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Herzinfarkt: Was ist das?

Von einem Herzinfarkt bzw. einem Myokardinfarkt spricht man, wenn Herzmuskelzellen infolge einer akuten Sauerstoffunterversorgung absterben. Ursache ist fast immer der plötzliche Verschluss einer jener Arterien, die das Herz mit Blut versorgen. Diese werden als Herzkranzgefäße bzw. Koronararterien bezeichnet. Je größer das verschlossene Gefäß, desto größer ist auch das Infarktgebiet und desto massiver können die Beschwerden und medizinischen Folgen sein. Ein Herzinfarkt ist immer ein lebensbedrohliches Ereignis. Schnelles Handeln ist entscheidend.

Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems – insbesondere die koronare Herzkrankheit und der Herzinfarkt – stellen in Österreich die häufigste Todesursache dar.

Welche Ursachen hat ein Herzinfarkt?

Bevor es zu einem Herzinfarkt kommt, leiden viele Patientinnen/Patienten bereits an einer Arteriosklerose bzw. an der sogenannten koronaren Herzkrankheit (KHK). Dabei kommt es zu Veränderungen an jenen Arterien, die den Herzmuskel mit Blut versorgen (Herzkranzgefäße bzw. Koronararterien). In den Koronararterien bilden sich Ablagerungen (Plaques), wodurch die Arterien zunehmend verengen. Die Folge ist eine schlechte Sauerstoffversorgung des Herzmuskels, insbesondere in Belastungssituationen (z.B. Sport, Stress).

Grafik Herzinfarkt
© Gesundheit Österreich GmbH

Ein Herzinfarkt entsteht dann, wenn eine (oder mehrere) Koronararterie(n) vollständig verschlossen wird. Dies kann passieren, wenn eine mit Fett gefüllte Plaque aufbricht bzw. oberflächlich beschädigt wird und es an dieser Stelle zur sofortigen Aktivierung der Blutplättchen (Thrombozyten) kommt. Dadurch entsteht ein Blutgerinnsel (Thrombus), der das Gefäß verstopft. Ab diesem Moment erhalten die Herzmuskelzellen, die vom betroffenen Gefäß versorgt werden, nicht mehr ausreichend Sauerstoff. Sie beginnen abzusterben. Der betroffene Bereich des Herzmuskels wird auch als Infarktgebiet bezeichnet.

 

Weitere mögliche Ursachen für einen Herzinfarkt

Bei einem Herzinfarkt besteht ein Ungleichgewicht zwischen dem Sauerstoffbedarf des Herzmuskels und dem Sauerstoffangebot. Dies kann in seltenen Fällen auch durch folgende Auslöser verursacht werden, z.B.:

  • Herzrhythmusstörungen mit anhaltend zu schnellem (Tachykardie) oder zu langsamem (Bradykardie) Herzschlag. Mehr zum Thema: Herzrhythmusstörungen
  • anhaltende Gefäßkrämpfe (z.B. durch die Einnahme hoher Dosen Kokain)
  • akute Blutarmut (Anämie)
  • respiratorische Insuffizienz, d.h. Störungen der Atmung oder des Gasaustausches in der Lunge mit nachfolgendem Sauerstoffmangel
  • Aortendissektion: Dabei handelt es sich um eine Aufspaltung der Wandschichten der Hauptschlagader. Meist wird dies durch einen Einriss der inneren Gefäßwand mit nachfolgender Einblutung zwischen den Schichten verursacht. Dieser Einriss kann sich bis in die Koronararterien fortsetzen (Koronardissektion). Mehr zum Thema: Aneurysma der Aorta
  • Eine Koronardissektion kann auch durch Verletzungen der Koronararterien entstehen (z.B. als Komplikation eines chirurgischen Eingriffes am Herzen).

Was ist ein akutes Koronarsyndrom?

Alle plötzlich auftretenden Symptome, die auf eine akute Durchblutungsstörung des Herzens hindeuten, werden als akutes Koronarsyndrom (ACS) bezeichnet. Dabei kann es sich um eine akute, vorübergehende Verschlechterung einer KHK (instabile Angina pectoris) oder um einen Herzinfarkt handeln. Alleine anhand der Symptome kann nicht sicher zwischen beidem unterschieden werden, eine schnelle Abklärung ist wichtig. Auch der plötzliche Herztod wird zum akuten Koronarsyndrom gezählt.

Mehr zum Thema: Herzinfarkt: Symptome

Welche Formen des Herzinfarktes unterscheidet man?

Unterscheidung nach Lokalisation des Infarktes

Die Blutversorgung des Herzens erfolgt über die linke und die rechte Koronararterie und deren zahlreiche kleine Äste. Je nachdem welche Koronararterie verschlossen ist, wird ein entsprechender Teil des Herzmuskels geschädigt.

Prinzipiell wird unterschieden, welche Hälfte des Herzens vom Infarkt betroffen ist:

  • Rechtsherzinfarkt
  • Linksherzinfarkt: dies ist die weitaus häufigere Form

Zudem unterscheidet man folgende Infarkttypen, die für die Praxis eine entscheidende Rolle spielen:

  • Vorderwandinfarkt: Dies ist die häufigste Form des Herzinfarktes, betroffen sind die Vorderwand des Herzens und die Herzscheidewand. Der Gefäßverschluss besteht im Verlauf der linken Koronararterie.
  • Hinterwandinfarkt: Betroffen ist die Hinterwand des Herzens, begleitend kommt es zum Rechtsherzinfarkt. Der Verschluss liegt in der rechten Koronararterie.
  • Seitenwandinfarkt: Hier sind die Seitenwand und Teile der Hinterwand betroffen. Ursache ist ein Verschluss des Seitenwandastes der linken Koronararterie.

Daneben gibt es auch Kombinationsinfarkte. Vorder- oder Seitenwandinfarkte haben in der Regel eine schlechtere Prognose.

Unterscheidung nach Ausdehnung des Infarktgebietes

Je nach Ausdehnung des Infarktgebietes unterscheidet man zudem:

  • Transmurale Herzinfarkte: Alle Wandschichten des Herzmuskels sind vom Infarkt betroffen. Im EKG finden sich typische Veränderungen (ST-Hebung), die auf Ausdehnung und Lage des Infarktes schließen lassen. Man spricht auch von einem ST-Strecken-Hebungsinfarkt (STEMI).
  • Nicht transmurale Infarkte: Es sind nicht alle Wandschichten des Herzmuskels von der Minderdurchblutung betroffen, das EKG ist normal oder weist nur vorübergehende Veränderungen auf. Man spricht auch von einem Nicht-ST-Strecken-Hebungsinfarkt (NSTEMI).

Mehr zum Thema: Herzinfarkt: Diagnose

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 24. November 2021

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: MR a.o.Univ.Prof. Dr. Erich Minar, Facharzt für Innere Medizin, Zusatzfach Innere Medizin (Angiologie)

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