
Unerwünschte Wechselwirkungen vermeiden
Verschiedene Medikamente können sich gegenseitig beeinflussen, wenn sie gleichzeitig oder hintereinander eingenommen werden. In diesen Fällen spricht man von Wechselwirkungen der Arzneimittel. Wechselwirkungen sind bei ärztlich verordneten, rezeptpflichtigen Medikamenten und auch bei rezeptfreien Medikamenten möglich. Auch Nahrungsergänzungsmittel, wie z.B. Vitaminpräparate, oder Nahrungs- und Genussmittel, wie z.B. Milch, Fruchtsäfte oder Alkohol, können unerwünschte Wechselwirkungen verursachen.
Besonders ältere und chronisch kranke Patientinnen/Patienten werden oft mit mehreren Medikamenten gleichzeitig behandelt und haben deshalb ein höheres Risiko für unerwünschte Wechselwirkungen. Manchmal können unerwünschte Wechselwirkungen zu schweren Komplikationen wie z.B. Blutungen, Nierenversagen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen.
Beispiele für Wechselwirkungen:
- Antacida (Mittel gegen Sodbrennen) verringern die Wirkung von bestimmten Antibiotika.
- Entzündungshemmende Schmerzmittel (NSAR – Nichtsteriodale Antirheumatika, z.B. mit den Wirkstoffen Acetylsalizylsäure, Diclofenac oder Ibuprofen) verstärken die Wirkung von Blutverdünnungsmitteln (z.B. zur Thrombose- und Infarktprophylaxe).
- Johanniskraut (beruhigende bzw. antidepressive Wirkung) schwächt die Wirkung von hormonellen Verhütungsmitteln (z.B. Pille, Hormonspirale) ab.
Hinweis Mögliche Wechselwirkungen sind in der Gebrauchsinformation eines Medikaments beschrieben. Die OTC-Liste der AGES enthält eine Auflistung von jenen rezeptfrei erhältlichen Arzneimitteln, die zu unerwünschten Wechselwirkungen führen können.
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Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
zuletzt aktualisiert 11.07.2019
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