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Antinukleäre Antikörper (ANA)

Antinukleäre Antikörper (ANA) sind eine besondere Form von Autoantikörpern, die gegen körpereigene Zellkernstrukturen gerichtet sind. Diese können bei Autoimmunerkrankungen im Blut vorkommen.

  • Acetylcholin-Rezeptor-Antikörper
  • Acetylcholinesterase-Rezeptor-Antikörper
  • ACHR-(Acetylcholinesterase-Rez.)-Antikörper
  • ACHR-Antikörper (ACHRA)
  • AK gegen doppelsträngige DNA
  • AK gegen Lane-Antigene
  • AK gegen Robert-Antigene
  • AK gegen Smith-Antigene
  • Aktin-AK (AKAQF)
  • AMA qual. (AMAQ)
  • ANA-Subsets
  • Anti-CCP-Antikörper
  • Anti-DNAse B
  • Antikörper gegen Endomysium (IgA)
  • Antikörper gegen Endomysium (IgG)
  • Antikörper gegen Gewebs-Transglutaminase (IgA)
  • Antikörper gegen Gewebs-Transglutaminase (IgG)
  • Antikörper gegen glatte Muskulatur
  • Antikörper gegen Mitochondrien
  • Antikörper gegen quergestreifte Muskulatur
  • Antimitochondriale Antikörper
  • Antiphospholipid-Antikörper
  • Antistreptokokken DNAse B (ASDB)
  • Antistreptolysin (ASLO)
  • Antistreptolysin O
  • ASO
  • c-ANCA (CANQF)
  • Cardiolipin-Antikörper (CLAK)
  • CCP-Antikörper (CCPAK)
  • CENP-B-Antikörper (CNBAQ)
  • dsDNA-Antikörper (DSDA)
  • ENA Centromer-Ak
  • ENA RNP
  • ENA RNP-70
  • ENA Scl-70
  • ENA SM
  • ENA SS-A (Ro)
  • ENA SS-B (La)
  • ENA U1-RNP
  • ENA-Screening (ENASC)
  • Gliadin-Antikörper IgA (GLAAQ)
  • Gliadin-Antikörper IgG (GLAGQ)
  • Histon-Antikörper (HISAQ)
  • Jo-1-Antikörper (JO1AQ)
  • LKM-1-Antikörper (LK1AQ)
  • MPO-ANCA
  • p-ANCA (PANQF)
  • Phospholipid-Antikörper
  • PR3-ANCA
  • Rheumafaktor (RF)
  • Rheumafaktor Waaler-Rose (RFWA)
  • RNP/Sm-Antikörper (RNPSQ)
  • Scl-70-Antikörper (SC70Q)
  • Sm-Antikörper (SMAKQ)
  • SMA qual. (ASMA)
  • SS-A/Ro-Antikörper (SSAAQ)
  • SS-B/La-Antikörper (SSBAQ)
  • Strepto DNase B
  • Streptokokken-Antikörper
  • Tissue-Transglutaminase-Antikörper IgA
  • Tissue-Transglutaminase-Antikörper IgG
  • tTGA IgA (TTAAQ)
  • tTGA IgG (TTAGQ)
  • U1-snRNP-70-Antikörper (U170Q)
  • Waaler-Rose-Rheumafaktor-Test (RFWA)
  • Waaler-Rose-Test

Warum werden ANA im Blut bestimmt?

Antikörper sind spezielle Eiweißstoffe, die im Blut sowie auch in anderen Körperflüssigkeiten zu finden sind. Die Hauptaufgabe der Antikörper ist normalerweise der Schutz des Körpers vor allem, was dem Körper fremd ist (Bakterien, Pilze, Viren, Parasiten etc.).

Gebildet werden Antikörper von bestimmten weißen Blutkörperchen, einer Untergruppe der Lymphozyten (B-Lymphozyten), die Plasmazellen genannt werden. Gemeinsam mit einer Reihe spezieller Abwehrzellen (Fress-, Killerzellen etc.) sowie anderer komplexer Abwehrsysteme (z.B. dem Komplementsystem) bilden die Antikörper das Immunsystem des Körpers.

Bei bestimmten Erkrankungen kann das Immunsystem auch Antikörper gegen den eigenen Körper bilden (sogenannte Autoantikörper). Diese Erkrankungen heißen

  • Autoimmunerkrankungen.

Die Ursachen für diese Erkrankungen sind unbekannt.

Bei Autoimmunerkrankungen kommt es zu Entzündungsreaktionen in Organen und verschiedensten Körpergeweben. Die Lokalisation sowie Schwere der Entzündung hängen dabei von der Art und der Menge der gebildeten Autoantikörper ab.

Eine besondere Form der Autoantikörper sind antinukleäre Antikörper (ANA). Diese sind gegen Bestandteile des Zellkerns körpereigener Zellen gerichtet.

Was bedeutet ein positiver ANA-Nachweis im Blut?

Ein positiver ANA-Nachweis kann einen Hinweis auf eine Autoimmunerkrankung bedeuten. Ein wichtiges Diagnosekriterium ist dabei die Menge dieser Autoantikörper im Blut, die in sogenannten „Titerstufen“ gemessen wird.

Unter Titerstufen versteht man eine Verdünnungsreihe des Blutes. Dazu wird die Blutflüssigkeit (Serum) nach einem fixen Schema verdünnt (1:80, 1:160, 1:320, 1:640 etc.), und anschließend erfolgt die Messung der ANA. Jene letzte Verdünnungsstufe, bei der ein positiver ANA-Nachweis noch möglich ist, entspricht dann der ANA-Konzentration im Blut.

Ein hoher Titer (z.B. 1:1.280) bedeutet, dass trotz einer starken Verdünnung der ANA-Nachweis immer noch möglich ist – dementsprechend liegt eine hohe Konzentration dieser Antikörper im Blut vor.

Positive ANA sind aber kein Beweis für eine Autoimmunerkrankung. Niedrige ANA-Titerstufen können z.B. auch bei den folgenden Erkrankungen auftreten:

  • Virusinfekten
  • Leberzirrhose
  • Osteomyelitis (Knochenmarkentzündung)
  • Tuberkulose

Bei über 60-jährigen Personen können schwach positive ANA-Befunde (niedrige Titerstufen) in bis zu 15 Prozent der Fälle vorkommen, ohne dass eine Erkrankung vorliegt. Aus diesem Grund muss ein positiver ANA-Nachweis immer in Zusammenschau mit anderen klinischen Symptomen interpretiert werden:

  • Beschwerdebild der Patientin/des Patienten
  • Entzündungszeichen
  • Organbeteiligungen etc.

Darüber hinaus sind bei einem positiven ANA-Nachweis weiterführende Laboruntersuchungen erforderlich:

  • Bestimmung der ANA-Typen
    • z.B. Antikörper gegen doppelsträngige Desoxyribonukleinsäure – dsDNA
  • bzw.ANA-Subsets
    • sogenannte „extrahierbare nukleäre Antigene“ (ENA)
  • Nachweis von Antikörpern gegen Strukturen im Zytoplasma (das ist der vorwiegend flüssige und z.T. auch feste Inhalt der Körperzellen exklusive dem Zellkern)

Durch die genaue Messung der ANA, ANA-Subsets sowie ggf. anderer Autoantikörper im Blut können in vielen Fällen die genaue Form der Autoimmunerkrankung sowie der Schweregrad der Störung festgestellt werden.

Autoimmunerkrankungen

Autoimmunerkrankungen sind durch eine Fehlsteuerung des Immunsystems gekennzeichnet. Charakteristischerweise treten im Rahmen dieser Störungen erkrankungstypische Autoimmunphänomene auf:

  • Bildung von Autoantikörpern,
  • Auftreten von z.B. autoreaktiven T-Zellen (das sind besondere weiße Blutkörperchen aus der Gruppe der Lymphozyten).

Die Entstehung von Autoimmunerkrankungen ist auch heute noch weitgehend ungeklärt. Vermutlich gibt es dafür vielfältige Ursachen, wobei vor allem erbliche (z.B. genetische Prädisposition) sowie Umweltfaktoren (Infektionen, Giftstoffe etc.) eine Rolle spielen dürften. Frauen sind generell häufiger von diesen Erkrankungen betroffen.

Es gibt unterschiedliche Autoimmunerkrankungen, die entweder bestimmte Organe bzw. Organsysteme oder den gesamten Körper betreffen (das nennt man „systemisch“). Zu den systemischen Autoimmunerkrankungen zählen u.a.

  • rheumatoide Arthritis sowie
  • Kollagenosen:
    • Lupus erythematodes
    • Sjögren-Syndrom
    • Sklerodermie
    • Dermatomyositis
    • Mischkollagenose (sogenanntes Sharp-Syndrom) etc.

Für die Abklärung von Autoimmunerkrankungen sind Anamnese, klinische Untersuchung sowie Krankheitsverlauf entscheidend. Je nach Verdachtsdiagnose sollten neben allgemeinen Entzündungsparametern wie Blutsenkung und CRP (C-reaktives Protein) auch die entsprechenden erkrankungstypischen Autoantikörper im Blut bestimmt werden:

  • Rheumafaktoren (das sind Autoantikörper gegen körpereigene Antikörper)
  • antinukleäre Antikörper (ANA)
  • ANA-Subsets
  • antizytoplasmatische Antikörper etc.

Die Behandlung von Autoimmunerkrankungen hängt in erster Linie von der Form der Störung ab. Im Vordergrund stehen folgende Therapiemöglichkeiten:

  • Entzündungshemmung und
  • Immunsuppression (Unterdrückung des Immunsystems).

Weitere Informationen

LOINC: 14611-8

Referenzwerte

Männer bis 18 Jahre Männer über 18 Jahre Frauen bis 18 Jahre Frauen über 18 Jahre Einheit
negativ negativ negativ negativ  

Hinweis

Die an dieser Stelle angeführten Referenzwerte dürfen nicht für die Interpretation eines Laborbefundes verwendet werden, da es sich hierbei um einen exemplarischen Näherungsbereich aus der medizinischen Fachliteratur für diese Labormessgröße in der jeweils untersuchten Körperflüssigkeit handelt. Die labormedizinischen Referenzwerte können sich von  Richtwerten oder Grenzwerten für Diagnose und Therapie von Krankheiten unterscheiden.

Grundsätzlich hängen Referenzwerte von Alter und Geschlecht der Patientinnen und Patienten ab. Darüber hinaus können auch tageszeitliche Schwankungen bzw. eine Reihe von biologischen Rhythmen die Laborergebnisse beeinflussen. Außerdem hängen die Laborergebnisse auch von der vom jeweiligen medizinischen Labor eingesetzten Untersuchungsmethode ab (nicht alle Labors verwenden die gleiche Methode). Daher werden von der Ärztin oder vom Arzt nur die auf dem jeweiligen Laborbefund ausgewiesenen Referenzwerte für die medizinische Interpretation herangezogen. Mehr Informationen finden Sie unter: Was sind Referenzwerte?

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Dr. Gerhard Weigl, Facharzt für Medizinische und Chemische Labordiagnostik, Zusatzfach: Zytodiagnostik

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