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Plastik und Mikroplastik

Wir leben in einem Plastikzeitalter. Kunststoffe sind allgegenwärtig, sie verleihen Produkten besondere Eigenschaften. Eine davon ist ihre besondere Langlebigkeit. Die Kehrseite: Kunststoffe zerfallen in der Umwelt nur langsam und bleiben in kleinsten Teilchen Jahrzehnte erhalten. Sie werden in Form von Mikroplastik zu einem Umweltproblem mit möglichen Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen. Denn Mikroplastik wurde bereits in der Umwelt, in unseren Lebensmitteln und sogar schon im menschlichen Körper gefunden.

Was ist Mikroplastik?

Mikroplastik sind Plastikstücke bzw. Kunststoffteilchen mit einer Größe von 0,001 bis fünf Millimeter. Diese winzigen Teilchen sind mit freiem Auge meist schwer zu erkennen. Kleinste Plastikpartikel unter 0,001 Millimeter werden als Nanoplastik bezeichnet. Mikroplastik kann aus unterschiedlichen Quellen freigesetzt werden. Fachleute unterscheiden zwei Formen von Mikroplastik: primäres und sekundäres Mikroplastik.

Zu primärem Mikroplastik zählen:

  • kleine Plastikteilchen, sogenannte Basispellets, als Grundmaterial für die Plastikproduktion,
  • Granulate in Kosmetik- und Hygieneprodukten, z.B. Peelings, Zahnpasta, Handwaschmittel,
  • mikroskopische Kunststoffpartikel, die zur industriellen Reinigung verwendet werden, 
  • Mikroplastik für medizinische Anwendungen,
  • bei Düngemitteln aus Bioabfällen und Klärschlamm oder im Aufbau von Kunstrasen.

Sekundäres Mikroplastik entsteht beim Zerfall oder durch mechanische Abnutzung von Plastikprodukten bzw. -müll. Zum Kunststoffabfall zählen z.B. Plastikflaschen, Plastiksäcke etc. In den Meeren haben sich große Müllteppiche aus Plastikabfall gebildet, der nur langsam zerfällt. Zum sekundären Mikroplastik zählen auch Kunstfasern aus Kleidungsstücken, die durch Waschen ins Abwasser gelangen, oder Reifenabrieb aus dem Straßenverkehr.

Risiken für Tier & Mensch

Plastikabfall enthält Chemikalien. Bei der Zersetzung können potenziell schädliche und hormonell wirksame Zusatzstoffe wie Weichmacher, Flammschutzmittel, UV-Filter etc. in die Umgebung gelangen. Mikroplastik nimmt auch Schadstoffe aus der Umgebung auf. An den kleinen Plastikteilchen können sich im Wasser schwer abbaubare organische Schadstoffe binden, z.B. Pestizide oder PCB.

Schätzungen zufolge gelangen zwei bis fünf Prozent des produzierten Plastiks ins Meer. Die Mikroplastikteilchen sind so klein, dass sie von Fischen mit Plankton verwechselt und als Nahrung aufgenommen werden. So gelangt Mikroplastik, mit Schadstoffen angereichert, in die Nahrungskette.

Kleinste Mikroplastikpartikel (kleiner 10 μm) können zudem z.B. als Feinstaub über die Atemwege bis in das Bronchialsystem der Lunge gelangen. Nur ein begrenzter Bruchteil der kleineren Kunststoffpartikel wird vom menschlichen Körper absorbiert. Mögliche Gesundheitsschäden, die durch Mikroplastik hervorgerufen werden, sind derzeit jedoch nur wenig erforscht.

Mikroplastik in der Umwelt

Mikropartikel aus Plastik sind in der Umwelt, vor allem im Wasser, allgegenwärtig. Aufgrund der geringen Größe wird Mikroplastik oft nicht von Kläranlagen aufgefangen und gelangt in Flüsse und ins Meer.

Mittlerweile wurde Mikroplastik weltweit nachgewiesen: in den Weltmeeren und Gewässern, in Tiefseesedimenten, aber auch in landwirtschaftlich genutzten Böden und in diversen Organismen. Untersuchungen von Trinkwasser deuten laut dem Statusbericht 2019 des Umweltbundesamts darauf hin, dass Leitungswasser aus Grund- und Oberflächenwasser nicht bzw. nur gering mit Mikroplastik belastet ist. Anders sieht es bei abgefülltem Trinkwasser aus, in dem tendenziell mehr Mikroplastik zu finden ist.

Neben Wasser und Boden ist auch das Medium Luft von Mikroplastik-Kontaminationen betroffen. Durch ihre geringe Größe und Dichte können Mikroplastikpartikel mit dem Wind transportiert werden.

Auch Lebensmittel wie Muscheln, Salz und Getränke können Mikroplastik enthalten. 

Mikroplastik in Lebensmitteln

Mikroplastik kann durch unterschiedliche Wege auch in Lebensmittel gelangen. Derzeit ist jedoch noch unklar, welche Mengen an Mikroplastik in Lebensmitteln zu finden sind und wie sie zusammengesetzt sind. 

Ob von den in den Körper aufgenommen Mikro- und Nanokunststoffen ein Gesundheitsrisiko ausgeht, wird in zahlreichen Studien untersucht. Im Zentrum der medizinischen Forschung steht das Verdauungssystem, wo Mikro- und Nanoplastikpartikel (MNP) bereits nachgewiesen werden konnten. Studien weisen zudem darauf hin, dass MNP, die über den Magen-Darm-Trakt aufgenommen werden, die Zusammensetzung des Darmmikrobioms verändern. Diese Veränderungen stehen mit der Entstehung von Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes, Fettleibigkeit oder chronischen Lebererkrankungen in Verbindung. 

Zudem kann die Aufnahme von MNP in das Darmgewebe Mechanismen aktivieren, die an lokalen Entzündungs- und Immunreaktionen mitwirken. Dabei werden insbesondere die winzig kleinen Nanokunststoffe mit biochemischen Vorgängen in Verbindung gebracht, die entscheidend an der Krebsentstehung beteiligt sind. 

Mögliche negative Folgen von Plastikpartikeln für die Gesundheit könnten besonders Menschen mit chronischen Erkrankungen betreffen. 

Wie kann Mikroplastik vermieden werden?

Konsumentinnen und Konsumenten leisten einen Beitrag zur Vermeidung von Mikroplastik, indem sie beispielsweise auf Produkte verzichten, die Mikroplastik in flüssiger oder fester Form einsetzen. Besonders gilt dies für Reinigungs- und Kosmetikprodukte wie Zahnpasten, Duschgels, Peelings etc.

Oft ist es jedoch in der Praxis schwer zu erkennen, ob ein Produkt Mikroplastik enthält. Eine Entscheidungshilfe beim Kauf bieten das Österreichische Umweltzeichen, das Deutsche Umweltzeichen „Blauer Engel“ oder das EU-Umweltzeichen (Ecolabel). Shampoos, Seifen und andere Kosmetikartikel mit dem Umweltzeichen dürfen kein Mikroplastik enthalten.

Auch die Umweltberatung gibt 45 hilfreiche Tipps, um weniger Plastik zu verbrauchen und so die Menge an Mikroplastik in der Umwelt zu reduzieren. 

Weitere Informationen:

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 20. Dezember 2022

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: DI Martina Reisner-Oberlehner

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