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Reisekrankheit

Als Reisekrankheit oder Bewegungskrankheit bezeichnet man körperliche Reaktionen in Zusammenhang mit ungewohnten Bewegungen, z.B. in Verkehrsmitteln. Der Fachbegriff lautet Kinetose. Es handelt sich dabei aber eigentlich nicht um eine Krankheit, sondern um Beschwerden. Die Beschwerden werden durch Störungen des Gleichgewichtssinnes, etwa beim Autofahren, bei Schiffs- oder Flugreisen, ausgelöst. Mögliche Formen sind z.B. die Seekrankheit oder die Luftkrankheit.

Zu den typischen Beschwerden der Reisekrankheit zählen unter anderem Übelkeit, Erbrechen oder Schwindel. Oft können einfache Verhaltensmaßnahmen das Risiko einer Reisekrankheit senken oder die Beschwerden mildern. Personen, die schon einmal eine Reisekrankheit hatten, können sich vor einer geplanten Reise über die Möglichkeiten zur Vorbeugung ärztlich beraten lassen.
 

Welche Ursachen hat die Reisekrankheit?

Die Reisekrankheit ist keine Krankheit im eigentlichen Sinne, sondern eine natürliche Reaktion auf ungewohnte Bewegungen und Beschleunigungen, z.B. bei kurvenreichen Autofahrten, Turbulenzen im Flugzeug oder Wellengang auf Schiffen. Sie entsteht, wenn das Gehirn verschiedene, nicht übereinstimmende Sinneswahrnehmungen empfängt:

Die Sinnesorgane und das Gleichgewichtsorgan senden Signale an das Gehirn, die über Bewegungen und Lage des Körpers informieren. In bestimmten Situationen passen diese Sinneseindrücke jedoch nicht zueinander, z.B. wenn man in einem Auto auf einer kurvigen Straße fährt und dabei ein Buch liest. Das Gleichgewichtsorgan registriert, dass sich der Körper bewegt, die Augen sind aber auf das Buch gerichtet und nehmen diese Bewegungen nicht wahr. Das Gleiche passiert z.B., wenn man ruhig im Inneren einer Schiffskabine sitzt, das Schiff dabei aber stark hin und her schwankt. Das Gehirn reagiert auf solche widersprüchlichen Informationen mit einer Ausschüttung verschiedener Stresshormone. Diese können Symptome wie Schwindel, Übelkeit etc. bewirken.

Hinweis

Beschwerden einer Reisekrankheit können nicht nur auf Reisen auftreten, sondern in allen Situationen, in denen das Gehirn widersprüchliche Sinneseindrücke zu verarbeiten hat. Dies kann z.B. auch in Fahr- und Flugsimulatoren, in Erlebniskinos oder bei bestimmten Computer- und Virtual-Reality-Spielen der Fall sein.

Frauen – insbesondere in der Schwangerschaft – sind häufiger von einer Reisekrankheit betroffen als Männer. Auch Kinder über zwei Jahre sowie Personen mit Migräne sind anfälliger. Kinder unter zwei Jahren leiden praktisch nie an einer Reisekrankheit, weil ihr Gleichgewichtsorgan noch nicht voll ausgereift ist.

Welche Symptome können auftreten?

Bei der Reisekrankheit kommt es in Zusammenhang mit ungewohnten Bewegungen oder Sinneseindrücken zum Beispiel zu:

  • Unwohlsein
  • Magendrücken
  • Aufstoßen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Schwitzen
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel

Auch Müdigkeit, Schläfrigkeit und Abgeschlagenheit sind möglich. Manche Personen sind anfälliger für eine Reisekrankheit als andere Personen. Auch der Schweregrad kann individuell sehr unterschiedlich sein.

Was hilft gegen die Reisekrankheit?

Akute Beschwerden einer Reisekrankheit können meist nur schwer gelindert werden. Bei den meisten Betroffenen verschwinden die Beschwerden auch ohne Behandlung, sobald die ungewohnte Bewegung aufhört. Bei längeren Seereisen tritt in der Regel spätestens nach drei bis vier Tagen von selbst eine Besserung ein.

Zur Vorbeugung können auf Fahrten mit dem Auto, dem Bus, dem Zug oder dem Schiff sowie bei Flügen verschiedene Maßnahmen helfen. Dazu zählen zum Beispiel:

  • den Blick nach vorne auf die Straße bzw. in die Fahrtrichtung richten;
  • einen unbewegten Punkt in der Ferne oder am Horizont fixieren;
  • während der Fahrt nicht lesen oder auf einen Bildschirm schauen;
  • im Auto:
    • vorne sitzen,
    • möglichst selbst fahren; Fahrerinnen und Fahrer sind so gut wie nie von der Reisekrankheit betroffen;
  • auf Schiffen an Deck bleiben;
  • im Flugzeug möglichst nahe an der Tragfläche sitzen, da es hier zu den wenigsten Schwankungen kommt.

Die genannten Maßnahmen dienen dazu, die Sinneseindrücke mit der jeweiligen Bewegung in Einklang zu bringen. Manchmal kann es auch helfen, sich flach auf den Rücken zu legen und die Augen zu schließen. So werden unerwünschte optische Reize ausgeschaltet.

Hinweis

Die genannten Verhaltensmaßnahmen werden oft von Fachleuten empfohlen und sind im Alltag gut umsetzbar. Es gibt jedoch nur sehr wenige wissenschaftliche Untersuchungen dazu.

Zudem gibt es Medikamente bzw. Wirkstoffe, die bei der Vorbeugung einer Reisekrankheit helfen können. Die Ärztin oder der Arzt verordnet diese vor allem für Personen, die in der Vergangenheit schon einmal eine Reisekrankheit hatten. Die Medikamente enthalten oft antiallergische Wirkstoffe und helfen gegen Übelkeit und Erbrechen. Dazu zählen z.B. Scopolamin, Dimenhydrinat und Cinnarizin. Sie sind als Tabletten erhältlich sowie als Kaugummis, Zäpfchen oder Pflaster. Die Wirkstoffe wirken am besten, wenn sie schon vor Auftreten von Beschwerden angewendet werden. Bei bekannter Neigung zu Reisekrankheit empfiehlt es sich daher, bereits einige Stunden vor Reiseantritt mit der Anwendung zu beginnen, um die Beschwerden rechtzeitig abzufangen.

Hinweis

Die meisten Wirkstoffe dieser Art können müde und schläfrig machen und zur Fahruntauglichkeit führen. Beachten Sie die jeweiligen Hinweise, und sprechen Sie die Einnahme mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt ab.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 8. November 2023

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Univ.Prof. Dr. Herwig Kollaritsch, Facharzt für Klinische Mikrobiologie und Hygiene, Facharzt für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin, Zert. Reisemedizin

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