
Radon im Wohnbereich
Das radioaktive Edelgas Radon kommt in der Natur vor. Es ist eines der Zerfallsprodukte von radioaktivem Uran, das in unterschiedlichen Konzentrationen in allen Böden und Gesteinen vorkommt. Radon ist geruch-, geschmack- und farblos. Als Edelgas kann es leicht aus dem Trägermaterial in die Luft entweichen und durch Inhalation zu einer Strahlenbelastung des Menschen führen.
Die radioaktiven Zerfallsprodukte von Radon bleiben an den Bronchien haften. Durch ihren fortschreitenden radioaktiven Zerfall können sie die oberen Zellschichten der Lungenbläschen schädigen und in der Folge Lungenkrebs verursachen. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Radon in der Atemluft die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs nach dem Rauchen darstellt. Europaweit werden diesen Studien zufolge rund zehn Prozent aller Lungenkrebstodesfälle durch Radon in Wohnräumen verursacht
Im Freien verdünnt sich Radon rasch und führt daher nur zu einer geringen Strahlenbelastung. Anders sieht die Situation in Innenräumen aus. Hier kann es zu einer Anreicherung von Radon in der Atemluft und damit zu einer relativ hohen Strahlenbelastung kommen. Wie hoch die Belastung in Innenräumen tatsächlich ist, hängt von vielen Faktoren ab. Einige wesentliche davon sind: der Urangehalt des Gesteins, auf dem das Gebäude steht, die Radondurchlässigkeit des Bodens, der Gebäudefundamente und der Kellerwände sowie die Lüftungsgewohnheiten der Bewohnerinnen und Bewohner.
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Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
zuletzt aktualisiert 13.12.2021
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