Asthma: Vorbeugung

Bestehende Überempfindlichkeiten oder gar Beschwerden, die auf eine Atemwegserkrankung hindeuten, sollten möglichst rasch medizinisch abgeklärt werden. Nur so kann einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes und der möglichen Entwicklung von Asthmasymptomen vorgebeugt werden. Bekannte asthmaauslösende Stoffe bzw. asthmaverstärkende Situationen sind nach Möglichkeit zu vermeiden.

Welche Erkrankungen begünstigen Asthma?

Bestimmte Erkrankungen können – unbehandelt – das Entstehen von Asthma begünstigen. Dazu gehören Allergien oder allergisch bedingte Erkrankungen. Daher ist es wichtig, Beschwerden (lang andauernder Husten, Auswurf etc.) rechtzeitig medizinisch abklären und behandeln zu lassen.

  • Allergien: Eine Allergie ist eine Überreaktion des körpereigenen Immunsystems. Bei Kontakt mit einer an sich harmlosen Substanz reagiert der Körper mit einer überschießenden immunologischen Reaktion und produziert meist spezifische Abwehrstoffe (Antikörper). Dies löst die allergische Reaktion und spezifische Beschwerden aus und kann zu unterschiedlichen Krankheitsbildern führen: Neurodermitis, Nahrungsmittelallergien, Heuschnupfen (allergische Rhinitis), Entzündung der Nasennebenhöhlen (Sinusitis) Da eine Allergie eine Systemerkrankung ist, d.h. den gesamten Organismus betrifft, kann sie auch eine Entzündungsreaktion in den Bronchien verursachen. Daher erhöhen Allergien und allergisch bedingte Erkrankungen die Asthmaanfälligkeit.

  • Bronchitis: Bei der akuten Bronchitis handelt es sich um eine Entzündung der Bronchien, die durch Krankheitserreger – wie z.B. Viren, seltener Bakterien – ausgelöst wird. Bronchitis tritt v.a. in der kalten Jahreszeit auf und kann mit anderen Infekten verbunden sein. Eine akute Bronchitis heilt bei richtiger Therapie meist aus. Heilt eine Bronchitis trotz therapeutischer Bemühungen nicht aus, spricht man von einer chronischen Bronchitis. Eine nicht oder nicht ausreichend behandelte Bronchitis kann Asthmabeschwerden verstärken. Nähere Informationen finden Sie unter Bronchitis.

Welchen Einfluss haben Lebensstil und Umwelt?

Lebensstil und Umweltbedingungen spielen für die Gesundheit eine wichtige Rolle. Da wir sie teilweise selbst beeinflussen können, sind sie für die Vorbeugung besonders wichtig. Asthmaerkrankungen nehmen weltweit zu. Veränderte Ernährungs- und Lebensgewohnheiten, ebenso wie die Inhalation von Zigarettenrauch, gelten als Hauptgründe für diesen Trend.

Ernährung

Eine ausgewogene, gesunde (vitaminreiche, kalorienbewusste, fleischarme) Ernährung ist zur Gesundheitsvorsorge, aber auch im Fall einer Erkrankung wichtig. Zudem belegen wissenschaftliche Untersuchungen, dass Übergewicht die Asthmabehandlung erschwert. Eine Gewichtsreduktion ist daher für Asthmakranke zielführend. Nähere Informationen zu gesunder Ernährung sowie hilfreiche Links, Downloads und Ansprechstellen finden Sie unter Ernährung.

Bewegung

Regelmäßige körperliche Bewegung hat viele positive Wirkungen: Sie verbessert die Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit und hilft, das normale Körpergewicht zu halten oder Gewicht abzubauen. Ein regelmäßiges, individuelles Trainingsprogramm kann – in Absprache mit der behandelnden Ärztin/dem behandelnden Arzt – ein wichtiger Bestandteil der Asthmatherapie sein. Bronchienschonende Sportarten sind v.a. Gymnastik, Jogging, Radfahren oder Schwimmen im warmen Wasser. Weitere Informationen sowie interessante Links zum Thema finden Sie unter Bewegung.

Achtung

Stark gechlortes Wasser kann Asthmabeschwerden auslösen!

Stress

Bislang fehlen wissenschaftliche Beweise, dass psychische Belastungen die Ursache von Asthma oder Allergien sein können. Erwiesen ist aber, dass Stress das Immunsystem schwächt und Asthmasymptome verstärken kann. Daher ist es hilfreich, sich nicht unnötig unter Druck zu setzen und Stress bewusst zu vermeiden bzw. diesem gezielt mit Entspannungstechniken entgegenzuwirken. Nähere Informationen finden Sie unter Stress und Erholung.

Rauchen

Durch Rauchen werden die Flimmerhärchen der Bronchialschleimhaut in ihrer Funktion gestört. Dadurch erfolgt die Selbstreinigung der Bronchien nicht mehr ausreichend. Daher sind Raucherinnen/Raucher anfälliger für Erkrankungen der Atemwege. Diese verlaufen oft schwerer oder können chronisch werden. Raucherinnen/Raucher haben ein besonders hohes Risiko für chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (COPD) und Lungenkrebs. Rauchen in der Schwangerschaft erhöht bereits bei Ungeborenen das Risiko für Gesundheitsschäden. Mütterliches Rauchen ist der einzige, wiederholt nachgewiesene Risikofaktor für die Entstehung von Asthma.

Kinder rauchender Eltern leiden vermehrt an Atemwegserkrankungen, Asthma und Mittelohrentzündungen. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass Zigarettenrauch die Wirksamkeit einer medikamentösen antientzündlichen Asthmabehandlung senkt. Patientinnen und Patienten mit Asthma sollten daher grundsätzlich weder aktiv noch passiv rauchen und verrauchte Räume meiden!

Unter Rauchstopp erfahren Sie, wie Sie sich vom Glimmstengel verabschieden können.

Umweltbelastung

Umweltfaktoren wie Luftverschmutzung und vermehrter Einsatz von Chemikalien tragen zum Ansteigen von Atemwegserkrankungen in Industriestaaten bei. Für folgende Luftschadstoffe ist der Einfluss auf die Entstehung bzw. Verschlechterung von Asthma bewiesen:

  • Feinstaub, wie Diesel-Rußpartikel
  • Stickoxide, Ozon,
  • Tabakrauch (in Innenräumen),
  • atmosphärische Schwebstäube (in der Außenluft).

Weitere Informationen zu Luftschadstoffen finden Sie unter Luftverschmutzung & Gesundheit.

Infektionen unbedingt vorbeugen

Infekte können den gesamten Organismus schwächen. Im Falle einer Überempfindlichkeit oder einer Atemwegserkrankung hilft eine entsprechende Gesundheitsvorsorge, Entzündungsreaktionen und Infektionen vorzubeugen. Bestehende Gesundheitsrisiken können dadurch verkleinert und eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes verhindert werden.

Expertinnen und Experten raten vor allem älteren Menschen ab 60 Jahren, Menschen mit chronischen Erkrankungen (z.B. Diabetes mellitus) sowie Personen mit geschwächter Immunabwehr zu Impfungen gegen Grippe und Pneumokokken.

Wohin kann ich mich wenden?

Bei Verdacht auf eine Erkrankung sollten Sie sich umgehend an eine der folgenden Stellen wenden:

  • Ärztin/Arzt für Allgemeinmedizin,
  • Fachärztin/Facharzt für Lungenheilkunde,
  • Fachärztin/Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen,
  • Fachärztin/Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 12. Juli 2018

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Prim. Univ.Prof. Dr. Michael Studnicka, Facharzt für Lungenkrankheiten, Zusatzfach Lungenkrankheiten (Intensivmedizin)

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