Kupferspirale / Kupferkette
Inhaltsverzeichnis
Wie wirkt die Kupferspirale?
Die Kupferspirale ist hormonfrei und gibt geringe Mengen Kupfer ab. Es gibt sie in verschiedenen T- und Ankerformen. Sie wird von der Frauenärztin oder dem Frauenarzt in die Gebärmutter eingesetzt. Durch die Kupferspirale verändert sich u.a. die Gebärmutterschleimhaut. Dadurch kann sich eine u.U. befruchtete Eizelle nicht einnisten. Zudem werden die Spermien in ihrer Beweglichkeit und Befruchtungsfähigkeit gehemmt.

Wie zuverlässig ist die Kupferspirale?
Die Kupferspirale zählt zu den sichersten Verhütungsmethoden.
Grob angegeben gilt: Weniger als eine Schwangerschaft pro 100 Frauen über das erste Jahr der Nutzung von Kupferspiralen.
Unterschiedliche Schwangerschaftsraten kommen in verschiedenen Studien u.a. je nach Typ der Spirale, dem Kupfergehalt bzw. der Kupferoberfläche vor.
Eine falsche Lage oder ein Ausstoßen der Spirale beeinträchtigt die Wirksamkeit. Die Lage sollte einige Zeit nach dem Einsetzen und später jährlich von der Frauenärztin oder vom Frauenarzt überprüft werden. Ist eine Spirale verrutscht oder wird sie abgestoßen, kann sich das z.B. durch Schmerzen zeigen - jedoch nicht immer.
Hinweis
Eine Kupferspirale schützt nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen bzw. Krankheiten. Einen möglichen Schutz bieten Kondom sowie Frauenkondom.
Wie wird die Kupferspirale eingesetzt?
Die Kupferspirale wird bei und von der Frauenärztin oder dem Frauenarzt in die Gebärmutter eingesetzt. Bevor dies erfolgt, finden Beratung und Aufklärung statt. Dabei erhalten Sie Informationen über Wirkung, Vor- und Nachteile, Einsetzen, Entfernen, Kontrolluntersuchungen und Risiken. Zudem macht sich die Frauenärztin oder der Frauenarzt ein Bild von Ihrer gesundheitlichen Situation. Bei bestimmten Erkrankungen, z.B. Zervixkarzinom oder Verdacht darauf, kann eine Kupferspirale nicht eingesetzt werden.
Die Kupferspirale wird idealerweise während oder kurz nach der Regelblutung eingelegt. Jedenfalls muss zuvor ausgeschlossen sein, dass eine Schwangerschaft vorliegt. Wann eine Kupferspirale nach einer Schwangerschaft eingesetzt werden kann, bespricht die Ärztin oder der Arzt gegebenenfalls mit Ihnen.
Die Ärztin oder der Arzt schiebt die Spirale über die Vagina und den Muttermund in die Gebärmutter ein. Sie oder er kontrolliert den Sitz der Spirale mittels Ultraschall. Es ist möglich, dass das Einsetzen schmerzhaft ist. Ev. können Medikamente gegeben werden. Dazu zählen Medikamente in Form einer Lokalanästhesie, Medikamente, die den Muttermund öffnen sowie Tabletten gegen Schmerzen – sogenannte NSAI.
Nach einigen Wochen und später jährlich wird eine Lagekontrolle der Spirale empfohlen. Je nach Modell kann die Kupferspirale etwa drei bis zehn Jahre in der Gebärmutter verbleiben.
Die Rückholfäden der Spirale ragen in die Vagina. Diese können auch von der Frau selbst ertastet werden. Das kann einen Hinweis darauf geben, ob die Spirale nicht mehr richtig liegt, z.B. weil sich die Länge der Fäden verändert oder ein Teil der Spirale tastbar ist. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt kann Ihnen dazu weitere Informationen geben.
Wie wird die Kupferspirale entfernt?
Die Kupferspirale wird von der Frauenärztin oder dem Frauenarzt herausgenommen bzw. gewechselt. Die Rückholfäden der Spirale ragen in die Vagina. Über diese kann die Spirale vorsichtig herausgezogen werden. Die Spirale ist flexibel. Vor dem Entfernen führt die Ärztin oder der Arzt ein Spekulum in die Vagina ein, um die Fäden besser zu erkennen und den Muttermund zu sehen.
Wird die Spirale entfernt, kann es im Grunde ohne Zeitverzögerung zu einer Schwangerschaft kommen.
Welche Probleme können nach dem Einsetzen auftreten?
Beim Einsetzen der Spirale kann es ev. zu Verletzungen der Gebärmutterwand kommen. Das Risiko ist jedoch sehr gering.
In den ersten Wochen kann zudem das Risiko einer Infektion im Unterleib leicht erhöht sein. Bei Verdacht auf eine Unterleibsinfektion muss diese u.U. vor dem Einsetzen der Spirale behandelt werden.
Bei der Kupferspirale können verlängerte oder stärkere Regelblutung, unregelmäßige Blutung, vermehrte Krämpfe und Schmerzen während der Regelblutung auftreten. Sicherheitshalber sollten z.B. Schmerzen im Unterbauch nach dem Einsetzen der Spirale, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, verstärkte Schmerzen bei der Regelblutung, Blutungen außerhalb der Regelblutung, Veränderungen der Periode mit der Ärztin oder dem Arzt abgeklärt werden. Sie oder er informiert Sie – auch im Zuge des Einsetzens der Spirale – darüber, wann ein Besuch in der Ordination notwendig ist.
Schwangerschaften kommen bei Spiralen selten vor. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit gegeben, dass sich die befruchtete Eizelle außerhalb der Gebärmutter einnistet. Oder es zu einer Fehlgeburt kommt.
Weitere Informationen zu dem, was nach dem Einsetzen zu beachten ist, erhalten Sie bei Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.
Welche Vor- und Nachteile hat die Kupferspirale?
Zu den Vorteilen zählen z.B.:
- Die Kupferspirale zählt zu den sichersten Verhütungsmitteln.
- Die Kupferspirale bietet Schutz über einen langen Zeitraum, ohne dass täglich an Verhütung gedacht werden muss.
- Die Kupferspirale muss – je nach Modell – nur alle drei bis zehn Jahre gewechselt werden.
- Die Kupferspirale ist hormonfrei.
Zu den Nachteilen zählen z.B.:
- Mit der Spirale kann sich die Monatsblutung verlängern und verstärken. Auch Regelschmerzen und Krämpfe können sich verstärken, unregelmäßige Blutungen sind möglich – vor allen in den ersten Monaten.
- Es bedarf u.U. einer Eingewöhnungsphase des Körpers von mehreren Monaten.
- Ein Verrutschen oder Ausstoßen der Spirale ist möglich.
- Bei bestimmten Fehlbildungen bzw. aufgrund der Lage der Gebärmutter oder Erkrankungen kann die Verwendung der Spirale ausgeschlossen sein.
- Die Kupferspirale schützt nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen bzw. Krankheiten.
- Sie kann erst einige Wochen nach einer Geburt eingesetzt werden.
Hinweis
Kupferspiralen können auch zur Notfallverhütung eingesetzt werden. Auch durch Kupferkette oder Kupferball ist dies möglich. Weiter Informationen finden Sie unter Spirale danach.
Was ist die Kupferkette und der Kupferball?
Neben der Kupferspirale gibt es die Kupferkette und den Kupferball. Sie verhüten auf ähnliche Weise wie die Kupferspirale. Auch sie werden von der Frauenärztin oder dem Frauenarzt in die Gebärmutter eingebracht. Sie können bis zu fünf Jahre in der Gebärmutter bleiben. Das Entfernen bzw. Wechseln erfolgt durch die Ärztin oder den Arzt.
Die Kupferkette besteht aus vier oder sechs kleinen Kupfergliedern, die auf einem Kunststofffaden aufgezogen sind. Dieser wird in der Muskulatur der Gebärmutterwand verankert. Das erfolgt durch die Frauenärztin oder den Frauenarzt.
Der Kupferball besteht aus kleinen Kupferperlen, die auf einem Faden aufgefädelt sind. Er wird in die Gebärmutter eingeführt, rollt sich zu einem Ball von ca. 15 mm Durchmesser zusammen und bleibt dort liegen.
Zur Verhütungssicherheit bezüglich des Kupferballs gibt es nur sehr wenige Daten. Für die Kupferkette nehmen Fachleute eine ähnliche Sicherheit an wie für die Kupferspirale.
Wohin kann ich mich wenden?
Kupferspirale, Kupferkette und Kupferball werden von der Ärztin oder dem Arzt eingesetzt und entfernt. Neben den Kosten für die Spirale ist mit Kosten für das Einsetzen, die Kontrolle und das Entfernen zu rechnen.
Die Österreichische Gesellschaft für Familienplanung (ÖGF) bietet beispielsweise Frauen ohne oder mit geringem Einkommen das Einsetzen der Kupferspirale kostengünstiger oder kostenfrei an.
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 22. April 2025
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: Österreichische Gesellschaft für Familienplanung, ÖGF