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Aluminium in Verbraucherprodukten

Aluminium ist aus unserem Leben fast nicht mehr wegzudenken. Das Leichtmetall dient z.B. als Werkstoff in der Bauwirtschaft, im Fahrzeug- und Flugzeugbau oder als Verpackungsmaterial. Aluminium wird aber auch in geringen Mengen für sogenannte „körpernahe Anwendungen“ eingesetzt. Dazu zählen beispielsweise Zusatzstoffe in Lebensmitteln, in Kosmetika wie Deodorants oder in Arzneimitteln gegen Sodbrennen.

Aluminium in Lebensmitteln

Geringe Mengen von Aluminium können auch in Lebensmitteln enthalten sein. Sie stammen zu einem sehr geringen Anteil aus natürlichen Quellen. Laut der Europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) enthalten die meisten unverarbeiteten Lebensmittel weniger als 5 mg Aluminium pro Kilogramm. Höhere Konzentrationen von durchschnittlich 5 bis 10 mg pro Kilogramm treten in Getreideprodukten, Backwaren, Milchprodukten sowie einigen Gemüsearten, Innereien und Meeresfrüchten auf. Durchschnittliche Konzentrationen von über 10 mg pro Kilogramm wurden in Kakao, Tee und Kräutern gemessen. Auch Laugengebäck kann hohe Gehalte an Aluminium aufweisen.

Bedeutender sind jedoch die Anteile aus künstlichen Quellen:

  • Aluminiumhaltige Zusatzstoffe, die dem Lebensmittel bei der Produktion beigefügt werden: In der EU sind sowohl Aluminium als auch Aluminiumverbindungen als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen, z.B. als Farbstoff, Festigungsmittel, Trennmittel, Backtriebmittel oder Trägerstoff für Farbstoffe. Lebensmittelzusatzstoffe auf Aluminiumbasis können einen beträchtlichen Beitrag zur Belastung des Körpers mit Aluminium leisten. Deshalb sind EU-rechtlich bereits Schritte zur Einschränkung der zulässigen Einsatzbereiche und Einsatzmengen solcher Zusatzstoffe erfolgt.
  • Aluminium aus Lebensmittelkontaktmaterialien, das durch den Kontakt mit Kochgeschirr oder Verpackungsmaterialien in das Lebensmittel gelangt: Aluminium wird für Pfannen, Kochgeschirr, Kaffeekannen, Lebensmittelverpackungen und Getränkedosen eingesetzt. Meist wird der direkte Lebensmittelkontakt durch eine Beschichtung verhindert und spielt daher eine untergeordnete Rolle. Beim Kontakt mit sauren Speisen und Fruchtsäften können bei längeren Zubereitungszeiten allerdings geringe Aluminiummengen in Speisen übergehen.

Aluminium in Kosmetika

Aluminium und seine Verbindungen werden für die unterschiedlichsten Produktgruppen bei Kosmetika eingesetzt, z.B. in Lidschatten, Nagellacken, Eyelinern, Haarfarben, Hautcremes, Lipgloss, Shampoos, Duschgels, Sonnenschutzmitteln oder Zahnpasten. In höheren Konzentrationen werden Aluminiumchlorid und Aluminiumchlorohydrat aufgrund ihrer schweißhemmenden Wirkung in Antitranspirantien verwendet. Dadurch unterscheiden sie sich von Deodorants, die lediglich antibakterielle Substanzen und Duftstoffe enthalten.

Aluminiumverbindungen aus kosmetischen Mitteln können die Haut durchdringen, insbesondere wenn diese z.B. infolge einer Rasur Verletzungen aufweist. Dennoch gilt der regelmäßige Gebrauch von aluminiumhaltigen Antitranspirantien in Sprayform als sicher, wenn 20% der Partikel kleiner als 10 µm sind. Gesundheitliche Beeinträchtigungen sind nach aktuellem wissenschaftlichem Stand unwahrscheinlich. Laut AGES tragen Antitranspirantien nur sehr gering zur Gesamtaufnahme von Aluminium bei. 

In einer aktuellen Stellungnahme des Wissenschaftlichen Ausschusses für Verbraucherprodukte (SCCS) vom 6. Mai 2022 wurde eine neuerliche Bewertung der Gesamtexposition des Verbrauchers von Aluminium durch Kosmetika veröffentlicht (nicht aber eine toxikologische Bewertung). Hierbei kam dieser zu dem Schluss, dass die orale und dermale Aufnahmemenge von Aluminium durch Kosmetika fast gleich viel ist wie durch Lebensmittel.

Sie kam auch zu dem Schluss, dass die Gesamtaufnahmemenge von Aluminium durch Kosmetika und nicht kosmetische Quellen den sicheren Grenzwert überschreiten kann.

Aluminium in Medikamenten

Einige rezeptfreie Medikamente gegen Sodbrennen und Magenbeschwerden (Antazida) enthalten Aluminiumverbindungen. Wird die maximale empfohlene Tagesdosis eingenommen, kann sich die tägliche Aluminiumaufnahme je nach Präparat auf bis zu 5.000 mg erhöhen.

Aluminium in Nanoform

Aluminiumoxid in Nanoform wird in einer Reihe von Produkten eingesetzt, z.B. als Zusatz zu Lacken, für kratzbeständige Beschichtungen, in Kunststoffverpackungen oder als Filter. Es gibt Hinweise darauf, dass Nano-Alumina im Wasser die Übertragung von Antibiotikaresistenz-Genen zwischen Bakteriengattungen fördert. Deshalb sollte eine Freisetzung in die Umwelt vorsorglich vermieden werden.

Auswirkungen auf den Körper

Aluminium gelangt hauptsächlich über den Verdauungstrakt, aber auch über Haut, Schleimhäute oder Lunge in den Körper. Einen Großteil scheiden gesunde Menschen über die Nieren aus. Nicht ausgeschiedenes Aluminium kann sich im Laufe des Lebens im Körper einlagern. Dann wird es nur sehr langsam wieder ausgeschieden und kann neben dem Nervensystem auch Nieren und Knochen schädigen. Zudem stört Aluminium das Gleichgewicht von Spurenelementen wie Magnesium und Eisen im Körper. 

Aluminium steht in Verdacht, an der Entstehung einer Reihe von Erkrankungen beteiligt zu sein.

  • Aluminium und Alzheimer-Demenz: Ein direkter ursächlicher Zusammenhang zwischen einer Aluminiumbelastung und Alzheimer-Demenz ist nicht wahrscheinlich. Möglicherweise ist Aluminium aber ein wichtiger Nebenfaktor, der die Entstehung der Erkrankung fördert.
  • Aluminium und Brustkrebs: Bei der Entstehung von Brustkrebs können neben erblichen und hormonellen Faktoren auch Umweltfaktoren eine Rolle spielen. Aluminium in Deodorants wird immer wieder verdächtigt, Brustkrebs auszulösen. Wissenschaftlich belegt ist ein solcher Zusammenhang bisher nicht.
  • Aluminium und Nahrungsmittelallergien: Aluminium aus Antazida wird zu einem geringen Teil vom Körper aufgenommen und kann über den Blutkreislauf in Organe und Knochen gelangen. Die Verwendung Aluminium-haltiger Antazida steht im Verdacht, an der Entstehung von Nahrungsmittelallergien beteiligt zu sein. Da Aluminium in den Fötus übertreten kann, sollten diese Präparate in der Schwangerschaft nach Möglichkeit nicht oder nur über einen kurzen Zeitraum eingenommen werden. Generell sollten Aluminium-haltige Antazida nur bei eindeutigen Indikationen und nur für einen therapeutisch sinnvollen Zeitraum ärztlich verschrieben werden.

Problematische Langzeitbelastungen

Die gegen Aluminium zahlreich bestehenden Verdachtsmomente können derzeit auf wissenschaftlicher Basis weder erhärtet noch widerlegt werden. Täglich werden Aluminium und seine Verbindungen für die unterschiedlichsten Zwecke eingesetzt. Jedes Produkt bzw. jede Produktgruppe für sich betrachtet, führt nicht zu einer übermäßigen Exposition der Verbraucher:innen.

Unklarheit besteht jedoch bei andauernder Belastung durch Aluminium im Laufe eines Lebens mit geringsten Mengen des Metalls aus den verschiedensten Quellen wie Lebensmitteln, Trinkwasser, Kosmetika, Arzneimitteln und Lebensmittelkontaktmaterialien. Wie der Körper auf diese Langzeitbelastung reagiert, ist noch nicht erforscht.

Vorsorglich Aluminium vermeiden

Angesichts dieser Faktenlage empfehlen Expertinnen und Experten, die Aufnahme von Aluminium möglichst zu vermeiden. So können Sie selbst Ihre persönliche Aluminium-Aufnahme verringern: 

  • ernähren Sie sich abwechslungsreich,
  • gehen Sie richtig mit Verpackungen und Haushaltsgegenständen um,
  • wählen Sie bewusst aluminiumfreie Kosmetika aus.

Empfehlungen für den Alltag

Das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz empfiehlt Konsumentinnen und Konsumenten:

  • Verwenden Sie keine unbeschichteten Gefäße aus Aluminium und keine Alufolie zum Zubereiten und Aufbewahren von stark säurehaltigen Lebensmitteln (wie z.B. Tomatensauce, Rhabarberkompott, Apfelmus etc.).
  • Achten Sie bei Trinkflaschen aus Aluminium darauf, die Innenbeschichtung nicht zu beschädigen. Sollte die Innenbeschichtung Beschädigungen wie z.B. Kratzer oder Dellen aufweisen, verwenden Sie die Flasche nicht weiter.
  • Verwenden Sie nach Möglichkeit aluminiumfreie Deodorants.
  • Deodorants und Antitranspirantien mit aluminiumhaltigen Inhaltsstoffen sollten nicht auf verletzter bzw. gereizter Haut oder unmittelbar nach einer Rasur aufgebracht werden.
  • Kinder sollten keine aluminiumhaltigen Deodorants oder Antitranspirantien verwenden.
  • Arzneimittel gegen Sodbrennen: Fragen Sie Ihre Ärztin bzw. Ihren Arzt oder Ihre Apothekerin bzw. Ihren Apotheker nach Alternativen zu aluminiumhaltigen Antazida.

Weitere Informationen:

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 20. Dezember 2022

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Dr. Karin Gromann

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