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Sterilisation des Mannes

Eine Sterilisation wird vorgenommen, um eine dauerhafte Unfruchtbarkeit zu erreichen. Das erfolgt durch einen operativen Eingriff – eine sogenannte Vasektomie. Dabei werden die Samenleiter durchtrennt bzw. blockiert. Dadurch können Eizelle und Spermien nicht mehr zusammentreffen, und eine Schwangerschaft kann nicht eintreten. Die Vasektomie zählt zu den sichersten Verhütungsmethoden.

Was ist die Sterilisation bzw. die Vasektomie?

Bei einer Sterilisation kommt es durch einen operativen Eingriff zu einer dauerhaften Unfruchtbarkeit. Im Zuge der sogenannten Vasektomie werden die beiden Samenleiter durchtrennt oder verschlossen. Ziel ist es, dass Spermien nicht mehr in das Ejakulat gelangen können. Dadurch können sie – in weiterer Folge – nach dem Geschlechtsverkehr die Eizelle nicht mehr erreichen. Der Eintritt einer Schwangerschaft kann auf Dauer verhindert werden.

Sterilisation ist nicht Kastration. Bei der Vasektomie werden die Samenleiter verschlossen. Bei einer Kastration werden die Keimdrüsen operativ entfernt. Sie können auch durch Medikamente in ihrer Funktion so beeinflusst werden, dass sie diese nicht mehr erfüllen können. Keimdrüsen sind beim Mann die Hoden.

Wie zuverlässig ist die Sterilisation?

Die Sterilisation zählt zu den sichersten Verhütungsmethoden.

Wenn Männern sich einer Vasektomie unterziehen, kommt es bei den Partnerinnen von sterilisierten Männern zu weniger als zwei Schwangerschaften pro 1.000 Frauen im ersten Jahr.

Hinweis

Einen möglichen Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen bzw. Krankheiten bieten nur Kondom sowie Frauenkondom.

Was sollten Sie vor der Sterilisation bedenken?

Die Entscheidung für eine Sterilisation sollte sehr gut überlegt sein. Folgende Fragen können dabei z.B. unterstützen:

  • Haben Sie Ihre Familienplanung bereits abgeschlossen?
  • Sind Sie bereits älter als 25 Jahre?
  • Haben Sie bereits Kinder?
  • Ist die Vasektomie Ihre eigene Entscheidung?
  • Haben Sie ausführlich Beratung über andere Verhütungsmittel bzw. -methoden eingeholt?
  • Wurden andere Verhütungsmöglichkeiten ausprobiert?

Bedenken Sie, dass sich Lebensumstände ändern können. Es ist auch möglich, dass es zu einem späteren Zeitpunkt oder mit dem Eingehen einer neuen Partnerschaft zu einem Kinderwunsch kommt.

Konflikte und Probleme in der Kommunikation in einer Partnerschaft können sich auf die Entscheidungsfindung auswirken. Die Entscheidung sollte gut überlegt sein. Außerdem sollten Sie das Thema Verhütung bzw. Sterilisation mit der betreuenden Ärztin oder dem betreuenden Arzt ausführlich besprechen.

Es besteht die Möglichkeit einer sogenannten Refertilisierung. Dabei werden die Samenleiter bei einem mikrochirurgischen Eingriff wieder verbunden. Dies ist jedoch nicht bei jedem erfolgreich. Auch nach einer Refertilisierung kann es sein, dass bei Ihrer Partnerin keine Schwangerschaft eintritt. Weitere Informationen finden Sie unter Kann eine Vasektomie rückgängig gemacht werden?

Für die Sterilisation ist Ihre Einwilligung notwendig. Niemand darf Sie zu einer Vasektomie drängen oder überreden.

Was ist gesetzlich zu beachten?

Um eine Sterilisation durchführen zu können, müssen gesetzliche Voraussetzung beachtet werden. Nach BGBI 60/1974: § 90

  • darf eine Ärztin oder ein Arzt eine Sterilisation nur an einer Person mit deren Einwilligung durchführen,
  • muss die Person bereits das 25. Lebensjahr vollendet haben oder
  • darf der Eingriff aus anderen Gründen nicht gegen die guten Sitten verstoßen.

Außerdem wichtig hinsichtlich Ehe und Scheidung:

Zu beachten ist auch das Ehegesetz (z.B. §§49 und 60). Verweigerung der Fortpflanzung ist kein absoluter Scheidungsgrund. Es wird aber im Falle einer Scheidung geprüft, ob die Verweigerung zur Fortpflanzung zur Zerrüttung der Ehe beigetragen hat. Das kann sich auf die Scheidungsklage entsprechend auswirken. Eine generelle Aussage ist jedoch nicht möglich. Im Idealfall finden eine ehrliche gegenseitige Information und Abstimmung hinsichtlich Familienplanung statt – vor und während der Ehe.

Sterilisation und vertretene nicht entscheidungsfähige Personen

Nur unter bestimmten Voraussetzungen ist es möglich bei einer vertretenen nicht entscheidungsfähigen Person eine medizinische Maßnahme vorzunehmen, die eine dauernde Fortpflanzungsunfähigkeit zum Ziel hat. Die Zustimmung des Vorsorgebevollmächtigten oder Erwachsenenvertreters bedarf der gerichtlichen Genehmigung (siehe ABGB §255).

Was erfolgt vor der Vasektomie?

Bevor eine Vasektomie durchgeführt wird, findet ein Beratungsgespräch statt. Die Ärztin oder der Arzt informiert Sie über Möglichkeiten der Verhütung, unter anderem über die Vor- und Nachteile der Sterilisation. Sie oder er klärt Sie auch in einem Gespräch über den Ablauf des Eingriffes, Risiken und ev. Komplikationen auf.

Bevor der chirurgische Eingriff stattfindet, macht sie oder er sich außerdem ein Bild über Ihre individuelle Situation, gesundheitliche Aspekte, wie Medikamenteneinnahme, Vorerkrankungen und operative Eingriffe, die Sie bereits hatten. Sie erhalten zudem Infos zu dem, was nach dem Eingriff zu beachten ist.

Wie wird eine Vasektomie durchgeführt?

Die Operation erfolgt meist ambulant und in Lokalanästhesie. Den Zugang zu den beiden Samenleitern bekommt die Ärztin oder der Arzt über die Hodensäcke.

Grafik männliche Geschlechtsorgane und Sterilisation
© Henrie

Die Samenleiter werden durchtrennt und meist ein Teilstück entfernt. Die frei liegenden Enden werden abgebunden. Es kann auch z.B. mittels Stroms verödet werden – eine sogenannte Elektrokoagulation. Der Eingriff selbst nimmt eine Urologin oder ein Urologe vor.

Direkt nach der Vasektomie besteht noch kein sicherer Verhütungsschutz. Bis einige Monate nach der Vasektomie muss zusätzlich verhütet werden: Etwa drei Monate lang, da sich noch Spermien in den Samenleitern befinden könnten. Mittels Spermiogramm wird festgestellt, ob noch Spermien im Ejakulat vorhanden sind.

Welche Risiken birgt eine Vasektomie?

Das Risiko für Komplikationen bei einer Vasektomie ist gering. Zu den möglichen Komplikationen zählen z.B. Blutungen, Blutergüsse, Wundinfektionen, Schmerzen. 

Ev. kann es – zumindest zeitweise – zu einem Spermagranulom kommen. Das ist eine knotige Veränderung aufgrund von Spermien. Meist ist das nicht schmerzhaft.

Weitere Infos zu ev. Nebenwirkungen und Komplikationen zu Lokalanästhesie finden Sie unter Regionalanästhesie.

Die Erfahrung der operierenden Ärztin oder des operierenden Arztes kann beim Erfolg des Eingriffs eine Rolle spielen. Aufgrund von durchlässigen Samenleitern können Spermien im Ejakulat sein. Ebenso können die Enden der Samenleiter wieder zusammenwachsen. Hinweise dafür liefern Spermiogramme. Diese werden einige Zeit nach dem Eingriff durchgeführt. Dadurch kann festgestellt werden, ob sich noch Spermien im Ejakulat befinden.

Welche Auswirkungen auf das Sexualleben gibt es noch?

Die Hormonproduktion in den Hoden und auch die Fähigkeit, einen Orgasmus zu haben, bleiben auch nach einer Sterilisation erhalten.

Kann eine Vasektomie rückgängig gemacht werden?

Durch eine Refertilisierung kann man im Nachhinein versuchen, die Enden der vorher durchtrennten Samenleiter wieder miteinander zu verbinden. Dies ist jedoch nicht bei jedem erfolgreich. Auch wenn nach der erfolgreichen Refertilisierung wieder Spermien im Ejakulat nachgewiesen werden können, kann es sein, dass bei Ihrer Partnerin keine Schwangerschaft eintritt. Eine Sterilisation sollte nur nach umfangreicher Information und eingehender Überlegung durchgeführt werden.

Ev. kann eine künstliche Befruchtung eine Alternative sein. Weitere Infos dazu finden Sie unter Behandlung von Fruchtbarkeitsstörungen.

Wohin kann ich mich wenden?

Die Urologin oder der Urologe gibt Ihnen Informationen rund um die Vasektomie, die Refertilisierung und deren Kosten. Es ist mit Kosten für die Vasektomie zu rechnen. Im Zuge der Refertilisierung fallen gesondert Kosten an.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 22. April 2025

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Österreichische Gesellschaft für Familienplanung, ÖGF

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