Asthma: Ursachen & Auslöser
Asthma ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen in der westlichen Welt. In Österreich leiden etwa sieben Prozent der Bevölkerung an Asthma, ein hoher Anteil davon betrifft Kinder. Die Ursachen für das Entstehen von Asthma sind wissenschaftlich bislang nicht vollständig geklärt. Neben einer erblichen Veranlagung sind v.a. Umwelteinflüsse und Lebensstil für die erhöhte Sensibilität der Atemwege verantwortlich.
Inhaltsverzeichnis
Welche körpereigenen Risikofaktoren gibt es?
Eine genetische Veranlagung ist v.a. für allergisches Asthma nachgewiesen. Das Risiko, an Asthma zu erkranken, steigt, wenn ein Elternteil oder andere direkte Blutsverwandte an Asthma oder Allergien leiden. Psychische Belastungen können die Erkrankung vermutlich nicht auslösen, aber die subjektiven Beschwerden von bestehendem Asthma verstärken.
Welche äußeren Risikofaktoren gibt es?
Die starke Zunahme von Asthmaerkrankungen in Industriestaaten weist darauf hin, dass der westliche Lebensstil ein wichtiger Risikofaktor für die Entstehung von Asthma ist. In erster Linie werden dafür unsere Ernährungs- und Lebensgewohnheiten verantwortlich gemacht. Als weitere mögliche Faktoren gelten u.a.::
- unsachgemäße Wärmedämmung mit Schimmelbildung,
- verminderte Belüftung von Wohnräumen,
- Zunahme von Innenraumschadstoffen und -allergenen,
- Rauchen bzw. Passivrauchen,
- vermehrter Aufenthalt in geschlossenen Räumen,
- verbesserte Hygienestandards und dadurch bedingte mangelnde Aktivierung des Immunsystems,
- vermehrter Einsatz von Chemikalien,
- zunehmende Luftverschmutzung und damit erhöhte Konzentration von Luftschadstoffen (z.B. Dieselpartikel, Ozon). Aktuelle Daten zur Luftqualität sowie Informationen zu Luftschadstoffen veröffentlicht das Umweltbundesamt.
Welche Faktoren führen zu Beschwerden?
Asthma manifestiert sich durch eine chronische Entzündungsreaktion von der Luftröhre bis zu den kleinen Verzweigungen der Bronchien. Sie macht die Atemwege empfindlicher gegenüber normalerweise harmlosen Reizen. Diese übersteigerte Reaktion des Immunsystems dürfte Hauptauslöser der Krankheit sein.
Besteht eine besondere Überempfindlichkeit (Hypersensitivität), so können diese Reize (z.B. Bestandteile der Atemluft) Asthmabeschwerden hervorrufen. Solche Substanzen können Partikel tierischer, pflanzlicher, chemischer oder physikalischer Herkunft sein. Infekte der Atemwege, körperliche Belastung, Nebel, kalte oder feuchte Luft sowie verschiedenste Atemreizstoffe (Parfum, Haarspray etc.) kommen als Auslöser ebenfalls infrage.
Die Beschwerden können durch einzelne starke Auslöser oder durch das ungünstige Zusammenwirken mehrerer einzelner Faktoren bedingt sein. Auslöser werden auch Trigger genannt und sind individuell unterschiedlich. Welche Trigger bei Ihnen – oder Ihrem Kind – Beschwerden auslösen oder verstärken, müssen Sie selbst herausfinden. Dies gelingt am besten durch genaues Beobachten über einen längeren Zeitraum.
Ausführliche Informationen finden Sie unter Patientenmitarbeit & Patientenschulung.
Häufigkeit von Asthma
Weltweit ist ein Anstieg der chronischen Atemwegserkrankungen (wie Asthma, COPD) festzustellen. Asthma ist mittlerweile eine der häufigsten chronischen Erkrankungen in der westlichen Welt. In Österreich leiden laut Statistik Austria etwa sieben Prozent der Bevölkerung an Asthma, ein hoher Anteil davon betrifft Kinder.
Da Allergien eine Entzündungsreaktion in der Lunge verursachen können, erhöhen sie die Anfälligkeit für Asthma. Laut World Health Organisation (WHO) entwickeln 40 Prozent der Patientinnen und Patienten mit allergischem Schnupfen (Heuschnupfen) Asthma, 70 Prozent der Asthmakranken leiden auch an einer Allergie. In Österreich sind rund 20 Prozent der Bevölkerung von Allergien betroffen.
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 12. Juli 2018
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: Prim. Univ.-Prof. Dr. Michael Studnicka