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Asthma bronchiale

Ungefähr jeder 20. Mensch leidet in Österreich unter Asthma, einer dauerhaften Erkrankung der Atemwege. Oft beginnt die Erkrankung bereits im Kindes- und Jugendalter. Bei Kindern ist Asthma sogar die häufigste chronische Erkrankung.

Menschen mit Asthma haben überempfindliche Bronchien. Bestimmte Auslöser wie beispielsweise Pflanzenpollen, Tierhaare oder körperliche Belastung können bei diesen Personen zu einem Asthma-Anfall führen. Husten, Atemnot, pfeifende Atemgeräusche und ein enges Gefühl in der Brust sind dabei typische Symptome.  Fachleute empfehlen eine konsequente Behandlung: Dazu zählen u.a., Auslöser zu meiden und die ärztlich verordneten Medikamente regelmäßig einzunehmen. So können Komplikationen vermieden werden, und die Betroffenen können ein weitestgehend normales Leben führen.

Was ist Asthma?

Asthma ist eine dauerhafte Erkrankung der Atemwege. Fachleute bezeichnen eine dauerhafte Erkrankung auch als chronisch. Bei Asthma sind die Bronchien vorübergehend oder dauerhaft verengt, sodass die betroffene Person nur schlecht Luft bekommt.

Wie funktioniert die Atmung?

Mit jedem Atemzug gelangt Sauerstoff in den Körper, und das im Körper entstandene Kohlendioxid wird ausgeatmet. Die Luft strömt über die Luftröhre und Bronchien in die Lunge. Fachleute zählen diese Körperteile zu den unteren Atemwegen. Die Bronchien sind immer kürzer und dünner werdende Rohre, die sich ähnlich wie die Zweige eines Baumes in immer kleinere Äste verzweigen. Die kleinsten Verzweigungen werden Bronchiolen genannt. Über diese gelangt der Sauerstoff in die Lungenbläschen, die direkt mit dem Blutkreislauf verbunden sind. Die roten Blutzellen transportieren den Sauerstoff in alle Bereiche des Körpers.

Was passiert bei Asthma? 

Bei Menschen mit Asthma reagieren die Bronchien überempfindlich auf verschiedene Reize, beispielsweise Pollen, einen Infekt oder Zigarettenrauch. Dadurch entzünden und verengen sich die Bronchien. Durch die verengten Bronchien kann die Atemluft nicht mehr ungehindert in die Lunge ein- und ausströmen. Für die betroffene Person wird das Atmen zunehmend anstrengend: Sowohl das Einatmen wie auch das Ausatmen sind erschwert. Durch die erschwerte Ausatmung entstehen hörbare Geräusche: Ein Pfeifen, auch Giemen genannt, oder ein Brummen sind zu hören. Zudem verbleibt bei jedem Atemzug Luft in der Lunge, wodurch diese überbläht wird.  

Typisch für Asthma ist, dass die Verengung der Atemwege nach einiger Zeit entweder von allein oder durch Medikamente wieder besser wird. Dann kann die betroffene Person wieder besser atmen. Die Neigung, dass sich die Atemwege in bestimmten Situationen wieder verengen, bleibt aber bestehen.

Wie verläuft Asthma?

Asthma verläuft bei jedem Menschen anders: manche haben oft Beschwerden, andere nur selten. Die Beschwerden sind nicht immer gleich: Sie können eine Zeit lang völlig weg sein, dann hat die betroffene Person wieder Probleme, wie Atemnot, Husten oder einen akuten Asthmaanfall.

Bei mehr als der Hälfte der Kinder und Jugendlichen mit Asthma werden die Beschwerden schwächer oder verschwinden, wenn sie erwachsen werden. In anderen Fällen bleiben die Beschwerden das ganze Leben über bestehen.

Wie sich Asthma entwickelt, hängt v.a. davon ab, wie konsequent die Erkrankung behandelt wird. Asthma kann gut behandelt werden, sodass die Lebensqualität der betroffenen Person sehr gut sein kann. Wenn Asthma konsequent behandelt wird, ist die Lebenserwartung der betroffenen Person mit Asthma die gleiche wie ohne. Wird Asthma nicht gut behandelt, können die Atemwege und die Lunge dauerhaft geschädigt werden.

Welche Ursachen hat Asthma?

Die genauen Ursachen für Asthma sind noch nicht vollständig geklärt. Menschen mit Asthma haben überempfindliche Bronchien, die ständig entzündet sind. Unterschiedliche Auslöser können dazu führen, dass sich die Bronchien verengen und die betroffene Person einen Asthma-Anfall bekommt.

Faktoren, die das Risiko für Asthma erhöhen:

  • Genetische Veranlagung: Die Neigung zu Asthma kann vererbt sein: Asthma kommt in Familien, in denen bereits einige Familienmitglieder Allergien oder Asthma haben, häufiger vor.
  • Allergische Erkrankungen als Kind: Personen, die als Kind unter Allergien, Neurodermitis oder Ekzemen gelitten haben, neigen dazu, an Asthma zu erkranken. 
  • Körpergewicht: Übergewichtige Personen neigen eher dazu, Asthma zu bekommen. Zudem haben diese Personen öfter einen schweren Verlauf und sprechen oft schlechter auf eine Therapie an. Andererseits haben Kinder, die mit einem sehr niedrigen Gewicht zur Welt gekommen sind, ein erhöhtes Risiko, in ihrem weiteren Leben Asthma zu bekommen.
  • Geschlecht: Im Kindesalter erkranken mehr Buben als Mädchen. Mit Beginn der Pubertät beginnt sich dieses Verhältnis umzudrehen. Im Alter von 40 Jahren haben mehr Frauen als Männer Asthma.
  • Psychische Faktoren: Auch psychische Faktoren können eine Rolle bei der Entstehung von Asthma spielen. Dazu zählen u.a. Stress, einschneidende Erlebnisse oder Gewalterfahrung in der Familie.
  • Rauchende Eltern: Kinder, deren Eltern rauchen, sind anfälliger für Asthma. Ebenso ist ein Kind, dessen Mutter in der Schwangerschaft geraucht hat, stärker gefährdet, später Asthma zu bekommen.
  • Rauchen

Auslöser von Asthma

Verschiedene Reize können Asthma-Beschwerden auslösen oder verstärken. Auf welche Auslöser die betroffene Person mit Asthma-Beschwerden reagiert, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich:

  • Allergie: Oft kommt es durch eine allergische Reaktion auf eigentlich harmlose Stoffe zu Asthma-Beschwerden. Viele Betroffene haben eine Allergie, beispielsweise gegen Pollen, Tierhaare, Hausstaubmilben oder bestimmte Nahrungsmittel. Menschen mit Asthma haben oft schon länger allergische Beschwerden, wie z.B. Heuschnupfen oder ein Ekzem der Haut. Asthma kommt erst mit der Zeit dazu.
    Je nach Auslöser kann die betroffene Person das ganze Jahr über Beschwerden haben, z.B. bei einer Allergie gegen Tierhaare oder Hausstaubmilben. Treten die Beschwerden nur in der Pollensaison auf, beispielsweise wenn bestimmte Bäume blühen, bezeichnen Fachleute das als „saisonales Asthma“. Wenn das Asthma mit einer Allergie zusammenhängt, sprechen Fachleute von einem allergischen Asthma.
    Allergisches Asthma beginnt meist in der Kindheit oder im jugendlichen Alter. Oft leiden auch andere Familienmitglieder unter Asthma oder einer Allergie.
  • Berufliche Auslöser: Mitunter erkranken Menschen an Asthma, weil sie an ihrem Arbeitsplatz regelmäßig Kontakt mit Substanzen haben, auf die sie entweder allergisch reagieren oder die die Bronchien sehr reizen. Beispielsweise kann Mehlstaub bei Bäckern und Bäckerinnen oder Holzstaub bei Tischlern und Tischlerinnen zu einer allergischen Reaktion führen. Verschiedene Substanzen, wie z.B. Feinstaub, Farbstoffe oder Reinigungsmittel, können die Atemwege reizen und so die Entstehung von Asthma begünstigen. Für ein Berufsasthma spricht, wenn die Probleme am Arbeitsplatz stärker werden und sich in der Freizeit bessern. Wird eine Krankheit, nachweislich durch eine berufliche Tätigkeit hervorgerufen, gilt diese als Berufskrankheit.
  • Infektion der Atemwege: Mitunter kann eine Infektion der Atemwege mit Viren oder Bakterien Asthma auslösen oder verstärken. Viele Personen, die im Erwachsenenalter neu an Asthma erkranken, hatten vorher einen Infekt der Atemwege. Bei ihnen können die Fachleute in den meisten Fällen keine Allergie nachweisen. Dann liegt ein nicht allergisches Asthma vor. 
    Eine Infektion kann sich aber auch auf ein bereits bestehendes Asthma auswirken: Bei manchen Personen, die seit ihrer Kindheit unter einem allergischen Asthma leiden, verschlechtert sich das Asthma nach einer Infektion der Atemwege.
  • Medikamente: Manche Menschen reagieren überempfindlich auf bestimmte Medikamente. V.a. bei Frauen im mittleren Alter können sich die Beschwerden durch Medikamente wie Acetylsalicylsäure, NSAR oder bestimmte blutdrucksenkende Medikamente verschlechtern. 
  • Körperliche Anstrengung: Viele Menschen mit Asthma bekommen während oder nach körperlicher Anstrengung asthmatische Beschwerden wie Luftnot oder Kurzatmigkeit. Fachleute bezeichnen das als „Anstrengungsasthma“. Bei Kindern kann das zunächst die einzige Situation sein, in der sie Anzeichen der Erkrankung haben. Auf Bewegung verzichten müssen Betroffene dennoch nicht: Mit gut an die persönliche Situation angepassten Medikamenten und Verhaltensweisen können betroffene Personen einem Asthma-Anfall vorbeugen bzw. Beschwerden lindern.
  • Hormonelle Einflüsse: Die weiblichen Geschlechtshormone können ein bestehendes Asthma beeinflussen. Manche Frauen haben in der Woche vor der Regelblutung stärkere Asthma-Beschwerden. Auch während einer Schwangerschaft kann sich das Asthma in seiner Ausprägung verändern: Bei manchen Frauen werden die Beschwerden stärker, bei anderen werden diese besser.
  • Andere Reize: Viele Menschen mit Asthma reagieren empfindlich auf verschiedenste Reize. Dazu zählen beispielsweise kalte Luft, Nebel, Zigarettenrauch oder Parfüm.

Welche Symptome können auftreten?

Viele Menschen mit Asthma haben immer wieder Anfälle mit Husten, Atemnot und Geräuschen beim Ausatmen. Andere haben lediglich Beschwerden wie einen gelegentlichen Hustenreiz oder einen andauernden Reizhusten. Hängt die Erkrankung mit einer Pollenallergie zusammen, verändern sich die Beschwerden je nach Jahreszeit.

Oft hat die betroffene Person besonders nachts oder morgens Beschwerden. Zwischendurch gibt es auch Zeiten ohne Beschwerden.

Typische Beschwerden sind u.a.:

  • Atemnot: Die betroffene Person bekommt immer wieder anfallsartig nur schlecht Luft. Typisch für Asthma ist, dass sich die Luftnot bessert, wenn die betroffene Person bestimmte Medikamente bekommt.  
  • Kurzatmigkeit: v.a. nach körperlicher Belastung
  • Engegefühl in der Brust
  • Husten: Manche haben nur einen trockenen Reizhusten, andere haben Husten mit glasig-zähem Schleim, der nur schwer abgehustet werden kann.
  • Geräusche beim Ausatmen: Ein pfeifendes, brummendes oder rasselndes Geräusch kann beim Ausatmen hörbar sein.

Asthma-Anfall

Fachleute sprechen von einem Asthma-Anfall, wenn sich die Beschwerden plötzlich verschlimmern.

Erste Anzeichen für einen Asthma-Anfall können Husten, Geräusche beim Ausatmen oder erschwertes Atmen beim Sprechen sein. Besonders das Ausatmen fällt der betroffenen Person zunehmend schwer. Hinzu kann ein zunehmendes Engegefühl in der Brust kommen. Die zunehmende Atemnot wird von vielen Betroffenen als bedrohlich empfunden, sodass viele zunehmende Angst verspüren zu ersticken. Durch die Angst können die Beschwerden noch mehr verstärkt werden.

Ein Asthma-Anfall kann von Person zu Person sehr unterschiedlich verlaufen. In den meisten Fällen verschwinden die Beschwerden nach einiger Zeit von selbst oder mithilfe von Medikamenten.

Selten kann ein Asthma-Anfall so schwer sein, dass er lebensbedrohlich wird: Dauert der Anfall länger als 24 Stunden und helfen die üblichen Medikamente nicht, sprechen Fachleute von einem „Status asthmaticus“. Ein solcher schwerer Asthma-Anfall ist ein medizinischer Notfall, der schnellstens ärztlicher Hilfe bedarf.

Wie erfolgt die Diagnose von Asthma?

Hinter Beschwerden wie Husten, Atemnot oder Kurzatmigkeit können verschiedene Erkrankungen stecken. Der erste Schritt, um die Beschwerden abzuklären, ist eine ausführliche Anamnese. Dabei klärt die Ärztin oder der Arzt, ob Risikofaktoren für Asthma bestehen: Zum Beispiel, ob die betroffene Person eine Allergie hat, raucht oder beruflich mit schädlichen Substanzen zu tun hat. Zudem wird auch versucht herauszufinden, in welchen Situationen die Beschwerden auftreten: zum Beispiel nur in der Pollensaison, nach dem Kontakt mit Tieren oder während der Arbeit.

Nach der Anamnese erfolgt eine körperliche Untersuchung. Dabei hört die Ärztin oder der Arzt beispielsweise Herz und Lungen ab und misst den Blutdruck.

In den meisten Fällen wird auch Blut abgenommen und im Labor untersucht. So kann beispielsweise festgestellt werden, ob hinter den Beschwerden eine Allergie steckt. Dabei wird u.a. die Zahl bestimmter weißer Blutkörperchen bestimmt, die sogenannten eosinophilen Granulozyten (EOS). Besteht der Verdacht auf allergisches Asthma, schlägt die Ärztin oder der Arzt weitere Untersuchungen vor, beispielsweise einen Pricktest. Zeigt das Ergebnis der Laboruntersuchung eine erhöhte Zahl von EOS, ist das ein Hinweis auf starke Entzündungsprozesse im Körper. Fachleute sprechen dann von einem eosinophilen Asthma.

Überprüfung der Lungenfunktion 

Ein weiterer diagnostischer Schritt ist das Messen der Lungenfunktion. Bei der sogenannten Spirometrie überprüft die Ärztin oder der Arzt, ob die Atemluft normal durch die Bronchien strömen kann.

Ein wichtiger Wert dabei ist der sogenannte FEV1-Wert, die Ein-Sekunden-Kapazität: Um diese zu ermitteln, muss die betroffene Person mit aller Kraft innerhalb einer Sekunde so stark wie möglich in ein Messgerät pusten. Dieser Wert gibt erste Hinweise darauf, ob die Bronchien verengt sind. Zudem kann die Ärztin oder der Arzt durch das Vergleichen von älteren mit neueren Werten beurteilen, ob die Lungenfunktion besser oder schlechter geworden ist.

Wenn der FEV1-Wert erniedrigt ist, kann Asthma, aber auch eine andere Erkrankung der Atemwege, wie eine COPD, dahinterstecken. Um herauszufinden, ob es sich um Asthma oder COPD handelt, wird die Spirometrie nochmals gemacht. Dabei erhält die betroffene Person vor der Untersuchung ein Medikament, das die Bronchien erweitert. Typisch für Asthma ist, dass sich der FEV1-Wert bei vielen Menschen mit Asthma durch das bronchial-erweiternde Medikament verbessert. Bei COPD bleibt der FEV1-Wert erniedrigt. 

Wird die Lungenfunktion in einer Zeit untersucht, in der die betroffene Person keine Beschwerden hat, können die gemessenen Werte ganz normal sein. Dann kann die Ärztin oder der Arzt in bestimmten Fällen einen Provokationstest vorschlagen. Dabei atmet die betroffene Person kleine Mengen allergieauslösender Substanzen ein. Wird dadurch die Lungenfunktion schlechter, ist das ein Hinweis auf eine Allergie bzw. Überempfindlichkeit (Hypereagibilität).

Ein weiterer zusätzlicher Test im Rahmen einer Spirometrie ist die sogenannte Ergo-Spirometrie. Dabei überprüft die Ärztin oder der Arzt, ob sich die Lungenfunktion bei körperlicher Anstrengung auf einem Fahrrad-Ergometer verschlechtert.

Peak-Flow-Messung

Eine weitere Methode, mit der die Lungenfunktion überprüft werden kann, ist die Peak-Flow-Messung. Diese Untersuchung kann die betroffene Person selbst durchführen und damit regelmäßig kontrollieren, ob und wie stark die Bronchien verengt sind. Die gemessenen Werte werden notiert und nach einem vorgegebenen Ampelschema beurteilt. Werden die Werte schlechter, kann die betroffene Person frühzeitig reagieren und gegebenenfalls die Medikamente anpassen oder ärztlichen Rat einholen.

Weitere mögliche Untersuchungen 

Je nach Fall können u.a. weitere Untersuchungen notwendig sein:

  • Ganzkörper-Plethysmographie: Diese Untersuchung wird auch als große Lungenfunktion bezeichnet. Mit dieser Methode kann beispielsweise gemessen werden, wie stark die Bronchien eingeengt sind und wie viel Luft nach dem Ausatmen in der Lunge verbleibt. Diese Untersuchung ist auch für kleinere Kinder geeignet, da nicht so viel Mitarbeit erforderlich ist wie bei der Spirometrie. 
  • Röntgen der Lunge
  • CT
  • Bronchoskopie

Form und Schweregrade von Asthma

Mit den Ergebnissen der Untersuchungen kann die Ärztin oder der Arzt oder das Behandlungsteam die Ursache und Form von Asthma beurteilen. Auch der Schweregrad der Beschwerden - der Grad der Asthma-Kontrolle - wird ermittelt. Damit kann die Ärztin oder der Arzt gemeinsam mit der Patientin oder dem Patienten die passenden Medikamente und unterstützenden Maßnahmen für die Behandlung festlegen. So kann bei den folgenden Untersuchungsterminen festgestellt werden, ob sich die Asthma-Erkrankung z.B. verbessert oder verschlechtert hat.

Für die Wahl der Behandlung unterscheiden Fachleute folgende Asthma-Formen:

  • Nach auslösendem Reiz: allergisches oder nicht allergisches Asthma.
  • Nach Art der Entzündung in den Atemwegen: eosinophiles und nicht eosinophiles Asthma.

Der Schweregrade der Beschwerden wird in drei Kontrollgrade eingeteilt

  • kontrolliertes Asthma
  • teilweise kontrolliertes Asthma
  • unkontrolliertes Asthma

Asthma: Welche Möglichkeiten der Behandlung gibt es?

Mit einer persönlich abgestimmten Therapie haben die meisten Betroffenen ihre Beschwerden gut im Griff und können ein weitestgehend normales Leben führen. Asthma kann mit Medikamenten und unterstützenden Maßnahmen – den sogenannten nicht medikamentösen Maßnahmen – gut behandelt werden.

Medikamente gegen Asthma

Fachleute empfehlen allen Menschen mit Asthma, Medikamente zu nehmen. Die Medikamente helfen, Beschwerden zu lindern und Asthma-Anfälle zu vermeiden. Ziel ist, dass die betroffene Person mit der geringstmöglichen Dosis von Medikamenten möglichst beschwerdefrei ist. Dabei raten Fachleute zu Medikamenten, die inhaliert werden und so direkt in der Lunge wirken können.

Die Behandlung mit Medikamenten erfolgt meist nach einem Stufenplan. Dabei wird die betroffene Person je nach Beschwerden und Lungenfunktions-Werten einer bestimmten Stufe zugeordnet und erhält die entsprechenden Medikamente.

Durch regelmäßige ärztliche Kontrollen kann sichergestellt werden, dass die jeweilige Therapiestufe für die Patientin oder den Patienten optimal ist.

Prinzipiell stehen zur Behandlung von Asthma zwei Medikamentengruppen zur Verfügung:

  • Dauermedikamente: Diese Medikamente sollten regelmäßig jeden Tag eingenommen werden. Auch dann, wenn die betroffene Person Beschwerden hat. Dadurch bekommt sie seltener und schwächere Asthma-Anfälle.
  • Bedarfsmedikamente: Diese werden nur bei plötzlichen Beschwerden genommen. Sie erweitern sehr rasch die Bronchien und lindern akute Beschwerden.

Nicht medikamentöse Behandlungen

Medikamente gegen Asthma sind eine wichtige Grundlage, sie können aber für die Behandlungsziele nicht ausreichen. Verschiedene unterstützende Maßnahmen helfen Betroffenen, Asthma unter Kontrolle zu halten. Zu den nicht medikamentösen Behandlungen zählen z.B.:

  • Asthma-Auslöser vermeiden
  • Nicht rauchen – und auch Passivrauchen vermeiden. Besonders in der Umgebung von Kindern sollte nicht geraucht werden.
  • Asthma-Patientenschulung: Dabei lernt die betroffene Person, ihre Erkrankung zu verstehen und damit im Alltag umzugehen.
  • Regelmäßige Bewegung, die auf den persönlichen Gesundheitszustand abgestimmt ist.

Asthma bei Kindern und Jugendlichen

Asthma ist bei Kindern und Jugendlichen die häufigste chronische Erkrankung: Etwa vier von 100 Kindern sind in Österreich davon betroffen. Die meisten Kinder haben die ersten Asthma-Beschwerden, bevor sie fünf Jahre alt sind. Die Erkrankung verläuft bei jedem Kind anders. Bei vielen Kindern und Jugendlichen wird Asthma durch eine Allergie ausgelöst. Diese entsteht oft aufgrund einer familiären Veranlagung für Allergien und Asthma. Bei kleinen Kindern und Säuglingen kann sich die Allergie in Form von Neurodermitis, bei Schulkindern beispielsweise als Heuschnupfen äußern. Je nach Ursache können die Beschwerden nur zu einer bestimmten Jahreszeit durch den Pollenflug, bei einem Infekt oder bei körperlicher Anstrengung auftreten. Bei mehr als der Hälfte der Kinder und Jugendlichen mit Asthma werden die Beschwerden schwächer oder verschwinden, wenn sie erwachsen werden. In anderen Fällen bleiben die Beschwerden das ganze Leben über bestehen.

Asthma kann bei Kindern sehr unterschiedliche Beschwerden hervorrufen. Manche Kinder haben einen trockenen, quälenden Husten, der v.a. nachts auftritt. Andere haben nur bei körperlicher Anstrengung Beschwerden, beispielsweise Atemnot oder Kurzatmigkeit beim Laufen. Auch immer wiederkehrende Beschwerden, wie pfeifende oder brummende Geräusche beim Atmen oder Hauteinziehungen im Brustkorb beim Atmen, können ein Anzeichen für Asthma sein.

Asthma ist bei kleinen Kindern nur schwer feststellbar. Kleine Kinder haben oft durch Viren ausgelöste Erkrankungen der Atemwege, die nur schwer von einem beginnenden Asthma zu unterscheiden sind. Zudem können Untersuchungen, die eine aktive Mitarbeit des Kindes erfordern, wie die Spirometrie, bei kleinen Kindern nicht durchgeführt werden. Daher wird die Diagnose Asthma oft erst im Vorschulalter gestellt.

Fachleute empfehlen, Asthma bei Kindern konsequent, wie mit der Ärztin oder mit dem Arzt besprochen, zu behandeln. So kann in den meisten Fällen vermieden werden, dass sich die Erkrankung verschlechtert, und das betroffene Kind kann ein möglichst normales Leben führen. Ein Beitrag zur Vorbeugung und Behandlung ist: Faktoren, die einen Asthma-Anfall des betroffenen Kindes auslösen können, zu vermeiden, zum Beispiel in der Umgebung von Kindern nicht zu rauchen.In speziellen Asthma-Schulungsprogrammen können Eltern und Kinder lernen, mit der Erkrankung umzugehen.

Viele Kinder und Jugendliche mit Asthma benötigen Medikamente mit Kortison zum Inhalieren. Diese Medikamente können auch Nebenwirkungen haben. Fachleute empfehlen, dass Medikamente mit Kortison bei Kindern und Jugendlichen in möglichst geringer Dosis eingesetzt werden. Die Ärztin oder der Arzt berät, welche Medikamente in welcher Dosis infrage kommen.

Wohin kann ich mich wenden?

Die ersten Untersuchungen zur Abklärung von Beschwerden der Atemwege kann die Hausärztin oder der Hausarzt durchführen. Wenn diese etwas Auffälliges ergeben, sind weitere Untersuchungen bei einer Fachärztin oder einem Facharzt für Lungenheilkunde für die Diagnose notwendig. Auch für die Behandlung von Asthma können Sie sich an folgende Stellen wenden:

  • Hausärztin oder Hausarzt (Ärztin oder Arzt für Allgemeinmedizin)
  • Fachärztin oder Facharzt für Lungenheilkunde

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 9. Januar 2024

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Univ.-Prof. Dr. Bernd Lamprecht, Arzt für Allgemeinmedizin, Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie, Facharzt für Lungenkrankheiten

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