Die Ärztin oder der Arzt verordnet die Therapie und bespricht diese mit der Patientin oder dem Patienten. Die Therapie orientiert sich an den jeweiligen individuellen Beschwerden. Zur Therapie zählt:
Meiden von Reizen und Hautpflege
Wesentlich ist das Meiden individueller Reize. Um diese festzustellen, kann das Führen eines Tagebuchs helfen. Eine Vorlage finden Sie unter www.gesundheitsinformation.de. Mögliche individuelle Auslöser finden Sie unter Symptome.
Hautpflege und Sonnenschutz: Betroffene sollten auf eine gute sanfte Hautpflege und Reinigung sowie ausreichenden Sonnenschutz achten. Produkte, die zu Hautirritation und Reizungen beitragen können, sollten vermieden werden. Dazu zählen beispielsweise:
- Seifen, da sie alkalisch sind. Sie können zum Anheben des ph-Wertes der Haut und zu Irritationen führen;
- aggressive Wasch- und Reinigungssubstanzen,
- Gesichtswasser oder andere Präparate, die z.B. Menthol, Kampfer, Natriumlaurylsulfat bzw. Adstringenzien enthalten, sowie
- wasserfeste Kosmetika.
Für das Waschen ist lauwarmes Wasser angeraten. Bei trockener Haut können feuchtigkeitsbindende Produkte eingesetzt werden. Abdeckende Behandlung (Camouflage), die für Betroffene geeignet bzw. gut verträglich ist, kann die sichtbaren Zeichen einer Rosazea überdecken. Über richtige Hautpflege, Sonnenschutz und abdeckende Produkte informiert Sie Ihre behandelnde Ärztin oder Ihr behandelnder Arzt.
Medikamentöse Therapie, operativer Eingriff, Laser- und Lichttherapie
- Rötungen, Flush, Äderchen. Eventuell werden niedrig dosierte Betablocker zum Einnehmen eingesetzt, um Flush-Symptome zu lindern. Oberflächliche Äderchen können mit Laser- oder Lichttherapie behandelt werden.
- Entzündliche Bläschen, Papeln, Pusteln.
- Bei leichteren Beschwerden und um entzündliche Veränderungen zum Abklingen zu bringen, werden z.B. spezielle Gels und Lotionen angewendet. Diese enthalten z.B. Metronidazol, Azelainsäure oder Ivermectin.
- Bei stärker ausgeprägten Beschwerden oder wenn Verhaltensmaßnahmen und lokale Therapie nicht reichen, werden Medikamente zum Einnehmen verwendet (v.a. Doxycyclin sowie Isotretinoin). Auch eine Kombination aus äußerlich angewendeten Medikamenten und Medikamenten zum Einnehmen kann erforderlich sein.
- Medikamente werden oft über Wochen und Monate eingesetzt. Symptome können nach Absetzen der Behandlung erneut auftreten. Eine Erhaltungstherapie kann vorgenommen werden: Das heißt, nach Abklingen der akuten Symptome werden z.B. Gels und Lotionen weiter angewendet.
- Verdickungen/Veränderungen der Nase (Rhinophym): Überschüssiges Gewebe kann im Zuge eines operativen Eingriffs oder mittels bestimmter Lasertechniken entfernt werden. Eventuell können Medikamente gegen Entzündungen der Haut, der Nase und zur Unterdrückung der Talgproduktion eingesetzt werden (z.B. mit Isotretinoin).
Zur Behandlung betroffener Augen zählen:
- Gute Lidrandhygiene: z.B. warmes angefeuchtetes Handtuch auf Augenlider legen, vorsichtige Reinigung mit Wattestäbchen und speziellen Lösungen, Verwenden von Augensalbe.
- Je nach Ausprägung weitere Maßnahmen: z.B. lokal angewendete Antibiotika in Form von Tropfen oder Augensalbe. Eventuell Tränenersatzmittel.
- Auch systemische Antibiotika können notwendig sein.
Ausführliche Infos erhalten Sie bei Ihrer Augenärztin oder Ihrem Augenarzt.