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Polypharmazie & ältere Menschen

Da das Risiko für Multimorbidität vor allem im höheren Lebensalter steigt, ist diese Personengruppe besonders häufig von Arzneimittelwechselwirkungen durch die gleichzeitige Einnahme mehrerer Medikamente betroffen.

Die Wahrscheinlichkeit von Interaktionen steigt dabei nicht nur mit der Anzahl verschriebener rezeptpflichtiger Medikamente, sondern auch durch deren Wechselwirkungen mit OTC-Präparaten und Nahrungsergänzungsmitteln. Die Zahl der einzunehmenden Medikamente korreliert darüber hinaus häufig mit einer Abnahme der Therapietreue, sodass Therapieziele nicht erreicht werden.

Durch Arzneimittel hervorgerufene Probleme bei Älteren können allerdings auch durch die Einnahme einzelner Medikamente hervorgerufen werden, die nicht für diese Personengruppe geeignet sind, sogenannte potenziell inadäquate Medikamente (PIM). Dieses Problem der PIM-Medikation entsteht vor allem dadurch, dass viele Substanzen (wie auch Arzneimittelkombinationen) nicht auf den Gebrauch durch ältere Menschen untersucht sind und auch Leitlinien meist bestenfalls kursorisch auf diese Patientengruppe eingehen. Gleichzeitig sind bei älteren Personen verstärkt motorische Probleme bei der Handhabung der Medikamentenpackungen zu erwarten und zu beachten.
Verschiedenste Strategien, um inadäquate Medikation und unerwünschte Polypharmazie mit ihren negativen Folgewirkungen zu reduzieren, wurden in den letzten Jahrzehnten international und national entwickelt, dabei geht es sowohl um das Weglassen ungeeigneter als auch um die Aufnahme geeigneter Medikamente ins Therapieregime. Verschiedenste Instrumente zur Medikationsbewertung stehen sowohl für das periodische als auch für das anlassgebundene Durchforsten und systematische Überprüfen individueller Medikamentenlisten zur Verfügung – Leitfragen zur Medikationsbewertung, Listen „potenziell ungeeigneter“ bzw. „potenziell geeigneter" Medikamente (z.B. sogenannte PIM-Listen) oder auch die Integration solcher Listen in CPOE-Systeme (z.B. im Rahmen des EU-Projekts PRIMA-eDS). Der Grad der Validierung dieser Instrumente inklusive der Untersuchung patientenrelevanter Endpunkte ist sehr unterschiedlich. Voraussetzung für die Medikationsbewertung ist darüber hinaus die – in der Praxis häufig schwierige – möglichst vollständige (und regelmäßige) Medikationserfassung (siehe hierzu auch E-Medikation). 

Mittlerweile existiert – allein im deutschsprachigen Raum – eine ganze Reihe von Leitlinien und Broschüren - die versuchen, diesbezügliche Informationen, Empfehlungen, Instrumente und Lösungsansätze zu bündeln und im Kontext des gesamten Medikationsprozesses darzustellen.

Die hier dargestellten Instrumente sind nie als Ersatz für die individuelle ärztliche Beurteilung und Entscheidungsfindung zu verstehen, sondern als Hilfestellung, um rasch auf potenziell ungeeignete (wie auch potenziell geeignete) Verschreibungen aufmerksam zu werden.
Die verwendeten Quellen finden Sie im Quellenverzeichnis.

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