Die Körperhülle besteht – von außen nach innen – aus mehreren Schichten:
- Oberhaut (Epidermis),
- Lederhaut (Dermis) und
- Unterhaut (Subcutis).
Zu den sogenannten Hautanhangsgebilden zählen Haare, Nägel und Hautdrüsen (Schweiß-, Duft- und Talgdrüsen).
Oberhaut (Epidermis)
Sie bildet die oberste Schutzschicht, die direkte Begrenzung zur Umwelt. Sie ist relativ dünn, an manchen Stellen mit nur 30 Mikrometern sogar „hauchdünn“, an anderen Stellen wiederum etwas dicker – zum Beispiel an den Fußsohlen oder den Innenseiten der Hände. Die äußerste Schicht der Körperhülle erneuert sich ständig.
Wenn die Haut in der Sonne bräunt, dann liegt das u.a. an den Melanozyten, den pigmentbildenden Zellen der Epidermis. Durch die Sonne wird die Haut jedoch nicht nur braun, sondern verdickt sich auch – beides dient bis zu einem gewissen Grad als Schutz vor UV-Licht.
Außerdem befinden sich in dieser Hautschicht die sogenannten Merkelzellen, über die mechanische Reize wie Berührung, Druck und Vibrationen wahrgenommen werden können. Auch mit dem Immunsystem ist unsere Haut verbunden, und zwar durch die Langerhanszellen. Diese können Antigene aufnehmen und das Immunsystem „ankurbeln“.
Lederhaut (Cutis, Dermis)
Unter der Oberhaut liegt die Lederhaut. Sie besteht aus Bindegewebe und einer gelartigen Grundsubstanz mit verschiedenen Zellen (z.B. Zellen der Körperabwehr wie Lymphozyten). Kollagenfasern verleihen ihr Stabilität, elastische Fasern sorgen für ihre Dehnbarkeit. Blutgefäße versorgen die Lederhaut und sind an der Temperatur- sowie Blutdruckregulation beteiligt.
In der Dermis befinden sich zusätzlich spezielle Rezeptoren, die u.a. Berührungen melden, die Meissner-Körperchen. Für die Druckempfindung sowie die Wahrnehmung von Dehnung, Spannung und Kühlung sind außerdem die Ruffini-Körperchen wichtig. Schließlich enden viele Nervenfasern in dieser Schicht, sodass neben Druck und Berührung bzw. Schmerz auch Jucken und Temperatur(-schwankungen) wahrgenommen werden können. Auch Haarwurzeln und Hautdrüsen (Schweiß-, Duft- und Talgdrüsen) sind Bestandteile der Lederhaut.
Unterhaut (Subcutis)
Die Subcutis besteht aus lockerem Binde- und Fettgewebe, in dem Nerven und Blutgefäße verlaufen. Eine der Aufgaben der Unterhaut besteht darin, die Haut mit darunter liegenden Strukturen (wie Muskeln, Knochen etc.) zu verbinden und eine gewisse Verschiebbarkeit zu gewährleisten. Als sogenanntes Unterhautfettgewebe dient sie der Energiespeicherung und der Wärmeisolation. Dieses Fettgewebe ist am Körper unterschiedlich verteilt. Spezielle Mechanorezeptoren der Unterhaut, die Vater-Pacini-Lamellenkörperchen, sind für die Vibrationswahrnehmung zuständig.
Drüsen, Haare & Nägel
Die Hautanhangsgebilde erfüllen unterschiedliche Aufgaben und sind an den verschiedenen Körperregionen in unterschiedlichem Ausmaß verteilt.
- Schweißdrüsen kommen fast am ganzen Körper vor, besonders zahlreich jedoch etwa an Handflächen und Fußsohlen. Sie geben den Schweiß ab, der zur Wärmeregulation des Körpers benötigt wird. Außerdem ist das Schweißsekret für den Säuremantel der Haut wichtig, der bei der gesunden Haut im leicht sauren Bereich liegt (pH 5,7) und u.a. das Eindringen von Keimen verhindern soll. Einige spezielle Schweißdrüsen (apokrine Drüsen) werden auch Duftdrüsen genannt. Sie finden sich z.B. in den Achseln. Die Produktion ihres Sekrets wird durch Hormone gesteuert und beginnt erst mit der Pubertät.
- Talgdüsen geben den Hauttalg ab, der reich an Fettsäuren ist. Er verleiht den Haaren Glanz und der Haut Geschmeidigkeit. Ist die Talgproduktion vermindert, werden Haut und Haare trocken. Besonders aktiv sind die Drüsen meist im Gesicht. Bei einer Überfunktion der Talgdrüsen kommt es zur Seborrhoe, die an der Entwicklung von Akne beteiligt ist. Die Talgdrüsen unterliegen ebenfalls hormoneller Steuerung.
Zehen- und Fingernägel bestehen aus Hornschuppen. Sie bieten Zehen- und Fingerspitzen Schutz. Die Nägel helfen außerdem den Fingern beim Tasten. Unsere Körperhaare sind ebenfalls aus Hornschichten aufgebaut. Sie haben heute eher eine ästhetische Funktion und sind nur in geringem Ausmaß an der Erhaltung der Körpertemperatur beteiligt.