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Exazerbation - plötzliche Verschlechterung bei COPD

Bei COPD können die begleitenden Beschwerden wie Husten, Auswurf oder Atemnot sich akut verschlechtern. Hält die Verschlechterung länger als zwei Tage an, sprechen Fachleute von einer Exazerbation. Besonders häufig kommt es im Winter dazu. Wichtig ist, dass Betroffene die Warnzeichen einer Exazerbation rechtzeitig erkennen und eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Menschen mit COPD können lernen, wie sie solchen Verschlechterungen vorbeugen und sich im Notfall verhalten können.

Besonders im fortgeschrittenen Stadium einer COPD kann es vorkommen, dass die Beschwerden plötzlich zunehmen und die Medikamente nicht mehr wie üblich wirken. Geht es den Betroffenen länger als zwei Tage schlechter als sonst, sprechen Fachleute von einer akuten Exazerbation.

Zu solchen akuten Exazerbationen kommt es bevorzugt im Herbst und Winter, wenn das Klima kalt und feucht ist. Neben dem Rauchen können vor allem Infektionen mit Viren oder Bakterien zu einer plötzlichen Verschlechterung führen. Auch starke Luftverschmutzung oder bestimmte Medikamente können zu einer akuten Verschlechterung beitragen. 

Menschen mit COPD können in speziellen Schulungen lernen, wie sie die Anzeichen einer Exazerbation möglichst früh erkennen und was sie dann tun können.

Anzeichen für eine plötzliche Verschlechterung können sein:

  • Zunehmende Atemnot: Die Betroffenen bekommen schlechter als sonst Luft. Dadurch fällt ihnen das Sprechen oder Gehen zunehmend schwerer.
  • Der Husten ist stärker als sonst.
  • Die Betroffenen sind mehr verschleimt und der Schleim ist zäher als sonst. Manchmal ist er gelb oder grün gefärbt, was für eine Infektion mit Bakterien spricht.
  • Die Lippen oder Fingernägel sind blau verfärbt. Ursache dafür ist, dass dem Körper zu wenig Sauerstoff zur Verfügung steht.
  • Die Betroffenen haben Fieber und fühlen sich abgeschlagen und müde.
  • Die Medikamente helfen nicht wie sonst üblich.

Wie können Betroffene eine akute Exazerbation verhindern?

Mit jeder Exazerbation verschlechtert sich die COPD und schreitet weiter voran. Dadurch geht es der oder dem Betroffenen zunehmend schlechter, und die Lebensqualität verringert sich immer mehr. Um das zu vermeiden, ist es wichtig, dass die Betroffenen alles tun, um mögliche Exazerbationen zu vermeiden. Mit folgenden Maßnahmen können Betroffene akute Exazerbationen vorbeugen:

  • Rauchstopp
  • So weit möglich Schadstoffe meiden
  • Auf ausgeglichene Ernährung achten
  • Medikamente regelmäßig und gewissenhaft wie verordnet einnehmen
  • An einer Patientenschulung teilnehmen. Dort üben sie das richtige Inhalieren der Medikamente. Zudem lernen sie, wie sie die Dosis ihrer Medikamente an die Schwere der Erkrankung anpassen können.

Sich impfen lassen: Infekte der Atemwege, wie Grippe oder Lungenentzündung, können eine COPD verschlimmern und zu akuten Exazerbationen führen. Aus diesem Grund empfehlen Fachleute, dass sich Menschen mit COPD gegen Influenza und Pneumokokken impfen lassen. Menschen mit COPD haben ein erhöhtes Risiko, schwer an COVID-19 zu erkranken. Eine Corona-Schutzimpfung senkt das Risiko einer COVID-Erkrankung.

Was können Betroffene im Fall einer akuten Exazerbation tun?

Wenn Menschen mit COPD keine Luft bekommen, geraten sie oft in Panik. Dadurch bekommen sie noch weniger Luft. Daher ist zunächst wichtig, dass die Betroffenen trotz der bedrohlich anmutenden Situation Ruhe bewahren. In speziellen Schulungen können Menschen mit COPD lernen, wie sie sich bei einer Exazerbation richtig verhalten. Dadurch können sich die Betroffenen in solch einer Situation oft selbst helfen: 

  • Ruhe bewahren!
  • Sitzen, eventuell ein Kissen unter die Arme legen.
  • Zuvor erlernte Atemtechniken anwenden, die dabei helfen, dass sie wieder ruhiger und gleichmäßiger atmen. Beispielsweise die Lippenbremse.
  • Mit zuvor erlernten Körperhaltungen, die die Atmung erleichtern. Beispielsweise Kutschersitz.
  • Mit einem kurzwirksamen Bronchien-erweiternden Medikament, das sie immer bei sich tragen sollten. Dieses können die Betroffenen im Notfall inhalieren, so wie sie es in den Schulungen gelernt haben.
  • Mit kühler Luft, die vielen Betroffenen hilft, schneller wieder besser atmen zu können.

Helfen diese Maßnahmen nicht oder sind die Beschwerden von Anfang an sehr bedrohlich, dann sollte eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht oder die Rettung (144) gerufen werden. Bei einer anhaltenden Verschlechterung sollten die Betroffenen in jedem Fall ihre Ärztin oder ihren Arzt darüber informieren. In den meisten Fällen können die Betroffenen zu Hause behandelt werden. Manchmal brauchen sie eine höhere Dosierung ihrer Medikamente oder zusätzliche Medikamente und Sauerstoff. Wenn ein bakterieller Infekt dahintersteckt, sind Antibiotika erforderlich. Bei schweren Exazerbationen müssen die Betroffenen im Krankenhaus behandelt werden.

Behandlung einer Exazerbation

Besprechen Sie eine mögliche Verschlechterung möglichst bereits im Vorhinein mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt. So erfahren Sie, was Sie im Akutfall tun können und welche Medikamente bzw. Notfallsmedikamente eingenommen werden müssen.

Bereits bei ersten Anzeichen einer Verschlechterung sollten Betroffene die Ärztin/den Arzt informieren – vor allem bei schwerer Erkrankung. Leichte Verschlimmerungen können oft ambulant behandelt werden. Schwere Exazerbationen, die mit sehr plötzlichen und heftigen Verschlechterungen der Beschwerden einhergehen, müssen im Krankenhaus behandelt werden.

Bewahren Sie bei akuten Schüben Ruhe und befolgen Sie die mit der Ärztin/dem Arzt besprochenen Maßnahmen. Verbessert sich die Situation nicht oder haben Sie keine Medikamente für den Notfall, verständigen Sie sofort Ärztin/Arzt bzw. Notärztin/Notarzt (144)!

Rasche notfallmedizinische Hilfe ist v.a. notwendig bei:

  • starker Kurzatmigkeit,
  • beschleunigter Atmung,
  • verfärbtem Hustensekret mit Blut,
  • starken Verschlechterungen des Allgemeinzustandes,
  • gesteigerter Herzfrequenz,
  • Bewusstseinsstörungen oder komatösen Zuständen,
  • blau-roten Verfärbungen der Haut, die neu auftreten oder zunehmen. Diese deuten auf eine Sauerstoffabnahme im Blut hin.

Weitere Informationen finden Sie unter Notfälle und Erste Hilfe.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 14. September 2022

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Univ.Prof. Prim. Dr. Bernd Lamprecht, Arzt für Allgemeinmedizin, Facharzt für Lungenkrankheiten, Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie, Spezialisierung in Allergologie

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