenz

Der Verschlussmechanismus der Harnröhre funktioniert nicht mehr einwandfrei. Bei einem Druckanstieg im Bauchraum kann ungewollt Harn abgehen, meist tröpfchenweise. Je nach Schweregrad (I-III) der Belastungsinkontinenz kann dies in folgenden Situationen geschehen:

  • beim Husten, Niesen, Lachen und Tragen, aber auch im Gehen, beim Aufstehen (I),
  • bei sportlichen Betätigungen (II),
  • im Liegen bzw. beim Lagewechsel im Bett oder bei wenig anstrengenden Bewegungen (III).

Bei Frauen entsteht diese Form der Inkontinenz unter Umständen als Spätfolge schwerer bzw. mehrfacher Geburten. Sie kann sich auch im letzten Schwangerschaftsdrittel zeigen, bildet sich jedoch in der Regel nach der Geburt wieder zurück.

Dranginkontinenz

Es besteht häufiger und teils sehr intensiver Harndrang, mit ungewolltem Harnverlust. Die Betroffenen müssen sehr häufig kleine Mengen Harn lassen (Pollakisurie). Gerade in der Nacht kann dies eine große Belastung darstellen (Nykturie). Der Harndrang kann sich so rasch und intensiv aufbauen, dass nicht mehr rechtzeitig eine Toilette zur Verfügung steht (imperativer Harndrang). Grund können eine übersteigerte Sensibilität der Blase sowie ungehemmte Kontraktionen des Harnblasenmuskels sein (Detrusors). Mögliche Ursachen sind u.a.:

Bei älteren bzw. hochbetagten Menschen führt die Dranginkontinenz häufig zu Stürzen.

Weitere Informationen erhalten Sie unter Senioren & Unfälle: Die Gefahren lauern zuhause.

Mischinkontinenz

Es liegt gleichzeitig eine Belastungs- und Dranginkontinenz vor. Dabei kommt es zum unwillkürlichen Harnverlust bei meist starkem Harndrang. Grund sind eine überaktive Harnblase sowie eine Verschlussschwäche der Harnröhre. Frauen höheren Alters entwickeln häufig zu einer bereits bestehenden Belastungsinkontinenz eine Dranginkontinenz.

Überlaufinkontinenz

Typisch ist ein meist kontinuierlicher, tröpfchenweiser Harnverlust, wobei die Harnblase nie vollständig entleert wird. Der Harnabfluss ist behindert, sodass die Harnblase übervoll ist und auf Dauer überdehnt wird. Als Spätfolge können die Nieren durch einen Harnrückstau geschädigt werden. Die Überlaufinkontinenz betrifft vorwiegend Männer.

Mögliche Ursachen für Abflussbehinderungen: z.B. Prostatavergrößerung, Harnsteine oder Harnröhrenverengung, Tumore, altersbedingt schwache Blasenmuskulatur.

Seltene Formen von Harninkontinenz

  • Bei der extraurethralen Inkontinenz kommt es durch Umgehung der Harnröhre zum ungewollten Austritt von Harn. Dies kann z.B. durch Gewebsschädigungen oder feinste Fistelgänge erfolgen.
  • Eine Reflexinkontinenz kann z.B. bei einer Querschnittslähmung auftreten.
  • Beim nächtlichen Bettnässen (Enuresis) geht während des Schlafes ungewollt Harn ab. Wann ein Kind „trocken“ wird, ist individuell sehr verschieden. Ab dem fünften Lebensjahr sollte es jedoch den Harndrang bewusst kontrollieren können. Untertags gelingt dies meistens auch. Geht beim Schlafen wiederholt im Monat ungewollt Harn ab, spricht man von Bettnässen. In sehr seltenen Fällen können auch Erwachsene unter Enuresis leiden.


Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 1. März 2018

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Prim. Univ.Doz. Dr. Eugen Plas, Facharzt für Urologie

Mein Wegweiser

Ich fühle mich krank

Wo finden Sie rasch Hilfe bei Beschwerden? Wie können Sie sich auf einen Aufenthalt im Krankenhaus vorbereiten? Was sagt ein Laborbefund aus? Erfahren Sie mehr zu diesen und anderen Themen.

Zur Lebenslage "Ich fühle mich krank"
Zurück zum Anfang des Inhaltes