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Notfall bei Kindern

Ein Kindernotfall ist eine akute Situation, die rasche Maßnahmen erfordert. Notfälle im Kindesalter sind nicht nur für die Eltern oder Angehörigen eine Belastung, sondern stellen auch im Rettungsdienst eine Herausforderung dar. Leider zeigen Studien, dass Erste Hilfe bei Kindern oft entweder gar nicht oder verspätet eingeleitet wird. Der Grund dafür ist die Angst, etwas falsch zu machen. Dabei ist der einzige Fehler, den man machen kann, NICHT ZU HELFEN.

Notfallsituationen können sich einerseits durch Unfälle, andererseits durch plötzliche Erkrankungen ergeben. In beiden Fällen gilt: Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, sie brauchen speziell auf sie abgestimmte Behandlungen. Viele physiologische Vorgänge laufen anders ab als bei Erwachsenen, die Reserven des kindlichen Körpers sind insgesamt geringer als im Erwachsenenalter.

Besonders wichtig ist im Kindesalter die Prävention von Unfällen, denn viele Notfälle könnten mit einfachen Mitteln verhindert werden.

Was sind die Hauptursachen von Kindernotfällen?

Die drei Hauptursachen von Kindernotfällen sind:

Kindernotfälle unterscheiden sich nach Altersgruppen: Während bei Neugeborenen und Säuglingen besonders Geburtskomplikationen und Erkrankungen zu Notfallsituationen führen, sind es bei Klein- und Schulkindern eher Unfälle.

Kinder werden altersabhängig in folgende Gruppen eingeteilt:

  • Neugeborene: bis zum Alter von vier Wochen
  • Säuglinge: bis zum Alter von einem Jahr
  • Kleinkinder: zweites und drittes Lebensjahr
  • Kind: viertes bis zwölftes Lebensjahr
  • Jugendliche: ab dem 13. Lebensjahr bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Bei den Unfällen im Kindesalter sind Babys hauptsächlich von Sturzunfällen, z.B. vom Wickeltisch, betroffen. Zwischen dem siebenten Monat und dem vierten Lebensjahr beginnen Kinder, ihre Umwelt zu erkunden; ein Verschlucken von Gegenständen oder thermische Verletzungen (Verbrennungen und Verbrühungen) sind die Hauptunfallursachen. Auch der Ertrinkungsunfall ist in dieser Altersgruppe ein großes Thema. Ab fünf Jahren stehen Sport-, Freizeitverletzungen und Unfälle im Straßenverkehr im Vordergrund.

Bezüglich der Verletzungsmuster lässt sich unterscheiden: Bei Kindern unter vier Jahren gibt es häufig Schädelverletzungen, während es bei älteren Kindern Verletzungen der Extremitäten (z.B. Arme, Beine) sind.

Welche Besonderheiten ergeben sich bei Kindernotfällen?

Um bei einem Kindernotfall gut vorbereitet zu sein, ist es wichtig, einige Besonderheiten, die je nach Alter des Kindes unterschiedlich sind, zu berücksichtigen.

Besonderheiten beim Säugling:

  • Säuglinge und Neugeborene sind nicht in der Lage, ihre Schmerzen mitzuteilen.
  • Ein Schrei kann daher viele Ursachen haben – von harmlos bis lebensbedrohlich.
  • Der Kopf eines Neugeborenen oder Säuglings ist aufgrund der schwachen Halsmuskulatur besonders gefährdet. Zusätzlich ist er in Relation zum Körper ziemlich schwer, daher ist der Kopf des Kindes bei Unfällen häufig betroffen (z.B. Schädelprellung, Schädel-Hirn-Trauma). Schon kleine Einwirkungen von außen können die kleinen Blutgefäße im Kopf zum Zerreißen bringen. Deshalb ist das Schütteln eines Säuglings oder Neugeborenen lebensgefährlich und unbedingt zu unterlassen!
  • Der Kopf ist bei vielen Neugeborenen und Säuglingen noch wenig behaart. Das hat zur Folge, dass Kinder extrem empfindlich gegenüber Sonnenbestrahlung sind und schneller einen Sonnenstich bzw. Hitzschlag erleiden. Deshalb sollten sie immer eine Kopfbedeckung tragen!

Besonderheiten beim Kleinkind:

  • Kinder haben häufig eine emotionale Bindung zu ihrer Umgebung und personifizieren Gegenstände (z.B.: „Der Tisch hat mir wehgetan“). Die Beschreibung eines Unfallherganges fällt oft schwer.
  • Schmerzen können nicht genau lokalisiert werden, viele Beschwerden werden von Kindern als Bauchschmerzen angegeben.
  • Der Verlust von Flüssigkeit (Blut, Erbrochenes, flüssiger Stuhl) führt viel schneller als bei Erwachsenen zu einem Schockzustand.
  • Eine Störung der Sauerstoffzufuhr kann sehr schnell zu einer Verlangsamung des Herzschlags mit nachfolgendem Herzstillstand führen.
  • Babys und Kleinkindern haben – in Relation – eine große Körperoberfläche, die Gefahr für Unterkühlungen ist größer als bei Erwachsenen.

Welche Vorsichtsmaßnahmen sind wichtig?

Viele Unfälle mit schweren Folgen für das Kind könnten mit entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen verhindert werden.

Dazu zählen unter anderem:

  • „Kindersichere“ Gestaltung des unmittelbaren Umfeldes, z.B. keine Messer, Scheren oder Feuerzeuge liegen lassen.
  • Niemals Kinder unbeaufsichtigt in der Nähe von Gewässern spielen lassen.
  • Kein (Klein-)Spielzeug, das zu einer Verlegung der Atemwege führen kann, verwenden. Auch Münzen nicht offen liegen lassen.
  • Kinder in Fahrzeugen niemals ohne Sicherung transportieren – auch bei kurzen Strecken.
  • Beim Roller-, Rad-, Rollschuh-, Skifahren oder Eislaufen immer einen Helm tragen.
  • Bei Erkrankungen, die über einen gewöhnlichen Infekt hinausgehen, frühzeitig eine Ärztin/einen Arzt aufsuchen.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 16. Januar 2019

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Univ.Prof. Dr. Wolfgang Schreiber, Arzt für Allgemeinmedizin, Facharzt für Innere Medizin, Zusatzfach Innere Medizin (Intensivmedizin)

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