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Aethanol (AETH)

Synonyme:  Aethanol, Ethanol, Alkohol, Äthanol, Äthylalkohol

Die Bestimmung von Aethanol (Alkohol) im Blut kann bei toxikologischen medizinischen Fragestellungen (z.B. Bewusstlosigkeit) erforderlich sein.

  • 6-Acetylmorphin/Urin (6AMU)
  • 6-AM
  • 6-MAM
  • 6-Monoacetylmorphin
  • Amphetamine/Urin (AMPU)
  • Angel Dust (Engelsstaub)
  • Barbiturate/Urin (BARBU)
  • Benzodiazepine/Urin (BENZU)
  • Buprenorphin/Urin (BUPRU)
  • Cannabinoide/Urin (CANNU)
  • Carbohydrate Deficient Transferrin rel. (CDTR)
  • CDT
  • Cocain/Urin (COCU)
  • Codein
  • Darvon®
  • EDDP /Urin (EDDPU)
  • ETG
  • Ethylglucuronid/Urin (ETHGU)
  • Gamma-Butyrolacton (GBL)
  • Gamma-Hydroxybuttersäure (GHB)
  • Haschisch
  • Heroin
  • K.O.-Tropfen
  • Killerweed
  • Liquid Ecstasy
  • LSD/Urin (LSDU)
  • Marihuana
  • MDMA/Urin (MDMAU)
  • Methadon/Urin (METHU)
  • Morphin
  • Morphium
  • Opiate/Urin (OPIU)
  • Oxycodon/Urin (OXYU)
  • Phencyclidin/Urin (PCPU)
  • Propoxyphen/Urin (PPXU)
  • THC

Warum wird Aethanol im Blut bestimmt?

Die Bestimmung von Aethanol (Alkohol) im Blut kann bei toxikologischen medizinischen Fragestellungen (z.B. Bewusstlosigkeit aufgrund einer fraglichen Alkoholvergiftung) erforderlich sein. Das heißt, es soll abgeklärt werden, ob bzw. wie stark eine Beeinträchtigung durch Alkohol gegeben ist.

In der Praxis (z.B. bei Polizeikontrollen) können auch mittels Atemtestgeräten Rückschlüsse auf die Höhe des Blutalkoholspiegels gezogen werden. Für rechtsmedizinische Fragestellungen ist ein Atemtestergebnis aber unzureichend. In diesen Fällen muss eine direkte Messung des Blutalkoholspiegels erfolgen.

Im Körper wird Alkohol in der Leber über das Enzym Alkoholdehydrogenase zu Azetaldehyd und weiter zu Essigsäure abgebaut. Die Abbaurate weist beträchtliche individuelle Unterschiede auf und liegt durchschnittlich bei 0,1–0,2 g/L/h. Frauen bauen Alkohol im Durchschnitt um etwa 15 Prozent langsamer ab als Männer. Vom Stoffwechsel selbst gebildeter Alkohol (endogener Alkohol) überschreitet nicht 0,014 g/L (0,012 Promille) und kann daher vernachlässigt werden.

Was bedeuten erhöhte Aethanol-Werte?

Bei der Beurteilung des Labortestergebnisses einer Blutalkoholbestimmung muss besonderes Augenmerk auf die Einheit des Messergebnisses gelegt werden. Blut besteht im Wesentlichen aus zwei Bestandteilen:

  • Blutzellen und
  • Blutflüssigkeit (auch Blutplasma oder Serum genannt)

Im medizinischen Labor ist es aber üblich, den Alkoholspiegel nur im Blutplasma (bzw. im Serum) zu messen. Aufgrund des unterschiedlichen Wassergehaltes zwischen Blutzellen und Blutplasma werden in der Blutflüssigkeit um ca. 20 Prozent höhere Alkoholwerte gemessen als im Vollblut (das natürliche Gemisch aus Blutzellen und Blutflüssigkeit).

Dieser Sachverhalt muss bei der Umrechnung der Labormessergebnisse in die allgemein gebräuchliche Einheit der Blutalkoholmessung – nämlich Promille ( = g/kg) – berücksichtigt werden:

  • Umrechnungsformel g/L in : Alkoholmenge (g/L) x 0,81 = Alkoholmenge ()

Die Wirkung von Alkohol ist dosisabhängig:

  • bis 0,5 (0,6 g/L): leichte Gangstörungen bereits ab 0,3 (0,4 g/L) möglich
  • 0,5 – 1,5 (0,6 – 1,9 g/L): Euphorie, Gleichgewichtsstörungen etc.
  • ab 1,5 (1,9 g/L): schwerer Rausch
  • ab 3 (3,7 g/L): Bewusstlosigkeit möglich
  • über 4 (4,9 g/L): Lebensgefahr

Labordiagnostik des Alkoholismus

Unter Alkoholismus (Alkoholkrankheit) versteht man den Missbrauch bzw. die Abhängigkeit von Alkohol mit körperlichen, psychischen oder sozialen Folgeschäden.
Dauerhafter (chronischer) Alkoholmissbrauch schädigt dabei insbesondere die folgenden Organe:

  • Leber: Das Alkoholabbauprodukt Azetaldehyd ist giftig für die Leberzellen (lebertoxisch). Die lebertoxische Grenze liegt für Männer bei einer Zufuhr von 40 Gramm reinem Alkohol pro Tag (entspricht etwa zwei Viertel Wein) und für Frauen bei 20 Gramm reinem Alkohol pro Tag (entspricht etwa einem Viertel Wien). Eine dauerhafte Überschreitung dieser Trinkmengen kann zu Leberverfettung, Fettleberhepatitis und schließlich Leberzirrhose (Schrumpfleber) führen.
  • Bauchspeicheldrüse: akute und/oder chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis).
  • Magen-Darm: chronische Gastritis, Refluxerkrankung der Speiseröhre.
  • Gehirn: z.B. Gehirnatrophie (Verlust von Hirnsubstanz).

Im Hinblick auf die Labordiagnostik des chronischen Alkoholismus besitzen lediglich die folgenden Laborwerte eine ausreichende diagnostische Spezifität – d.h. bei keiner Erhöhung dieser Laborwerte liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit kein chronischer Alkoholismus vor:

  • Serumaktivität der Gamma-Glutamyltransferase (GGT),
  • mittleres Erythrozytenvolumen (MCV) und
  • Carbohydrate-Deficient Transferrin (CDT).

Von diesen drei Laborwerten ist insbesondere das CDT die derzeit spezifischste Kenngröße für Alkoholismus. Eine CDT-Erhöhung wird praktisch nur bei chronischer Alkoholzufuhr beobachtet, wobei durchschnittlich zumindest 60 Gramm Äthanol täglich über mehrere Wochen getrunken werden müssen.

Die diagnostische Spezifität von CDT ist mit bis zu 98 Prozent hoch, was dafür spricht, ein negatives Ergebnis richtig anzuzeigen. Die diagnostische Sensitivität von CDT – die Fähigkeit der Messgröße, bei Alkoholkranken ein richtig positives Ergebnis anzuzeigen – schwankt je nach untersuchtem Kollektiv (Gruppe) zwischen 22–100 Prozent.

Weitere Informationen zur Abhängigkeitserkrankung finden Sie unter Alkohol .

Weitere Informationen

LOINC: 5643-2, 14719-9, 74859-0

Referenzwerte

Männer bis 18 Jahre Männer über 18 Jahre Frauen bis 18 Jahre Frauen über 18 Jahre Einheit
0 g/L 0 g/L 0 g/L 0 g/L g/L (Gramm pro Liter)

Hinweis

Die an dieser Stelle angeführten Referenzwerte dürfen nicht für die Interpretation eines Laborbefundes verwendet werden, da es sich hierbei um einen exemplarischen Näherungsbereich aus der medizinischen Fachliteratur für diese Labormessgröße in der jeweils untersuchten Körperflüssigkeit handelt. Die labormedizinischen Referenzwerte können sich von  Richtwerten oder Grenzwerten für Diagnose und Therapie von Krankheiten unterscheiden.

Grundsätzlich hängen Referenzwerte von Alter und Geschlecht der Patientinnen und Patienten ab. Darüber hinaus können auch tageszeitliche Schwankungen bzw. eine Reihe von biologischen Rhythmen die Laborergebnisse beeinflussen. Außerdem hängen die Laborergebnisse auch von der vom jeweiligen medizinischen Labor eingesetzten Untersuchungsmethode ab (nicht alle Labors verwenden die gleiche Methode). Daher werden von der Ärztin oder vom Arzt nur die auf dem jeweiligen Laborbefund ausgewiesenen Referenzwerte für die medizinische Interpretation herangezogen. Mehr Informationen finden Sie unter: Was sind Referenzwerte?

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Dr. Gerhard Weigl, Facharzt für Medizinische und Chemische Labordiagnostik, Zusatzfach: Zytodiagnostik

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